Preisverleihung in der Kunstsammlung NRW, K21. v.l.n.r.: Prof. Dr. Susanne Gaensheimer, Artur Walther, Ditmar Schädel, Simone Klein. © Andreas Endermann
Preisverleihung in der Kunstsammlung NRW, K21. v.l.n.r.: Prof. Dr. Susanne Gaensheimer, Artur Walther, Ditmar Schädel, Simone Klein. © Andreas Endermann
Verleihung des Kulturpreises in der Kunstsammlung NRW, K21, am 8.4.2022 © Andreas Endermann
Verleihung des Kulturpreises in der Kunstsammlung NRW, K21, am 8.4.2022 © Andreas Endermann
Verleihung des Kulturpreises in der Kunstsammlung NRW, K21, am 8.4.2022. Anne-Marie Beckmann, Prof. Dr. S. Gaensheimer, Prof. Ute Eskildsen © Andreas Endermann
Verleihung des Kulturpreises in der Kunstsammlung NRW, K21, am 8.4.2022. Anne-Marie Beckmann, Prof. Dr. S. Gaensheimer, Prof. Ute Eskildsen © Andreas Endermann
Während der Eröffnung von Recent Histories in Neu-Ulm, 2017. Lebohang Kganye, Artur Walther, Délio Jasse, Mimi Cherono Ng'ok (v.l.n.r.) © Robert Schlaier
Während der Eröffnung von Recent Histories in Neu-Ulm, 2017. Lebohang Kganye, Artur Walther, Délio Jasse, Mimi Cherono Ng'ok (v.l.n.r.) © Robert Schlaier
Während der Eröffnung von “The Order of Things" in Neu-Ulm, 2015. Okwui Enwezor, Artur Walther, Brian Wallis (v.l.n.r.). © Alexa von Arnim
Während der Eröffnung von “The Order of Things" in Neu-Ulm, 2015. Okwui Enwezor, Artur Walther, Brian Wallis (v.l.n.r.). © Alexa von Arnim
Auszeichnung: KulturpreisJahr: 2021Ausgezeichnet wurde: Artur Walther

Der Kulturpreis 2021 der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) geht an den Kunstsammler Artur Walther, der seit den Neunzigerjahren die Arbeiten von Fotograf*innen aus Afrika und Asien sammelt und hierdurch maßgeblich dazu beiträgt ihre Arbeiten in den USA und Europa bekannt zu machen.

Aufgewachsen in Burlafingen, einem Stadtteil von Neu-Ulm, eröffnete der Deutsch-Amerikaner dort im Juni 2010 den Campus der The Walther Collection. In zwei umgenutzten typischen Vorstadtarchitekturen und einem Neubau mit unterirdischer Ausstellungsfläche präsentiert die Sammlung hier ihre umfangreichen Bestände moderner und zeitgenössischer afrikanischer Fotografie und Videokunst, neuerer chinesischer und japanischer Fotografie und Medienkunst sowie historischer Fotografie aus dem 19. Jahrhundert aus Europa und Afrika und weltweiter Alltagsfotografie. Der 2011 eröffnete Project Space in New York präsentierte zusätzlich bis 2020 im dynamischen Wechselspiel mit dem Stammhaus einzelne Aspekte und neue Interessensgebiete der Sammlung. Eine Sonderausstellung in Arles 2014 zeigte erstmals thematisch verbundene Fotografien aus allen Bereichen der Sammlung; seitdem hat die The Walther Collection fünfzehn solcher internationaler Sonderausstellungen weltweit präsentieren können.

Die Sammlung umfasst Arbeiten von relevanten Fotograf*innen unterschiedlicher Kulturen und Zeiten, u.a. Ai Weiwei, Richard Avedon, Bernd und Hilla Becher, Samuel Fosso, David Goldblatt, Huang Yan, Seydou Keïta, Sabelo Mlangeni, Santu Mofokeng, Daido Moriyama, Zanele Muholi, Jo Ractliffe, Rong Rong, August Sander, Malick Sidibé, Guy Tillim und Yang Fudong. Oft hinterfragen sie mit ihren Arbeiten die soziokulturellen Stereotype, die sich um Konzepte von Rasse, Geschlecht, Sexualität, Klasse und Nationalität bilden. Der Untersuchung einer der zentralen menschlichen Fragen, die nach der Identität und ihrer gesellschaftlichen Konstruktion, widmet sich The Walther Collection durch einen Sammlungsschwerpunkt auf Porträtfotografie und insbesondere Selbstdarstellungen. Ein weiterer Fokus liegt auf spezifischen Aspekten des Anthropozäns, vor allem jenen innerhalb von Landschaft und dem urbanen und öffentlichen Raum, die als Grundlage für kollektives Handeln und Individualität dienen.

Dem Sammler und Mäzen Artur Walther ist es ein Anliegen zu verbinden: „Artur sammelt nicht nur unsere Bilder, er bringt uns alle zusammen“, so die südafrikanische Fotografin und Aktivistin Zanele Muholi. Der Sammler leistet hierdurch einen wichtigen Beitrag zur westlichen Perspektiverweiterung durch die Sichtbarmachung fotografischer Positionen aus Afrika und Asien, ebenso wie zur globalen Vernetzung der Fotografie und der ihr verbundenen Menschen.