Über das Schöpferische in der Photographie, 10. Veröffentlichung der DGPh
Über das Schöpferische in der Photographie, 10. Veröffentlichung der DGPh

Cover der Publikation "Über das Schöpferische in der Photographie", ⁠
L. Fritz Gruber⁠
10. Veröffentlichung der DGPh, 1966⁠

⁠"Manuskript des Festvortrags, gehalten aus Anlaß der Verleihung des Kulturpreises der DGPh an Man Ray und Professor Dr. Alexander Smakula im Gürzenich zu Köln"⁠

Anfang des Festvortrags: "Wer einen so langatmigen Titel für seinen Vortrag wählt, wie ich, macht sich höchst verdächtig. Er klingt, als beabsichtige ich Stunden zu reden. Das könnte man zu dem Thema übrigens auch. Aber keine Sorge! Ich weiß, sechs Worte als Leitsatz sind heutzutage schon zu viel. Wäre sonst unser schöner und treffender Spruch 'Wer photographiert, hat mehr vom Leben' sanft entschlafen? Auch vier scheinen übertrieben. Denn wo blieb der Ersatzslogan 'Kein Erlebnis verlieren: Photographieren!'.⁠


Drei Worte sind eher die Parole unserer Zeit. Sie kann man noch im Vorüberhasten fassen. Wir wissen das von den Werbepsychologen und Wahlkämpfen, wo es immer einer in drei Worten macht - oder nicht macht. 'Time is money' sagt es im Übrigen ganz brutal. Vielleicht könnte deshalb auch 'Seeing is believing' in unserem optischen Zeitalter als Losung für die Photographie gelten. ... Und, was das Schöpferische in der Photographie anbelangt - über das ich etwas zu sagen versuche -, da meinen manche Leute, es ließe sich gar in einem Wort ausdrücken. Es ist ein überstrapaziertes ⁠Wort, dem frühere Generationen stets mit Skepsis begegnet sind, das aber heute aggressiv und oft hysterisch des Menschen Produktivität, ein mit Wirtschaftsgütern gespicktes Schlaraffenland anpreist: Es heißt 'Neu!'.... .⁠

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