Der litauische Photograph Antanas Sutkus erhält den Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie

Der 1939 in Kluoniškiai, Kaunas geborene Antanas Sutkus wird mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis 2017 der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 23. Juni 2017 um 19 Uhr in der Berlinischen Galerie, Berlin statt.

Der seit 1971 alljährlich für „vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik“ vergebene Preis erinnert an Dr. Erich Salomon, den großen Photographen der Weimarer Republik, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt.
Antanas Sutkus zählt zu den großen humanistischen Photographen Europas und der Welt. In den 1950er Jahren begann er, die Menschen seines Heimatlandes Litauen zu photographieren, das damals eine besetzte sowjetische Teilrepublik war. Jahrzehntelang arbeitet er an seinem Zyklus, den er Menschen aus Litauen betitelte. In einer ebenso direkten wie einfühlsamen Dokumentation gelang es ihm, von den Menschen seiner Heimat ein Bild zu zeichnen, das durch seine kompromisslose formale und inhaltliche Gestaltung sowie seine sichtbare Menschlichkeit bis heute von sprechender Aktualität ist. Im kalten Krieg und unter sowjetischer Herrschaft war Antanas Sutkus´ Unterfangen kühn und weder von Obrigkeit noch Kunstbürokratie gewollt: Sein Bild der Menschen wie der Gesellschaft entsprach so gar nicht dem sowjetischen Ideal sondern zeigte die Widrigkeiten des Lebens oder beobachtete dessen bescheidene Freuden. Mit seinen Arbeiten gelang es ihm, einen einzigartigen photographischen Bericht aus der geografischen Mitte Europas zu senden, die damals vom Westen aus betrachtet, beinahe unerreichbar fern schien.

Bildinformation: Antanas Sutkus. Photo: Jurga Graf,  2015

Die vollständige Pressemitteilung und Pressephotos finden Sie hier.

Wir danken der Leica Camera AG und dem Kulturinstitut der Republik Litauen für ihre freundliche Unterstützung.