Lothar Wolleh: Tür_Raum
Lothar Wolleh: Tür_Raum
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Oliver Wolleh beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem photographischen Werk seines früh verstorbenen Vaters Lothar Wolleh (Berlin 1930–1979 London). Dieser absolvierte von 1956 bis 1957 eine Ausbildung im Berliner Lette-Verein und studierte anschließend von 1959 bis 1961 an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen, u.a. bei Otto Steinert. Ab 1962 bis zu seinem frühen Tod lebte und arbeitete Lothar Wolleh in Düsseldorf als freischaffender Photograph. Bis Ende der 1960er-Jahre war er erfolgreich als Werbephotograph tätig, bevor er 1967 begann, über 140 international bekannte Maler, Bildhauer und Aktionskünstler systematisch zu porträtieren und sich damit seinem künstlerischen Werk zuwandte. 

Über Jahre appellierte der Sohn Oliver Wolleh an Museen und Experten, sich diesem Werk anzunehmen, bis er sich schließlich die Rolle des aktiven Nachlassverwalters und -gestalters selber zutraute. Er gründete 2003 das Lothar Wolleh Estate, übernahm die Erschließung und Verwaltung des photographischen Nachlasses und initiierte zahlreiche Ausstellungen und Publikationen.

Mit der Eröffnung des Lothar Wolleh Raum 2019 hat die Familie in der Linienstraße 83A in Berlin-Mitte einen Ort geschaffen, der das Werk des Photographen dauerhaft einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Ziel ist, das Werk von Lothar Wolleh umfassend mit all seinen Aspekten wie Photographien, Photo-Kunst-Bänden und Editionen zu erschließen, den Nachlass aufzuarbeiten und durch Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen die Relevanz seines Schaffens in einem breiten, internationalen, kunsthistorischen Kontext aufzuzeigen.

Die Abendveranstaltung gibt Einblicke in die Arbeit mit dem Nachlass, der Archivgenese und -verwaltung sowie dessen Marketinginstrumente. Über Motivation, Aspekte der archivgerechten Aufbewahrung, Fragen rund um Copyright, Internetpräsentation und Digitalisierung soll gesprochen werden, wie auch über die Herausgabe von Editionen, die Herausforderungen von Kooperationen mit Museen und Galerien, sowie die kunsthistorische Aufarbeitung des Werkes. Fragen sind ausdrücklich erwünscht.