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Pressemitteilung 2008 / Oktober

Das Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland (KJF) und die Sektion Bildung und Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) starteten im Bundespresseamt Berlin ein Netzwerk zur Förderung photographischer Kompetenz. Unter dem Titel „Kinder: Bilder. Die Entdeckung der Photographie“ präsentierte das KJF vom 28. Oktober bis 17. November im Bundespresseamt in Berlin seine aktuelle Photoausstellung.

Im Zusammenhang mit der Ausstellung fand am 10. November unter dem Titel „Fotopädagogik 2.0“ auch eine Expertentagung mit Fachvorträgen statt. Dabei diskutierten 40 Pädagogen, Kulturvermittler und weitere Interessierte die Notwendigkeit der Förderung photographischer Kompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Das Treffen bildet den Auftakt einer bundesweiten Initiative der DGPh und des KJF, mit der die Vermittlung des Mediums Photographie in der Kinder- und Jugendbildung verbessert werden soll.

Die Photoausstellung zählte zum „Europäischen Monat der Photographie Berlin“ und steht nun für weitere Ausleihe zur Verfügung. Auf 150 Fotos zeigt sie originelle Selbstportraits, sensibel festgehaltene Familienszenen, Experimente mit unterschiedlichen Aufnahmeverfahren – aber auch kritische Blicke auf den Alltag. Das Besondere: das Alter der Autoren von drei bis 12 Jahren.

Kompetenter Umgang mit Photographie – eine Schlüsselqualifikation

„Wie nie zuvor prägen Bilder und Medien unsere Gesellschaft. Es ist enorm wichtig, dass unsere Kinder und Jugendlichen früh lernen, selbstbewusst damit umzugehen. Der Deutsche Jugendfotopreis zeigt ihnen, wie man gezielt Motive in Szene setzen und starke Bilder schaffen kann. Kinder, die verstehen, wie Bilder und Inszenierungen funktionieren, sind gefeit gegen Gefahren in den Medien“, so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, am 10. November 2008 in Berlin bei der Eröffnung der Ausstellung im Bundespresseamt.

Die Leiterin des KJF, Dr. Eva Bürgermeister, betonte ebenfalls die Bedeutung einer möglichst früh einsetzenden Förderung der Medienkompetenz: „Mit den Bundeswettbewerben Deutscher Jugendfotopreis und Deutscher Jugendvideopreis motivieren wir Kinder und Jugendliche, Medien kreativ zu nutzen. Bei allen Negativ-Schlagzeilen, die im Zusammenhang mit Kindern und Medien kursieren, gilt: Kompetenter Umgang mit Photographie und Film zählt zu den heutigen Schlüsselqualifikationen“. Der Vorsitzende der Sektion Bildung und Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft für Photographie, Ditmar Schädel, wies in seiner Rede auf die Notwendigkeit hin, der photographischen Bildung neue Impulse zu geben – und zwar nicht erst im Studium, sondern bereits in den Schulen und Freizeiteinrichtungen.

Verantwortlichen Umgang mit Medien fördern

Dr. Claudia Wegener, Professorin an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam, berichtete aus der aktuellen Forschung zur Medienpädagogik und thematisierte das problematische Verhältnis von Lebens- und Medienwelten. Eine aktive Auseinandersetzung mit Photographie könne einen verantwortlichen Umgang mit Medien fördern, so Wegener. Die Medienpädagogik müsse sich auch der Tatsache stellen, dass die Industrie Photoapparate bereits für die Zielgruppe der Dreijährigen bewirbt.

Im zweiten Beitrag analysierte die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Ulrike Mietzner ausgewählte Arbeiten des Deutschen Jugendfotopreises. Sie stellte die besonderen Sichtweisen von Kindern heraus und hob die Funktion der Photographie als Erinnerungsprozess und zur Selbstvergewisserung hervor.

Die künstlerische Leiterin der Berliner Brotfabrik-Galerie, Petra Schröck, stellte abschließend ein von ihr durchgeführtes Projekt und die daraus gewonnenen Erkenntnisse für eine pädagogisch erfolgreiche Arbeit mit Photographie vor.
Die drei Vorträge behandelten ein bisher zu wenig beachtetes Themenspektrum und konnten die Anforderungen umreißen, die sich für eine Erneuerung der Photopädagogik im digitalen Zeitalter ergeben. „Das KJF und DGPh werden diesen Diskurs weiterhin fördern und fortsetzen“, so Jan Schmolling, stellvertretender Leiter des KJF und Vorstandsmitglied der Sektion Bildung und Weiterbildung der DGPh.

Die nächste Fachveranstaltung zu dem Thema findet am 7. Februar 2009 statt, organisiert von der Pädagogischen Hochschule Freiburg.

Die Ausstellung „Kinder:Bilder. Die Entdeckung der Photographie“ kann beim KJF ausgeliehen werden. (ca. 150 Fotos auf 30 Tableaus, Format 50x60 cm) in hochwertiger Galeriequalität.

Kontakt und weitere Informationen:

Deutsche Gesellschaft für Photographie
Sektion Bildung und Weiterbildung
Ditmar Schädel
Rheingasse 8-12
50676 Köln

Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland
Deutscher Jugendfotopreis
Jan Schmolling
Küppelstein 34
42857 Remscheid

 

Bildmaterial zur Bildungsinitiative Kinder- und Jugendphotographie

Verwendung des Bildmaterials nur in Verbindung mit der Berichterstattung über die Bildungsinitiative Kinder- und Jugendphotographie

Photo

Dr. Eva Bürgermeister (KJF), Isabel Masri, 10 Jahre alt (Preisträgerin 2008), Dr. Hermann Kues (BMFSFJ)

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Kinder: Bilder. Die Entdeckung der Photographie

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