Pressemitteilung 8. Juni 2020
Bundesinstitut für Fotografie - Bitte keinen Standortstreit.  Plädoyer für eine breite inhaltliche Debatte

Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) verfolgt die Planungen für das Bundesinstitut für Fotografie sehr aufmerksam und engagiert. Als zentrale, alle Sparten der Photographie übergreifende Institution, die sich den kulturellen Belangen des Mediums verschrieben hat, halten auch wir die Realisierung eines Bundesinstituts für Fotografie für eine dringend erforderliche Maßnahme. Eine solche Institution wird seit Jahrzehnten von der Photographie-Szene in Deutschland angestrebt. Erinnert sei an die Tagung „Fotografie im Zentrum – Centrum für Photographie“, die 1999 in Berlin von der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Photographie veranstaltet wurde und an das DGPh-Symposium „Der Gang der Dinge. Welche Zukunft haben photographische Archive und Nachlässe?“ 2012 in Wolfsburg.

Erstmals rückt die Umsetzung eines solchen Bundesinstituts in greifbare Nähe, haben sich doch der Bund und das Land NRW klar zur Einrichtung eines solchen Zentrums bekannt. Wenig konstruktiv ist hier die aktuell zu beobachtende Differenz in der Standortfrage (Düsseldorf oder Essen), an dem sich die DGPh ausdrücklich nicht beteiligen möchte.

Stattdessen plädieren wir für eine breite inhaltliche Debatte über die Aufgaben eines solchen Zentrums und seiner Vernetzung mit bestehenden Institutionen, Initiativen und Verbänden in Deutschland.

Hierzu bietet sich das Netzwerk Fotoarchive an, das 2011 im Verbund mit mehreren Photographie-Verbänden und -Expert*innen gegründet wurde und seit Sommer 2017 unter dem Dach der DGPh fortgeführt wird. Seit Kulturstaatsministerin Monika Grütters am 1. Juli 2019 zur Podiumsdiskussion „Fotoarchive – Kulturgut oder Handelsware?“ eingeladen hat, informiert die DGPh auf netzwerk-fotoarchive.de über Konzepte, Medienbeträge und Pressemeldungen zum Thema.

Diese Plattform soll nun für konstruktive Debatten erweitert werden. In einem ersten Schritt lädt die DGPh Fachverbände und Expert*innen zu Stellungnahmen auf netzwerk-fotoarchive.de ein. Geplant ist zudem eine Befragung deutscher Institutionen, die bereits mit photographischen Sammlungen und Archiven betraut sind.

Wir greifen damit einen Hinweis der Expertenkommission für das Bundesinstitut für Fotografie auf, die in ihrem Konzept empfahl, dass weiter „Bedürfnisse gesammelt und Erfahrungen ausgetauscht werden“ sollten. Die Corona-Pandemie macht aktuell einen solchen Austausch in breiter Runde vor Ort unmöglich, so musste auch die DGPh ein für Frühsommer 2020 zusammen mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln geplantes Symposium über „Photographische Archive im künstlerischen Kontext“ vorerst absagen. Doch Debattenbeiträge und Fragenkatalog können ein wichtiges Fundament für die zukünftigen Planungen zum Bundesinstitut für Fotografie bieten.

Hier gelangen Sie zum Forum auf Netzwerk Fotoarchive

Für Ihre Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Simone Klein – Kommunikation,
E-Mail: simone.klein@dgph.de

Regina Plaar – Leitung der Geschäftsstelle,
E-Mail: regina.plaar@dgph.de,
Telefon: 0 221-923 20 69
Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V. (DGPh), Rheingasse 8-12, 50676 Köln

 

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