Neue Photo-Bücher
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„frame #2“ – 2. Jahrbuch der DGPh
Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Photographie
Zusammengestellt von Dr. Kerstin Stremmel (DGPh)
209 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Göttingen, Steidl Verlag
ISBN 978-3-86521-768-4, 25,-- Euro
Unter dem Titel „frame #2“ ist jetzt das 2. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) erschienen. Es wurde erneut von Dr. Kerstin Stremmel (DGPh) zusammengestellt. Die Resonanz, die Ed Ruscha sowohl durch die Verleihung des Kulturpreises 2006 der DGPh als auch durch seine Ausstellungen ausgelöst hat, ist Grund dafür, dass es neben umfangreichen Analysen seines Werks im ersten Teil dieses Buchs gleich drei Bildstrecken gibt. Angeregt durch die mit der Verleihung des Kulturpreises der DGPh aufgeworfene Frage der Wirkung eines Photokonzeptualisten auf die Einordnung der Photographie ins Feld der Kunst geht es im zweiten Teil des Buchs um das komplexe Verhältnis von Photographie, Malerei und Abstraktion. In dessen drittem Teil, der unter dem Thema „Kritik und Würdigung“ steht, werden Fäden aus dem Vorangegangenen aufgenommen: Bernd Becher, als Vertreter einer photokonzeptualistischen Auffassung des Seriellen im ersten Kapitel mit Ruscha verglichen, wird hier anlässlich seines Todes für sein Lebenswerk geehrt. Der konzeptuelle Umgang mit Photographie wird am Beispiel des Photographen Hiroshi Sugimoto mit eminentem Interesse an Abstraktion ebenso gewürdigt wie Zoe Leonards und Gustav Metzgers gesellschaftspolitisch relevante Beiträge für zwei bedeutenden Kunstausstellungen im Jahr 2007. So war die Verleihung des Kulturpreises an den amerikanischen Künstler Ed Ruscha für die Deutsche Gesellschaft für Photographie willkommener Anlass, über die Rolle der Photographie nachzudenken und dies in den Mittelpunkt ihres jetzt erschienenen 2. Jahrbuchs zu stellen.
WaldLicht
Wim Cox (DGPh)
Texte von Ulrike Jagla-Blankenburg, Dankmar Bangert de Vondel, Engelbert Broich
96 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Köln, J.P. Bachem Verlag
ISBN 978.3.7616.2255.1, 24.95 Euro
Der Bildband entstand auf Initiative von Dr. Bauer, Abteilungsleiter Stadtgrün im Amt für Landschaftspflege, und der Stiftung Grün. Das Vorwort verfassten Dr. Bauer und Prof. Dr.-Ing. Dittmar Machule von der Universität Hamburg. Im Rahmen eines Expertenworkshops im Sommer 2007, in dem die Rolle des Waldes im Umfeld der Großstadt erörtert (Aktivitäten, Nutzung und Ansprüche) werden sollte, wurde Wim Cox beauftragt, Photos zu machen. Diese Photos liegen nun als Bildband vor. Sie sind farbig, abstrakt und real zugleich und zeigen das Wesentliche vom Wald und zwar unseres heimischen Waldes. Ein überraschendes Walderleben, das durch Texte einer Kunsthistorikerin (Ulrike Jagla-Blankenberg), eines Bildhauers, Malers und Kunsthistorikers (de Vondel) sowie eines Autoren und Journalisten (Engelbert Broich) zugänglich gemacht wird. So entstand ein qualitativ hochwertiger Photobildband.
Made in Germany
Herausgegeben von Andrea Gothe
Texte: Jan Weiler
128 Seiten mit 153 Photos
Heidelberg, Edition Braus
ISBN 978-3-89904-318-1, 39.90 Euro
Made in Germany ist das erste Kompendium zeitgenössischer Photographie aus Deutschland. Mehr als 50 der besten deutschen Photographen präsentieren hier ihr persönliches Deutschlandbild. Andrea Gothe und dem Designer Dirk Linke ist es gelungen, aus den verschiedenen Werken ganz unterschiedlicher Photographenpersönlichkeiten ein großes Ganzes zu schaffen: Eine Bilderreise durch Deutschland – schön, skurril, selbstbewusst und heiter, eben „Made in Germany“.
Karin Székessy (DGPh)
Photography
Texte: Karin Székessy, Gabriele Betancourt Nuñez, Fritz J. Raddatz
216 Seiten mit 176 Photos
Heidelberg, Edition Braus
ISBN 978-3-89904-295-5, 39.90
Karin Székessy ist ohne Übertreibung neben Sibylle Bergemann, Barbara Klemm und Herlinde Koelbl unter die „Grandes Dames“ der deutschen Gegenwartsphotographie zu rechnen. Schönheit und Sinnlichkeit bilden zentrale Themen ihrer Arbeit. Dies kommt vor allem in ihren unverwechselbaren weiblichen Porträts und Akten zum Ausdruck – neben ihrer zweiten großen Passion, Hunden, ein dominierendes Motiv ihrer Photographien. Karin Székessys besondere Kunst ist es, die Frauen auf ihren Bildern auch unbekleidet nie nackt wirken zu lassen, stets umgibt sie eine Aura des Unberührbaren. Daneben zählen aber auch – vor allem in früheren Arbeiten – Photographien mit fast szenischem, reportagehaftem Charakter ebenso zu ihrem Œuvre wie beeindruckende Künstlerporträts. Der Band "Photography", der die erste Retrospektive der Hamburger Photographin begleitet, spannt einen weiten Bogen und vereint Photographien aus den Bereichen Menschen, Szenen, Landschaft, Hunde, Porträt, Frauen, Akt, Blumen und Früchte sowie Stillleben.
Martin Kollar
Nothing Spezial
Texte: Peter Kerekes
104 Seiten mit 40 Photos
Heidelberg, Edition Braus
ISBN 9783899042764, 39.90
Am 1. Mai 2004 versammelten sich die Repräsentanten zehn europäischer Staaten feierlich in Dublin, um den offiziellen Eintritt ihrer Länder in den Kreis der Europäischen Union zu feiern. Realität werden konnte dieses bedeutende Ereignis nur durch den Fall der Berliner Mauer. Der Niedergang des sowjetischen Einflusses auf die osteuropäischen Länder führte zu tiefgreifenden Veränderungen der Lebensweise sowie der Zukunftsperspektiven mehrerer Zehnmillionen Frauen und Männer des ehemaligen Ostblocks. Der in der Slowakei geborene Photograph Martin Kollar besuchte ab 2001 einige dieser „neuen“ Länder, dokumentierte sie photographisch und wurde dabei mit einer Übergangsperiode ihrer Geschichte konfrontiert. Seine Reportage widmet sich der Lebensweise der Bevölkerung jener Länder und richtet ein spezielles Augenmerk auf ihre Vorstellung von Freizeitgestaltung. Martin Kollar ziehen insbesondere Liebhaber ausgefallener Vergnügungen, die Sieger wundersamer Amüsements, „Künstler im Zeitvertreiben“ an. Aber auch Menschen im Zustand des „Wartens“, dann, wenn sich „Nothing Special“ ereignet, sind für den Photographen Kollar mehr als einen Blick wert.
Michael Ruetz (DGPh)
1968 - Die unbequeme Zeit
Mit Texten von Michael Ruetz und Rolf Sachsse
224 Seiten mit 120 Abbildungen in Tritone
Göttingen, Steidl
ISBN 978-3-86521-668-7, 40,00 EURO
Michael Ruetz ist der wichtigste Bildchronist der Zeit um Achtundsechzig. Er hat den Umbruch photographisch festgehalten und sich dabei stets für mehr interessiert als die revoltierenden Studenten im Hörsaal und auf der Straße. Das politische Beben und seine Folgen hat er nicht nur in seinen Zentren aufgezeichnet, sondern konsequent auch an der Peripherie: im Kiez, im Ostteil von Berlin, beim Bürger auf der Straße sowie in der Dritten Welt. Es sind die Blicke auf Situationen und in die Gesichter der Menschen, die "68" im Bild lebendig werden lassen. Ruetz hat wie kein anderer Photograph die Stimmung einer Zeit eingefangen, den politischen, künstlerischen und geistigen Klimawechsel. Viele seine Bilder sind Ikonen und Teil unseres visuellen Gedächtnisses. Sie sind 2008, im Jahr des 68er-Jubiläums, in der Berliner Akademie-Ausstellung und in diesem Buch zu sehen – exklusiv!
Robert Frank
Die Amerikaner
Mit einer Einführung von Jack Kerouac
Buchgestaltung: Robert Frank, Gerhard Steidl und Claas Möller
180 Seiten mit 83 Tritone-Tafeln
Göttingen, Steidl
978-3-86521-658-8, 30.- Euro
„The Americans“ gilt als das bedeutendste Photobuch der Geschichte. Vor fünfzig Jahren brach Robert Frank, 1985 mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der DGPh geehrt, mit allen Regeln und Konventionen der Photo-Ästhetik, er öffnete den Blick für die ganze verstörende Vielfalt dort draußen im wirklichen Leben. „Schon Ende der sechziger Jahre, als ich Photograph wurde“, schrieb Joel Sternfeld, „war ‚The Americans’ ein Meilenstein – dieser Begriff ist viel zu schwach, aber was gibt es für einen passenden Begriff für ein Buch, das den Fluss der Photographie für alle Zukunft in eine ganz neue Richtung lenkte? Frank hatte einen Weg gefunden, Amerikas konturlosen, unbehausten Existenzen eine Form zu geben.“ Am 15. Mai 1958 erschien das Buch erstmals im französischen Verlag Delpire. Zum 50. Jahrestag am 15. Mai 2008 wurde die Neuedition im Lincoln Center, New York präsentiert. Es ist die Ausgabe letzter Hand, entstanden unter der Regie von Robert Frank: Alle 83 Bilder wurden – meist von den originalen Vintage-Prints – neu gescannt, unautorisierte Bildbeschnitte früherer Editionen korrigiert. Gedruckt wurde in Tritone, jeden Bogen hat der Photograph selbst geprüft und freigegeben. Endlich ist „Die Amerikaner“ wieder lieferbar, im Format der Erstausgabe und in der ganzen schlichten Schönheit, die so stark auf die Design-Geschichte des Photobuchs gewirkt hat. Dieses Buch gehört in die Bibliothek wirklich jedes Photographie-Liebhabers.
Robert Frank
Paris
Herausgegeben von Robert Frank und Ute Eskildsen (DGPh)
Buchgestaltung: Robert Frank und Gerhard Steidl
160 Seiten mit 80 Tritone-Tafeln
Göttingen, Steidl
ISBN 978-3-86521-524-6, 30.- Euro
Robert Franks Photographien, die in den frühen fünfziger Jahren in Paris entstanden, werden hier zum ersten Mal in einem Buch vereinigt. Frank war 1947 in New York heimisch geworden und photographierte 1951, während seiner zweiten Europa-Reise, auch in Paris. Einige der dort entstandenen Aufnahmen gelten heute als wegweisend für sein späteres Werk. Mit diesen 80 Bildern, ausgewählt von Robert Frank und Ute Eskildsen, wird deutlich, dass Franks Erfahrungen in der Neuen Welt seinen Blick auf das urbane Leben in Europa geschärft haben. Die Straße sah er als Bühne für die vielen kleinen Komödien und Dramen, dargeboten von Passanten und Straßenverkäufern. Der Einfluss von Eugène Atget kommt hier ebenso zum Tragen wie die innere Haltung des Flaneurs.
Herbert Tobias
Blicke und Begehren
Herausgegeben von Ulrich Domröse
Mit Texten von Ulrich Domröse, Janos Frecot, Anna-Carola Krausse, Pali Meller Marcovicz, Adelheid Rasche, Ingo Taubhorn und Ulf Erdmann-Ziegler
256 Seiten mit 240 Abbildungen in Tritone
Göttingen, Steidl
ISBN 978-3-86521-605-2, 30.- Euro
Herbert Tobias zählt zu den herausragenden Photographen der Nachkriegszeit in Deutschland. Viele seiner Modeaufnahmen und Künstlerporträts – etwa von Klaus Kinski, Hildegard Knef oder Nico – sind weithin bekannt. Dennoch geriet Tobias' Name in Vergessenheit. Dieser Band widmet sich den Arbeiten insbesondere der fünfziger und sechziger Jahre, der produktivsten Schaffensphase von Herbert Tobias. Er spürt den zentralen Themen, genauer: den Stimmungen und Haltungen nach, die Tobias’ Blick auf die Welt bestimmen. Einerseits sind seine Bilder – gleich ob Selbstporträt, Straßenszene oder Männerakt – von verhaltenen, poetischen Tönen, von Melancholie, Sehnsucht und Sinnlichkeit geprägt. Auf der anderen Seite erweist er sich als Choreograph großer Auftritte, als Erzähler geheimnisvoller Geschichten oder Arrangeur existentiell-dramatischer Tableaus. Darüber hinaus tritt Tobias immer wieder als homosexueller Künstler in Erscheinung: Seinen erotisch aufgeladenen Blick auf Männer hat er nie verbrämt, sondern offen zur Schau gestellt. In einer Zeit, als Homosexualität noch unter Strafe stand, bezog er damit auch politisch Stellung.
Alberto Korda
A Revolutionary Lens
Herausgegeben von Cristina Vives und Mark Sanders
Mit Texten von Diana Diaz und Cristina Vives
sowie einem Interview von Mark Sanders
440 Seiten mit 220 Schwarzweiß-Abbildungen und Farbtafeln
Göttingen, Steidl
ISBN 978-3-86521-458-4, 50.- Euro
Alberto Kordas berühmtestes Bild überstrahlt alles: Seine Aufnahme von Che Guevara wurde zu einer modernen Ikone, millionenfach auf Postern, T-Shirts und Kaffeetassen reproduziert. Weitgehend unbekannt ist hingegen, dass Korda, bevor er zum Hofphotographen des "Maximo Lider" und der kubanischen Revolution avancierte, eine feste Größe in der Werbe- und Modephotographie war. Seit den fünfziger Jahren führte er in Havanna ein Atelier und galt als der "Avedon Kubas", dessen Aufnahmen kubanischer Modelle die Titelseiten internationaler Modemagazine zierten. "A Revolutionary Lens" präsentiert umfassend alle Facetten von Alberto Kordas Schaffen: von seinen Porträts kubanischen Lebens über die Mode- und Revolutionsbilder bis zur Unterwasserphotographie der siebziger und achtziger Jahre. Mit dem voluminösen Band wird erstmals ein genaues Bild des wichtigsten Photographen der Karibikinsel gezeichnet. Endlich tritt ein bedeutendes Lebenswerk aus dem Schatten des strahlenden Che.
World Press Photo 2008
französischsprachige Ausgabe
160 Seiten mit 150 farbige und 200 sw Abbildungen
Wabern-Bern, Benteli Verlag
ISBN 978-3-7165-1532-7, 24.80 Euro
Seit 1955 ermittelt die Stiftung World Press Photo durch einen internationalen Photowettbewerb die besten Pressephotos des Jahres. Der vorliegende Band versammelt die von einer unabhängigen Jury ausgezeichneten Bilder aus dem Jahr 2007. Die Galerie dieser ausgewählten Photos ist Jahr für Jahr ein photographischer Reigen von Krieg und Krise, Schnappschuss und Schockmoment. Es sind Erinnerungen an Ereignisse, die wir lieber vergessen möchten, an Geschehen, die wir nie vergessen dürfen, und an solche, die wir gern im Gedächtnis behalten. Sie stellen Fragen an die Verantwortlichen, Fragen nach dem Warum, aber auch über unsere Bereitschaft, uns wachrütteln zu lassen. Darüber hinaus erhebt sich die Frage nach der Aufgabe und Verantwortung des modernen Photojournalismus. Bilder sind eine Ware geworden: die Nachfrage nach dem dramatischen Bild ist ungleich höher als die vom kleinen, alltäglichen Glück. Photographie vermag die Welt nicht zu verändern, doch sie kann unsere Sicht der Ereignisse beeinflussen.
Manfred Zimmermann (DGPh)
St. Albertus Magnus – Dominikaner in Braunschweig
96 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Braunschweig, Dominikanerkloster
ISBN 978-3-922805-95-3, 18.- Euro
Im Zentrum dieser Publikation steht der Neubau der Braunschweiger Pfarr- und Ordenskirche der Dominikaner, deren Anwesenheit in der Stadt sich bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Nach einer Unterbrechung von 423 Jahren, bedingt durch die Vertreibung im Zuge der Reformation, kehrten die Dominikaner erst 1951 wieder nach Braunschweig zurück. Ihre 1958 geweihte Kirche erfuhr seit 1987 eine grundlegende Um- und Neugestaltung im Sinne der Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils. Der neue Wandelaltar „Kreuztrilogie Rosenkranz“, der zeichenhafte Kreuzweg und der Orgelprospekt stammen von Gerd Winner. Zusammen mit seiner verstorbenen Ehefrau Ingema Reuter, die auch die Serie der Madonnenbilder schuf, hat er ebenfalls die angebaute Marienkapelle gestaltet. Das mariologische Bildprogramm im Inneren der Kirche, das ein wesentliches Anliegen des Predigerordens visualisiert, greifen auch die monumentalen Stahlplastiken „Pietà“ des israelischen Bildhauers Menashe Kadishman und „Porte du ciel“ des Franzosen Jean Ipoustéguy vor Kirche und Kloster auf und tragen es als bildliche Verkündigung nach außen. Kongenial hat Manfred Zimmermann in künstlerischen Photographien Kirche und Ausstattung erfasst und das Buch entsprechend der zentralen Aufgabe des Ordens zu einer Predigt in Bildern werden lassen.
Jewgeni Chaldej
Der bedeutende Augenblick
208 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Texte in deutsch und englisch
Leipzig, Neuer Europa Verlag
ISBN 978-3-86695-121-1, 29,90 Euro
Jewgeni Chaldej dokumentierte als Kriegsphotograph in spektakulären Bildern den Vormarsch der sowjetischen Truppen und den Fall Berlins. Sein wohl berühmtestes Motiv, die inszenierte Hissung der sowjetischen Flagge auf dem Deutschen Reichstag, wurde zum Symbol für das Ende des Zweiten Weltkrieges und zum Sinnbild der Niederwerfung des Faschismus. Internationale Bekanntheit erlangte Chaldej darüber hinaus mit den zahlreichen Photos, die er während der Potsdamer Konferenz und im Kontext des Nürnberger Prozesses aufnahm. Seine Photographien entstanden als freie Arbeiten oder für Zeitungen und Magazine, aber auch im Auftrag der Armee und anderer staatlicher Institutionen. Neben bekannten historischen Dokumentarphotographien zeigt „Der bedeutende Augenblick“ bisher nicht veröffentlichte Photos, so etwa frühe Arbeiten aus den 1930er Jahren, aber auch Beispiele aus dem Spätwerk. Der sowjetische Alltag gehörte ebenso zu seinen Themen, wie offizielle Ereignisse, beispielsweise die Eröffnung des Wolga-Don-Kanals. Renommierte Autoren analysieren in ihren Essays den Beitrag Chaldejs zur Photographie sowie sein Verhältnis zur Propaganda und zu seiner jüdischen Herkunft.
Alexis Schwarzenbach
Auf der Schwelle des Fremden - Das Leben der Annemarie Schwarzenbach
Gebunden mit Schutzumschlag,
422 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Duotone auf Kunstdruckpapier
Mit Hörbuch-CD „Eine Frau zu sehen“, gelesen von Bibiana Beglau
München, Rolf Heyne Collection
ISBN-13: 978-389910368-7, 58.- Euro
Annemarie Schwarzenbachs Leben gleicht einem Roman. Zeitgenossen beiderlei Geschlechts verlieben sich reihum in die atemberaubend schöne junge Frau, die am 23. Mai 1908 in Zürich mitten in einem Schneesturm in eine der reichsten Familien der Schweiz hineingeboren wurde. Sie selbst weiß aber schon mit zwanzig, „dass ich nur Frauen mit wirklicher Leidenschaft lieben kann“. Die vielseitig Begabte, die ebenso gut Pianistin oder Tänzerin hätte werden können, promoviert mit 23 und publiziert ihren ersten Roman. Danach zieht es sie ins „große und dreckbespritzte“ Berlin, später hinaus in die ganze Welt. Vier Mal reist sie in den Orient, vier Mal in die Vereinigten Staaten. 1939 fährt sie in einem Ford von Genf bis nach Kabul, wenig später bricht sie auf nach Afrika. Mit den Kindern von Thomas Mann, Erika und Klaus, ist sie eng befreundet, mit ihrer konservativen Familie gerät sie wegen ihrer antifaschistischen Haltung und massiven Drogenproblemen in schwere Konflikte. 1942 stirbt Annemarie Schwarzenbach, mit nur 34 Jahren, an den Folgen eines Fahrradunfalls und der Fehldiagnose Schizophrenie, in ihrem Haus in Sils im Engadin. Anhand zahlreicher bisher unveröffentlichter Quellen und umfangreichen Bildmaterials zeichnet der Historiker Alexis Schwarzenbach das außergewöhnliche Leben seiner Großtante nach. Mit zahlreichen Photos von Marianne Breslauer.
Josef Heinrich Darchinger (DGPh)
Wirtschaftswunder
Deutschland nach dem Krieg 1952 – 1967
Text Klaus Honnef (DGPh)
276 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Vorzugsausgabe, limitiert 1000 Exemplare, mit signierter Photographie
Köln, Taschen Verlag
ISBN 978-3836507332, 400.- Euro
Josef H. „Jupp“ Darchinger berichtete als freier Photojournalist über ein halbes Jahrhundert lang aus Bonn, der vorläufigen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. „Zeitgeschichte kommentieren“, darauf kam es Photograph „Jupp“ Darchinger immer an. Berühmt wurde er durch seine Schwarzweiß-Porträts von Prominenz aus Politik und Wirtschaft und galt als „Bonner Institution“ mit einem engen Kontakt zu führenden Politikern, Künstlern und Intellektuellen. Als sensibler und diskreter Beobachter mit dem Blick für charakteristische Situationen setzte er Standards in der politischen Pressephotographie, wobei er seine Unabhängigkeit stets wahrte und es ablehnte, „Hof-Photograph“ der jeweiligen Regierung zu sein. Das Buch „Wirtschaftswunder“ versammelt seltene Farbphotographien, die Darchinger auf Reportagereisen von 1952 an durch die Bundesrepublik gemacht hat: ein Zeitbild des „Wirtschaftswunders“, das einen Rückblick ermöglicht und zur Erinnerung anregt. Dem Träger des Dr.-Erich-Salomon-Preises 1987 der DGPh ist mit diesem Buch eine echte Überraschung gelungen.
Herbert Molderings (DGPh)
Die Moderne der Fotografie
445 Seiten mit ca. 270 s/w Photographien
Hamburg, Philo Fine Arts
ISBN: 978-3-86572-635-3, 48.- Euro
Der Band „Die Moderne der Fotografie“ versammelt erstmals die wichtigsten Beiträge von Herbert Molderings zur Kunst, Geschichte, Theorie und Ästhetik der klassischen modernen Photographie. Im Mittelpunkt stehen Essays über die historische Entstehung der photographischen Moderne, die Photographie in der Weimarer Republik, im Surrealismus und der École de Paris. Weitere Beiträge sind der Photoästhetik Walter Benjamins, László Moholy-Nagys und André Bretons sowie der „Internationalen Photo-Sammlung“ des Dresdener Industriellen Kurt Kirchbach gewidmet. Daneben enthält der Band Aufsätze zum photographischen Schaffen von Man Ray, Brassaï, Florence Henri, Tina Modotti, Germaine Krull, Albert Renger-Patzsch, Robert Capa, Moï Ver und Umbo.
Mit „Die Moderne der Fotografie“ von Herbert Molderings liegt jetzt ein Standardwerk zur Photographie der Moderne vor: enzyklopädisch im Ansatz und ausführlich illustriert durch 275 Abbildungen.
„Nahtstellen“
Fotos für die Pressefreiheit 2008
100 Seiten mit 85 Abbildungen 4-farbig und schwarz-weiß,
ISBN 978-3-937683-19-5, 10.- Euro
„Nahtstellen“ heißt der diesjährige Band aus der Reihe „Fotos für die Pressefreiheit“ der Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen (ROG)“ die 2002 mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der DGPh ausgezeichnet wurde. ROG hat den Fokus in diesem Jahr auf Osteuropa und Zentralasien gelegt, da in vielen Ländern der Region die Lage der Presse- und Meinungsfreiheit überaus prekär ist. „Die Photographinnen und Photographen lenken den Blick auf die Menschen der GUS-Länder – auf betrogene Hoffnungen an Gerechtigkeit und Lebensglück. Aber auch auf die Notwendigkeit, Grundrechte und Freiheiten einzuklagen“, begründet ROG-Vorstand Dirk Sager im Vorwort das Thema. Und so blicken zehn Künstlerinnen und Künstler in ihren Bildserien nach Osteuropa und Zentralasien. Sie interpretieren und dokumentieren, wie sich Altes und Neues zusammenfügt – oder nebeneinander stehen bleibt. „Spuren der Vergangenheit vermischen sich mit dem deutlichen Streben nach Zukunft und Fortschritt und drücken sich als Angst oder Zuversicht aus“, schreibt GEO-Photochefin Ruth Eichhorn (DGPh) in ihrer Einführung..
Artur Landt
Profiwissen - Canon EOS 40D
192 Seiten, durchgehend vierfarbig illustriert
Gilching, Verlag Photographie
ISBN 978-3-933131-70-6, 49,95 Euro
Dieses edel aufgemachte Buch für den anspruchsvollen Buchkäufer verbindet technisches Fachwissen mit kreativer Bildgestaltung. Gedruckt auf hochwertigem Bilderdruckpapier, vermittelt der bekannte Buchautor und Fachjournalist Dr. Artur Landt Hintergrundwissen, Verständnis für die Technik und kreatives Umsetzen von Bildideen in faszinierende Bilder. Wer die photographischen Möglichkeiten einer hochwertigen D-SLR optimal einsetzen und einen höheren photographischen Standard erreichen möchte, braucht Hintergrundwissen. Der Autor verliert sich nicht in Nebensächlichkeiten oder gar Prospektwissen.