Civilization: The Way We Live behandelt und beleuchtet wichtige Aspekte unserer zunehmend globalen Zivilisation des 21. Jahrhunderts. Sie unterstreicht die Tatsache, dass die heutige Zivilisation ein äußerst komplexes kollektives Unternehmen ist. Noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit waren wir so sehr miteinander verbunden und voneinander abhängig. In Wissenschaft und Kunst, bei der Arbeit und im Spiel leben wir zunehmend ein kollektives Leben. Die Olympischen Spiele, der Riesen-Airbus, das CERN, die Kernspintomographie, das Trident-U-Boot, Wikipedia, die Oscar-Verleihung, die Internationale Raumstation, Viagra, der Laptop und das Smartphone. [...]
Obwohl die Fotografie seit jeher die Erforschung des Selbst, den Blick nach innen auf existenzielle Fragen und individuelle Poetik (das, was der Kurator John Szarkowski als "Spiegel" bezeichnete) umfasst, kann man auch sagen, dass sich viele der weltbesten Fotograf*innen mit der realen Welt beschäftigen (Szarkowskis "Fenster"). Ihre Arbeit kann sich um die funktionalen Aspekte von Gesellschaft und Kultur drehen (häusliches Leben, Vergnügen und Freizeit, Reisen, Religion, Arbeitsplatz, Produktion und Konsum) oder um ihre dysfunktionalen Aspekte (Entfremdung, Kriminalität, Umweltverschmutzung, sozialer Zusammenbruch und Krieg). Edward Burtynskys Ölfelder, Raimond Woudas High School, Reiner Riedlers Familien in der Freizeit, Lauren Greenfields pompöser Reichtum - das sind nur einige der vielen Themen, die in der Ausstellung behandelt werden. Unabhängig von ihrem jeweiligen Schwerpunkt haben sich die Fotografen dafür entschieden, unser hypermodernes, technologisch komplexes menschliches "Bienenvolk" - um eine treffende Metapher von Tom Wolfe aufzugreifen - abzubilden, zu enthüllen, zu untersuchen, zu kritisieren oder anderweitig darüber zu reflektieren. [...]