1971 – Stiftung des Dr. Erich Salomon-Preis

Stern und Die Zeit bezeichneten den Dr. Erich Salomon-Preis als den wichtigsten Deutschen Photopreis und die Liste der Preisträger*innen liest sich in der Tat wie das Who‘s Who der publizistischen Photographie. René Burri (1998), Peter Hunter, der Sohn von Erich Salomon (1997), Mary Ellen Mark (1994), Eva Besnyö (1999), Robert Frank (1985), Dr. Lotte Jacobi (1983). Es sind häufig die ganz großen Namen des Genres, die sich über einen Preis freuen dürfen, dessen Namensgeber selbst einer der bedeutendsten Vertreter des Photojournalismus war.

1972 – Brief von Peter Hunter an L. Fritz Gruber; Artikel aus De Telegraaf

Der Verfasser des Briefes vom 27. August 1972 an L. Fritz Gruber ist Peter Hunter (1913–2006), Sohn des berühmten Photographen und Namensgeber des Preises der DGPh für Bildjournalistik, Dr. Erich Salomon. Der Lebensweg der Familie Salomon ist durch den Nationalsozialismus entscheidend gezeichnet. Erich Salomon sowie auch seine Frau und der jüngere Sohn sind 1944 im Konzentrationslager in Auschwitz ermordet worden. Peter Hunter, der eigentlich den Namen Otto Erich Salomon trug, floh 1933 nach Holland. Von dort ging er nach England, wo er den Beruf des Photojournalisten ergriff und ausübte.

1973 – Das Berufungsprinzip

Schon in der Gründungsphase wurde der DGPh als eingetragenem Verein das Moment der Berufung neuer Mitglieder beigegeben. Bis heute werden Personen aus allen Bereichen der Photographie durch Beschluss des Gesamtvorstands gebeten, diese Berufung anzunehmen. Als Grundlage nennt die Satzung nach wie vor: „Sie müssen sich besondere Verdienste um die Photographie und ihre Förderung erworben haben.

1974 – Fünf Bilddenker – fünf Perspektiven

Willy Fleckhaus (1925–83), Ulrich Mack (*1934), Erwin Fieger (1928–2013), Will McBride (1931–2015) und Georg Stefan Troller (*1921): Es war ein großes Glück für uns Studierende der Jahrgänge 1977/78 anlässlich der von Ulrich Mack gegründeten Sommerakademien von diesen herausragenden Designdenkern unmittelbar lernen zu dürfen. Wir studierten an der FH Dortmund Photo-/Filmdesign und die Sommerakademien waren Highlights für unsere Entwicklung. Willy Fleckhaus, der das Signet der DGPh gestaltete, dachte die Designs von Büchern neu, z. B. die Suhrkamp-Taschenbücher.

1975 – „Zwei Fotografinnen: Hansi Müller-Schorp/Fee Schlapper“ – Ausstellung in der Galerie der DGPh, Neumarkt

Mitte der 1970er-Jahre hat die DGPh mit zwei Ereignissen die Leistungen von Photographinnen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt: Zum einen 1975 mit der Ausstellung „Zwei Fotografinnen: Hansi Müller-Schorp/Fee Schlapper“, zum anderen ein Jahr später mit dem Kulturpreis 1976 an Rosemarie Clausen, Regina Relang und Liselotte Strelow.

1976 – Kulturpreis an Liselotte Strelow, Rosemarie Clausen und Regina Relang

Am 2. Juni 1951 heißt es in einem Brief von Robert Görlinger an Liselotte Strelow (1908–81): „Hiermit gebe ich mir die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß der Vorstand der ‚Deutschen Gesellschaft für Photographie‘ am 15. Mai einstimmig beschlossen hat, Sie zum ordentlichen Mitglied zu berufen.“ (Brief RG an LS, Nachl. LS LVR-LM Bonn). Görlinger war zum damaligen Zeitpunkt Oberbürgermeister von Köln und zugleich erster Vorsitzender der DGPh.

1978 – Die Bibliothek der DGPh

Bereits in den ersten Überlegungen für die Aufgaben einer Deutschen Gesellschaft für Photographie wurde über die Einrichtung einer Bibliothek zur Photographie nachgedacht. Dementsprechend wurde schon in §1, Abs. 4 zum Ziel des Vereins die Schaffung einer Fachbibliothek festgehalten.

Zunächst sammelte man Publikationen von Mitgliedern, dann wurde am 12. November 1955 die Bibliothek von Dr. Bruno Uhl (AGFA) übernommen und der Bücherbestand insgesamt mit seinem Namen versehen.