Am 23./24. Juni 2006 in Dresden

Fünfzehn Jahre nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik ist das Erbe dieser Gesellschaft nach wie vor gegenwärtig: in den Erinnerungen und den Polemiken, in den sozialen Verwerfungen, in den Aufgaben des „Aufbaus Ost“, den privaten wie den öffentlichen Sammlungen. Innere und äußere Bilder begleiten und formen diese kulturelle Lage. Der gesellschaftliche Diskurs und die wissenschaftliche Auseinandersetzung haben auch auf dem Sektor Photographie, als einer der zentralen Projektionsflächen für die Ausprägung von öffentlichen und privaten Leitbildern, unmittelbar nach 1989 begonnen.

Um eine rationale Auseinandersetzung über die Vergangenheit und Gegenwart der Bildwelten der DDR zu befördern, wird am 23. und 24. Juni 2006 in Dresden eine von Wolfgang Hesse und Dr. Andreas Krase konzipierte Tagung durchgeführt werden: „Nachbilder. Photographie in der DDR“.

Das Gemeinschaftsprojekt begleitet die Ausstellung „Mensch! Photographien aus Dresdner Sammlungen“ des Kupferstich-Kabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (17. Juni bis 28. August), die auch wichtige Arbeiten ostdeutscher Photographie präsentiert, vgl. www.skd-dresden.de.

Im Rahmen der Veranstaltung wird interdisziplinär die photographische Praxis in der DDR untersucht und in kritischer Distanz sowohl die gesellschaftlichen Bedingungen der Entstehung, Form und Wirkung wie auch Strategien heutigen produktiven Umgangs mit diesem Erbe diskutiert werden. Besondere Aufmerksamkeit soll hierbei der Überprüfung vorhandener und der Anwendung neuer methodischer Ansätze und Fragestellungen zukommen. Intention der Veranstalter ist es, bisher unverbundenen Projekten und Verständnisweisen ein gemeinsames Podium zu bieten.