Janet Laurence, The Burnt Sea, 2025, Fotodruck auf Seidenvoile-Stoffen (Details), © Janet Laurence
Janet Laurence, The Burnt Sea, 2025, Fotodruck auf Seidenvoile-Stoffen (Details), © Janet Laurence
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Einladung zur Eröffnung / Veranstaltungen832.12 KB
Eröffnungsdatum
Redner*in
Stefanie Regina Dietzel
Photograph*in
Janet Laurence
Ausstellungsdatum
-
Kategorie
Stillleben
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Eröffnung am Freitag, den 16. Mai 2025, 19-21 Uhr
In Anwesenheit der Künstlerin


In der Ausstellung The Burnt Sea präsentiert die renommierte australische Künstlerin Janet Laurence (*1947) eine eigens für die Alfred Ehrhardt Stiftung entwickelte Installation. Unter Verwendung von Alfred Ehrhardts ikonischen Korallenaufnahmen aus den 1930er und 1940er Jahren schafft Laurence einen Erfahrungsraum, der die Fragilität und den Verlust der Meereswelten poetisch erfahrbar macht. Gedruckt auf nahezu schwerelosen Seidenvoile-Stoffen, wirken die Korallenbilder transformiert, fragmentiert und zerbrechlich. Licht und Luftströme verwandeln die Stoffbahnen in ein schwebendes Gesamtkunstwerk, das wie von Meereswellen bewegt die ephemere Schönheit der Natur unterstreicht und gleichzeitig auf ihren gefährdeten Zustand aufmerksam macht.

Durch Vergrößerung und Abstraktion von Ehrhardts historischen Korallenfotografien offenbart Laurence makroskopische Details der filigranen Strukturen dieser einzigartigen Lebewesen. Invertierte Grauwerte und gesteigerte Kontraste schaffen abstrahierte Bildwelten, die an die einst lebendigen, heute jedoch immer weiter schwindenden Ökosysteme der Korallenriffe erinnern. Feine Stickereien auf den Stoffen akzentuieren dabei einzelne Bildbereiche und betonen durch lose Fäden zusätzlich den Verlust der Korallenstrukturen. So zeigt die Installation die Korallen als zerfallene, aschfarbene Überreste und spiegelt den „brennenden Zustand“ der Welt – auch unter Wasser, wo Hitzewellen für die Korallenbleiche verantwortlich sind.

Mit ihrer Arbeit verweist die Künstlerin eindringlich auf die drängende ökologische Krise, denn nur noch ein Drittel der weltweiten Korallenriffe befindet sich in einem guten Zustand – ihr Verschwinden bedeutet nicht nur einen Verlust für die Ozeane, sondern für den gesamten Planeten.

Die Künstlerin möchte in der Ausstellung den steigenden Schwund der Korallenriffe auch mit der Hoffnung auf Wiederbelebung verknüpfen und Zuversicht schüren: Eine Vitrinen-Installation ausgeblichener Korallen, die mit farbigen Fäden verbunden sind, soll hierbei an Heilung und Wiederherstellung denken lassen. Dieses „Riffkrankenhaus“ verweist auf erfolgreiche Maßnahmen zur Erhaltung der vom Klimawandel gefährdeten Korallenriffe.

Laurence untersucht in ihren immersiven Werken unsere oft widersprüchliche Beziehung zur Natur sowie die Bedrohung durch den Klimawandel und arbeitet dabei stets an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft. Die Ausstellung navigiert zwischen den Zuständen von Verlust, Fürsorge und Trost und lädt dazu ein, die Verletzlichkeit der Natur nicht nur als Warnung, sondern auch als Inspiration für verantwortungsvolles Handeln zu begreifen.