Samuel Fosso, Self-Portrait (Angela Davis) from the series African Spirits, 2008 © Samuel Fosso Courtesy of the artist and JM Patras, Paris
Samuel Fosso, Self-Portrait (Angela Davis) from the series African Spirits, 2008 © Samuel Fosso Courtesy of the artist and JM Patras, Paris
Samuel Fosso erhält den Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2023.

Der Künstler wurde am Donnerstag, 11. Mai 2023, in der Photographers’ Gallery (TPG),  London, als Gewinner des renommierten, mit 30.000 britischen Pfund dotierten Preises für das Jahr 2023 bekanntgegeben.

Die bedeutende Auszeichnung, die in Partnerschaft mit der Deutsche Börse Photography Foundation vergeben wird, zeichnet Künstler*innen und ihre Projekte aus, die in den vergangenen 12 Monaten einen bedeutenden Beitrag zur internationalen zeitgenössischen Fotografie geleistet haben.

Samuel Fosso wurde für seine Retrospektive „Samuel Fosso“ in der Maison Européenne de la Photographie, Paris (10. November 2021 – 13. März 2022) ausgezeichnet.

Seit Mitte der 1970er-Jahre widmet sich Samuel Fosso (* 1962, Kumba, Kamerun) dem Selbstporträt und der performativen Fotografie. Die Retrospektive zeichnet eine fast 50-jährige Karriere künstlerischer Praxis nach und umfasst mehr als 300 Abzüge. In der Ausstellung finden sich berühmte Fotoserien, aber auch weniger bekannte Arbeiten, Archivmaterial und bislang unveröffentlichte Bilder, die vor allem in großformatigen Ensembles gezeigt werden. Der in Kumba, Kamerun, geborene und in Nigeria aufgewachsene Künstler floh als kleiner Junge vor dem Biafra-Krieg und kam 1972 bei einem Onkel in Bangui in der Zentralafrikanischen Republik unter. 1975, im Alter von 13 Jahren, eröffnete Samuel Fosso sein Studio Photo Nationale. Neben kommerziellen Aufträgen begann er sofort mit einer Serie von Selbstporträts – eine Darstellungsform, die er nie wieder aufgegeben hat. Fosso, der als “Mann mit 1000 Gesichtern” beschrieben wird, schlüpft vor der Kamera in die Rolle von bedeutenden historischen Figuren, beispielsweise Martin Luther King, Angela Davis und Haile Selassie, oder von gesellschaftlichen Archetypen. Auf diese Weise verkörpert der Künstler eine kraftvolle Art, in der Welt zu existieren und demonstriert zugleich anschaulich die Rolle der Fotografie in der Konstruktion von Mythen. Seine Arbeit ist zutiefst persönlich; Fosso erläutert: „Indem ich später im Leben Bilder von mir selbst anfertigte, konnte ich mir das zurückholen, was mir als Kind gefehlt hatte, ich konnte mir mein Abbild zurückholen.“

Weitere Informationen zur Auszeichnung hier. Deutsche Börse Photography Foundation