Rückblick auf die sechste Tagung und Fortbildung ‚Quo vadis - Photographie in Medizin und Wissenschaft’ veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Photographie e.V. und der Ludwig-Maximilians-Universität München, 14. bis 15. September 2001.

Als Resümee des Veranstalters kann wohl gesagt werden, dass sich alle Referenten und Gäste in München sehr wohl gefühlt haben, und dass sie diese Tagung an der LMU noch recht lange in positiver Erinnerung haben werden.

Im Vordergrund stand, wie bei jeder dieser Veranstaltungen, die Motivation eines intensiven Erfahrungsaustauschs und ein gegenseitiges Kennenlernen. Zum Ablauf der Tagung ist zu sagen: nach der Begrüßung von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Zinth und einem Grußwort von Hans Zehetmair, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, im Dekanats-Saal der Tierärztlichen Fakultät hielt als Zeitzeuge Dr. rer. nat. Horst Pulvermacher seinen Festvortrag über das Wirken von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Herbert Schober, Gründer der „Sektion Medizin“, an der Ludwig Maximilian Universität München. Im Anschluss daran erfolgte die Verleihung des Dr. Herbert-Schoberpreises mit der Laudatio auf den Preisträger, Christoph Edelhoff, durch den Sektionsvorsitzenden.

Für die Vernissage der Fine Art Prints von Silvio Maraini, Geophysiker an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich mussten die Anwesenden in den großen Seminarraum der Physik wechseln, und der Aussteller ließ es sich nicht nehmen, die Gäste zu einem kleinen Umtrunk einzuladen. Im Anschluss referierte der Schoberpreisträger mit einem Lichtbildvortrag über seine Arbeit und seine Vorgehensweise, um zu diesen ausdruckstarken Aufnahmen zu gelangen.

Nach dem langen Regen klärte es auf, und die Tagungsteilnehmer konnten sich auf einem kleinen Spaziergang einen ersten Eindruck von München verschaffen. Es ging durch die Ludwigstraße, vorbei an der Feldherrnhalle, der Residenz und der Oper. Dann führte eine kurze Fahrt mit der Straßenbahn die Gäste durch die Maximiliansstraße zum >> come together

Am darauf folgenden Tag begannen die Vorträge und die dazu parallel laufenden Workshops. Jeder Vortrag entsprach einem Hight Light. Die Moderation übernahm der Veranstalter und „Mann vor Ort“, wobei ihm zugute kam, dass er selbst viele Jahre in unterschiedlichen Bereichen der Medizin an der Technischen Universität gearbeitet hat. Aus der Verschiedenheit der Vorträge ergaben sich sehr interessante Diskussionen. So entwickelte Dr. Udo Lenz für verschiedene Hersteller Digital Rückteile. Manfred Lenzer vom Bayerisches Landeskriminalamt berichtete über Bildauswertung und Vermessung. Er zeigte Beispiele mit teilweise noch nicht befriedigenden Aufnahmen der Überwachungskameras in Banken und an Tankstellen, wobei z.B. bei einer Tankstelle das Nummernschild eines fraglichen Fahrzeugs nicht zu erkennen war, und welche Möglichkeiten Fachleute des BKA haben, diese sichtbar zu machen.

Dem Vortrag von Steffen Hartmann, Kollege aus dem Klinikum Großhadern der Universität München, Leiter der Zentralen Medienabteilung, folgte der von Dr. Volker R. Jacobs, Frauenklinik der Technischen Universität, der als Arzt die Photographie als sinnvolle Ergänzung seiner Arbeit nutzt. Dass sich aus dieser Vortragsfolge eine ganze Reihe konstruktiver Überlegungen für die nachfolgende und äußerst positiv zu bewertende lebhafte Diskussionsrunde zum Thema "Zukunftsperspektiven des Wissenschaftsphotographen" ergab, war zu erwarten. Nach der Mittagspause folgten die Schwerpunkte Photographie in Museen und der Denkmalpflege. Karin Plessing aus Hamburg und Roman Franke aus München stellten Ihre Arbeitsgebiete im Museum vor. Rainer Hermann von der Bayerischen Schlösserverwaltung schilderte uns mit eindrucksvollen Bildserien, wie der Photograph sich langsam an das optimale Ergebnis herantasten muss. Trotz aller technischen Möglichkeiten ist auch heute noch Wanderlicht in schwierig zu beleuchtenden Räumlichkeiten oder alte Möbel mit Goldbeschlägen und dunklem Holz das Mittel der Wahl.

Weitere Highlights waren natürlich die Workshops, in denen Robert Schürmann aus der Schweiz zum Thema digitale Bildarchivierung und Klaus Norbert Laroche über "das digitale Bild - von der Erfassung bis zur Präsentation" keine Fragen schuldig blieben. Die Idee, diese bewährte Veranstaltung an der LMU in München ausrichten zu wollen, wurde bereits im Frühjahr 1998 nach der Tagung der Sektion in Regensburg geboren. Zum einen soll diese Fortbildung schwerpunktmäßig in wechselnden Bundesländern durchgeführt werden, zum anderen kehrte die Sektion 40 Jahre nach ihrer Gründung an den Ort zurück, an dem Prof. Dr. Herbert Schober seinen Lehrstuhl für Medizinische Optik hatte.

Aus der bislang eingegangenen Resonanz war diese Veranstaltung ein äußerst positives Erlebnis für alle Beteiligten - Zuhörer, Referenten und Veranstalter - .

Friedrich M. Schmidt
Sektion Physik der Universität München

Download: Tagungsband 6

Der Tagungsband 6 unserer Fortbildungsveranstaltung ‚Quo vadis - Photographie in Medizin und Wissenschaft’, die vom 14. bis 15. September 2001 in München von der Deutschen Gesellschaft für Photographie e.V. und der Ludwig-Maximilians-Universität München, veranstaltet wurde, liegt vor.

Mit dem PDF Dokument soll allen Mitgliedern und Interessenten die Möglichkeit gegeben werden, die Vorträge herunterladen zu können. PDF Download (ca. 3.3 MByte)