Untitled, 2021 © Paul Kooiker.
Untitled, 2021 © Paul Kooiker.
Photograph*in
Paul Kooiker
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

"Mode" ist ein Begriff, der für das steht, was gerade angesagt ist. Die Modefotografie von Paul Kooiker hingegen zeichnet sich durch ihre Zeitlosigkeit aus. Der Künstler porträtiert die größten Modemarken und die berühmtesten Gesichter von heute, entführt sie aber in eine eigene Welt. Losgelöst von Zeit und Ort wirken seine surrealen Bilder wie Filmstills mit Geschichten, die wir nur erahnen können.

Aus diesem Grund ist Paul Kooiker heute ein gefragter Fotograf in der Welt der Mode und Schönheit. Mit seinen Modeaufträgen bricht Paul Kooiker auf scheinbar mühelose Weise mit den vorherrschenden Schönheitsparadigmen. Er schafft eine unkontrollierbare Schönheit, die nicht oberflächlich ist, sondern fast freudianisch mit dunklen Sehnsüchten, Fetischismen und unbewussten Träumen spielt. Darüber hinaus überschreitet seine Fotografie die klassischen Geschlechterrollen: Seine Modelle nehmen ungewöhnliche Posen ein, und ihre Gesichter bleiben oft außerhalb des Rahmens, wodurch ihre Identität verschleiert wird. Mitunter ist nicht einmal klar, ob es sich um einen Menschen oder eine Puppe handelt. Um die Extravaganz von Luxusobjekten einzufangen, vergrößert Kooiker deren Präsentationsmittel, wie z. B. Schaufensterpuppen und Displays, so sehr, dass es letztlich unser Begehren selbst ist, das von seiner Kamera eingefangen wird.

Alle Arbeiten in der Ausstellung sind mit einem iPhone entstanden. In einer Zeit, in der jeder mit seinem Smartphone fotografiert, nutzt Paul Kooiker genau dieses Werkzeug, um eine Parallelwelt zu erschaffen, die scheinbar losgelöst von ihr ist und nicht kopiert werden kann. Seine Ausstellung FASHION versammelt eine Vielzahl von Bildern aus seinen Modeaufträgen zu einer umfassenden Installation, die wie ein Spiegelkabinett funktioniert: Sie friert die halsbrecherische Geschwindigkeit der Modeindustrie ein und offenbart die Absurdität menschlicher Eitelkeit und Begierde.

Paul Kooiker (geb. 1964, Rotterdam) studierte an der Königlichen Kunstakademie in Den Haag und an der Rijksakademie van Beeldende Kunsten in Amsterdam (1990-1992). Kooiker wurde 1996 mit dem Prix-de-Rome Photography und 2009 mit dem A. Roland Holst Award für sein Schaffen ausgezeichnet. Foam hat bereits 2006 eine Einzelausstellung seines autonomen Werks unter dem Titel Paradise Twenty-One gezeigt. Kooikers Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in den Niederlanden und im Ausland gezeigt, darunter Museum Folkwang, Essen (2021/22, DE); Museum Voorlinden, Wassenaar (2020, NL); Centraal Museum, Utrecht (2020, NL); FOMU Fotomuseum, Antwerpen (2018, BE); Fotomuseum Den Haag (2014, NL) und Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam (2009, NL). Darüber hinaus befinden sich seine Werke in zahlreichen internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen. Paul Kooiker wird vertreten durch tegenboschvanvreden (NL) und Galerie Zink (DE).