Sebastião Salgado
Gold

Art-Direktorin: Lélia Wanick Salgado
Texte in Englisch, Deutsch, Französisch
Hardcover mit Schutzumschlag, 208 Seiten
Taschen-Verlag, 2019
ISBN: 978-3-8365-7508-9; 50,- Euro

Zehn Jahre lang war die Freiluft-Goldmine Serra Pelada die größte der Welt und galt als El Dorado. In ihr arbeiteten etwa 50.000 Goldgräber unter furchtbaren Bedingungen. Heute ist Brasiliens stürmischer Goldrausch nur noch Stoff für Legenden. Die in dem großformatigen Band „Gold“ teilweise erstmals veröffentlichten Bilder sind somit ein bedeutendes Geschichtszeugnis, am Leben erhalten durch die herausragenden Aufnahmen des weltbekannten und vielfach ausgezeichneten, u.a. 1988 mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der DGPh geehrten Photographen Sebastião Salgado. Im September 1986 hatte Salgado, der 1973 seine berufliche Karriere als Photograph begonnen hatte, endlich die Genehmigung erhalten, Serra Pelada zu besuchen – sechs Jahre lang hatten ihm die brasilianischen Militärbehörden den Zugang verweigert. Auf das außergewöhnliche Schauspiel, das ihn auf dieser abgelegenen Bergkuppe am Rande des Amazonas-Regenwalds erwartete, war er allerdings nicht gefasst. Vor seinen Augen tat sich ein gewaltiges Loch auf, mit einem Durchmesser von rund 200 Metern und ebenso tief, in dem Zehntausende notdürftig bekleidete Männer wie Ameisen schufteten. Die Hälfte von ihnen schleppte bis zu 40 Kilo schwere Säcke über hölzerne Leitern nach oben, die anderen sprangen an schlammigen Böschungen hinunter in den höhlenartigen Schlund, Körper und Gesichter ockerfarben von der eisenerzhaltigen Erde, die sie ausgeschachtet hatten. Als Salgado diese Aufnahmen machte, dominierten Farbphotos die Hochglanzseiten der Magazine -  Schwarzweiß war ein gewagtes Unterfangen. Doch seine Photostrecke zur Goldmine der Serra Pelada führte zur Rückbesinnung auf die monochrome Photographie. Denn damit knüpfte er an eine Tradition an, die in den frühen und mittleren Jahren des 20. Jahrhunderts von Meistern, wie Edward Weston, Brassaï, Robert Capa oder Henri Cartier-Bresson, begründet worden war. Als Salgados etwa 10 bis 15 Bilder beim ‚New York Times Magazine‘ vorlagen, geschah etwas Außergewöhnliches: Es herrschte vollkommene Stille. „In meiner ganzen Karriere bei der Times“, erinnerte sich Photoredakteur Peter Howe, „habe ich niemals erlebt, dass Redakteure so auf eine Serie von Bildern reagierten wie auf die Aufnahmen von Serra Pelada.“
Vor drei Jahren, als Sebastião Salgado aufgrund einer Knieverletzung sechs Monate nicht arbeiten konnte, nahm er sich die Kontaktabzüge wieder vor. „Da wurde mir klar, dass ich eine echte Geschichte hatte. Diese Bilder haben fast 30 Jahre lang geschlafen, und ich habe sie aufgeweckt“, berichtet der Photograph. Heute begeistert sein Portfolio, das in dem im Taschen-Verlag, Köln, erschienenen Bildband zusammengefasst ist, erneut mit einer geradezu biblischen Qualität sowie einer Unmittelbarkeit, die seinen Bildern etwas ausgesprochen Zeitgenössisches verleiht. Die Mine Serra Pelada ist längst geschlossen, doch das bittere Drama des Goldrauschs springt den Betrachter aus jedem dieser Bilder immer noch an. (vZ) Sebastião Salgado wird – als erster Photograph überhaupt – im Oktober mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.

 

Michael Zegers
Fin de Siglo

Text von Wolfgang Zurborn (DGPh) in Deutsch
Gebundene Ausgabe ohne Schutzumschlag, 88 Seiten, ganz- und doppelseitige Farbaufnahmen
Edition Bildperlen 2018
ISBN 9783946328421; 29,90 Euro

Der Photoband Fin de Siglo des niederländischen Architekur-, Reise- und Städtephotographen Michael Zegers stellt eine sehr gelungene bildnerische Bestandsaufnahme des heutigen Kuba dar. In einer auch farblich sehr angenehm abgestimmten Bildfolge (die Photos haben oft einen bestimmenden Grundton) reihen sich meist ganzseitig und als Panoramen auch doppelseitig Ausschnitte oder kleine Alltagsszenen aneinander. Der relativ kleine, dichte Photoband Fin de Siglo (auf Deutsch mit 'Ende eines Zeitalters' zu übersetzen) - der Buchtitel ergibt sich aus einem photographierten, am Ende des Bandes auftauchenden Schriftzug - scheint dabei selbst ein Zwischenzustand zu sein. Einerseits hebt er sich schon vom Umfang her aber erst recht durch Bildauswahl und -folge von jenen opulenten Bänden ab, die in bunter, oft beliebiger Vielfalt eine kolonial gefärbte Traumwelt erschaffen. Andererseits ist das Buch weit von einer inszenierten Ruinen- und Katastrophenphotographie eines Robert Polidori entfernt. Wie Wolfgang Zurborn in seinem begleitenden Essay schreibt, findet Michael Zegers einen unaufgeregten Weg, alle Aspekte der wechselvollen Geschichte und des seit einem Zeitalter auf der Kippe stehenden karibischen Inselstaates abzubilden. Durch bröckelnde Fassaden, marode Neon-Schriftzüge und kunstvoll zusammengehaltene Oldtimer hindurch scheint ein zaghaftes Warten auf bessere Zeiten. Obwohl Menschen zu sehen sind, erschafft Zegers ein sehr gefühlvolles Photobuch, dass uns neugierig auf Kubas kommende Zeitalter macht." (Richard G. Sporleder, Café Lehmitz Photobooks, September 2019)

 

Walter Keller - Beruf: Verleger
Herausgegeben von Urs Stahel und Miriam Wiesel
Mit Texten von Theres Abbt, Bice Curiger, Regina Decoppet, Nan Goldin, Martin Heller, Martin Jaeggi, Liz Jobey, Friedrich Meschede, Michael Rutschky, Joachim Sieber, Andreas Spillmann, Urs Stahel, Nikolaus Wyss
Festeinband, 432 Seiten mit 600 Farbabbildungen
edition patrik frey
ISBN 978-3-906803-36-4; 52,- Euro

Walter Keller hat 1978 zusammen mit Nikolaus Wyss Der Alltag – Sensationen des Gewöhnlichen gegründet, 1984 mit Bice Curiger, Jacqueline Burckhardt und Peter Blum zusammen die Kunstzeitschrift Parkett, 1991 den Photobuchverlag Scalo – Books and Looks, 1993 dann die Gründung des Fotomuseum Winterthur mit initiiert. Ein eindrückliches Palmarès. Aber dürftig verglichen mit der überbordenden Kreativität, Neugier, Inspiration und Energie, mit der Walter Keller fast 40 Jahre lang Freunde, Feinde, Journalisten, Galeristen, Ausstellungsmacher, Photographen, Publizisten, Grafiker und Sammler irritierte, faszinierte, motivierte und mit seinem Insistieren zur Verzweiflung trieb.
In der Nacht auf den 1. September 2014 verstarb Walter Keller völlig überraschend; mitten in den Vorbereitungen zu Ausstellungen über Dürrenmatt und den Kalten Krieg, über zeitgenössische chinesische Photographie und tausend weiteren Ideen. Walter Keller war Verleger, Motivator, Blattmacher, Coach und Netzwerker, aber vor allem ein hinreißender Freund und mitreißender Weggenosse. Das Buch will nicht beleuchten und erklären, was er gemacht hat, sondern wie er sein Umfeld grundsätzlich zu Exponaten seiner Weltausstellung machte und warum. Herausgegeben, begleitet, kuratiert, verfasst, produziert wird es von Menschen, deren Leben Walter verändert und bereichert hat. Das Buch wird keine Chronologie von Walter Kellers Schaffen sein, sondern ein impressionistisches wie selektivsubjektives Sammelsurium seiner ungezähmten Originalität. Ein sehr persönliches Buch über einen Menschenfreund. (st)

 


Ulrich Wüst
Randlage - Die Gemeinde Nordwest-Uckermark

Text von Saša Stanišić in Deutsch
Buchgestaltung Festeinband, außergewöhnliches Abbildungsverzeichnis,
148 Seiten, ca. 115 Abbildungen in Schwarz-Weiß
Edition Braus, 2019
ISBN 978-3-86228-203-6; 24,95 Euro

Mit dem Buch Randlage - Die Gemeinde Nordwest-Uckermark legt der Photograph Ulrich Wüst eine eindrucksvolle Dokumentation seiner Werkgruppe zu einer Region in Deutschland vor. Ein Teil der Photographien wurde 2017 auf der 14. documenta gezeigt. Es ist eine Landschaftsdarstellung jenseits aller Klischees von „blühenden Rapsfeldern unter weißblauem Himmel “ und idyllischer Ferienregion. Bei dieser Art Photographie macht es Sinn, dass der literarische Text von Saša Stanišić (Roman Herkunft erschien 2019) den Photographien vorangestellt ist, denn mit seinen verbalen Betrachtungen und Imaginationen von Situationen zeigt er dem Leser die Herangehensweise von Ulrich Wüst an das Thema, und wie und wo er seine Motive gesucht und gefunden hat. Ein prägnantes Beispiel für diese Art der visuellen und verbalen Wahrnehmung ist der Texttitel Landrage, der zeigt, dass wir unsere Vorstellungen umkehren müssen, die Uckermark ist keine „Randlage“ sondern es ist das Land an sich wie es seit der letzten Eiszeit entstanden ist. Es ist ein Lebensgefühl, das wir in unseren Städten vollständigen verloren haben.
Es handelt sich nur vordergründig um eine dokumentarische Photographie in der präzisen Darstellung der Orte und Alltagssituationen steckt auch eine persönliche Anmerkung des Photographen - es ist ein „magischer Realismus.“ Die unendlich Stille der Motive ist offen für alle möglichen Fantasien der Betrachter nichts ist eingeengt, auch die Ortsnamen in den Bildunterschriften sind nachrangig, denn letztendlich können sie die Imaginationen der Betrachter allenfalls ergänzen. Wüst zeigt eine Region in ihren Widersprüchen mit den Spuren einer modernen Zivilisationsgesellschaft und im gleichen Motiv sind auch die anachronistischen Aspekte einer stehengebliebenen Entwicklung, die uns an Erlebnisse aus unserer Jugendzeit erinnern. Die Buchgestaltung in ihrer klaren SW Optik entspricht dieser wichtigen photographischen Werkserie zur Landschaftsphotographie. Eine übersichtliche Typografie, und ein guter SW Druck machen das Buch zu einem Bespiel der klassischen künstlerischen SW Photographie. db

 

Ute Behrend (DGPh)
Bärenmädchen

Texte: Deutsch, Englisch
128 Seiten, 96 Farb- und 1 Schwarzweiß-Abbildung
Format: 22,5 x 30 cm, Hardcover, Fadenheftung
Bummbumm Books, 2019
ISBN: 978-3-948059-00-2;  45,- Euro

Das Thema von Ute Behrends im Verlag Bummbumm Books, Köln, erschienenen Bildband Bärenmädchen ist Adoleszenz, lateinisch adolescere, heranwachsen. Es erzählt von einem fiktiven „Indianerstamm“, der seine pubertierenden Mädchen von den übrigen Mitgliedern absondert und in Bärenfelle kleidet, um sie vor verfrühter Sexualisierung zu bewahren. So entsteht ein Schutzraum, der es den Mädchen in dieser wichtigen Lebensphase erlaubt, sich frei und selbstbestimmt zu entfalten. Behrend zieht Parallelen zu unserer Gesellschaft, in der Freiräume für heranwachsende Mädchen ständig kleiner werden. In einem Interview mit Barbara Hofmann-Johnson, der Leiterin des Museum für Photographie, Braunschweig, stellt Ute Behrend am Ende des Buchs fest, dass viele Mädchen versuchen, sich den Stereotypen sexualisierter Identifikation zu entziehen, die von Gesellschaft und Medien geprägt werden. Oft zeige sich das in Verhaltensweisen, wie dem Tragen von zu großen Pullovern, die die Mädchen aus dem Kleiderschrank des Vaters leihen. Die “Bärenmädchen“ bewegen sich wie in einem archetypisch an der Natur orientierten Umfeld. Sie wirken zeitlos, sensibel und verloren. Viele der Mädchenporträts sehen aus, als wären sie aus einer zufälligen Situation heraus entstanden. Das Gegenteil ist der Fall: Die Photographin Ute Behrend hat Orte und Darsteller sorgfältig recherchiert und inszeniert. Sie hat ein Photobuch voll poetischer Bildkompositionen mit sensibel dialogisch zugeordneten Bildpaaren geschaffen, das im Anhang auch die Titelangaben enthält. Die emotionale Macht der Bilder nutzend, formuliert sie damit letztlich neue Geheimnisse.  (vZ)

 

August Sander
Antlitz der Zeit

Hrsg. Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln
Einleitung von Alfred Döblin
Texte der gesammelten Rezensionen 1929–1933 in Deutsch,
Festeinband, Duplexabbildungen, 248 Seiten, 32 Abbildungen in Schwarz-Weiß, 60 Duotone-Tafeln
Schirmer-Mosel Verlag, 2019
ISBN 978-3-8296-0865-7 ; 39,80 Euro

Mit der Neuauflage des Buches »August Sander Antlitz der Zeit« (1929) stellt die SK Stiftung Kultur ein wichtiges Photographiebuch der klassischen Moderne einer interessierten Fachöffentlichkeit zur Verfügung. Das „Antlitz der Zeit“ ist neben Albert Renger-Patzsch „Die Welt ist schön“ (1928) ein wegweisendes photographisches Werk der 1920er Jahre. Der Kurt Wolff Verlag hat sich um diese beiden Neuerscheinungen der »klassischen Moderne« verdient gemacht, indem er sie einem breiten Publikum vorstellte. Im Tafelteil (60 Portraitstudien) ist sehr schön erkennbar wie weit sich August Sander (1876 - 1964) in seinen Portraitphotographien vom Stil der Kunst-Edeldrucke eines Hugo Erfurth (1874–1948) entfernt und einer neusachlichen Bildauffassung angenähert hat. Es ist der Schritt vom Kunst-Handwerk zur künstlerischen Werkgruppe. Die editorische Besonderheit dieser Neuauflage ist, dass die Rezeption des Buches in den Feuilletons der großen Tageszeitungen und in photographischen Fachzeitschriften mit den 80 in der Photographischen Sammlung vorliegenden Rezensionen und Interpretationen (1929-1933) dokumentiert wird. Diese zeitgenössischen Stellungnahmen von - Walter Benjamin, Kurt Tucholsky, Wilhelm Hausenstein, Sanders Malerfreund Franz W. Seiwert, Luise Straus-Ernst bis hin zu Walker Evans - sind wie ein „Who is Who“ der kulturellen 1920er Jahre. Dieser zeitgeschichtliche Bezug wie der Einführungstext von Alfred Döblin erklären warum das Buch nach 1933 in der Nationalsozialistischen Diktatur wie andere wegweisende Werke der „Neuen Sachlichkeit“ von der Zensur verboten wurden. Ein eigenes Kapitel ist auch der Bedeutung des Verlegers Kurt Wolff gewidmet, der von Carl Georg Heise (1890-1979) auf die Photographie als künstlerisches Medium aufmerksam gemacht wurde. Das Buch ist in der klassischen Form und Gestaltung der Publikationen der SK Stiftung und exzellent gedruckt. Im kunsthistorischen Kontext ist es ein wichtiges Buch für das Thema „Portraitphotographie“ den Verleger Kurt Wolff „Ein Leben für die Kunst“ und die Literatur der 20er Jahre (Golem, Der Untertan). db

 

Symmetrie im Fokus
Photographien von Albert Renger-Patzsch, Dieter Blase (DGPh)

Herausgeber Weltkulturerbe Rammelsberg
Texte von Dieter Blase, Johannes Großewinkelmann in Deutsch
112 Seiten, 36 Schwarz-Weiß Photographien und 29 Abbildungen zur Baudokumentation
Eigenverlag, Goslar
ISBN 978-3-929559-09-5; 16,95 Euro

Mit dem Buch »Symmetrie im Fokus« knüpft das WELTKULTURERBE RAMMELSBERG thematisch an andere künstlerische Auseinandersetzungen mit der Montanindustrie z.B. im Ruhrgebiet »Bergwerke und Hütten« und »Der Blick der Sachlichkeit« an. Die Tagesanlagen des Erzbergwerks Rammelsberg werden in einer für das Thema Montanindustrie stilistisch besonderen Herangehensweise dem Betrachter vorgestellt. Indem man zwei künstlerische Positionen mit einer Baudokumentation kombiniert, wird das Thema „Industriearchitektur“ im Spannungsfeld von Auftragsarbeit und jeweils zeitgenössischen künstlerischen Positionen gezeigt und greift damit eine Fragestellung auf, die sich wie ein roter Faden durch die Photographie des 20. Jahrhunderts bis heute zieht. Albert Renger-Patzsch hat auch in dieser Serie seine Arbeitsweise der »Neuen Sachlichkeit« fortgeführt und mit der Architekturphotographie der Armerzanlage und den Hüttenwerken besondere Motive gestaltet. Im Diskurs mit den Architekturaufnahmen von Dieter Blase ergibt sich bei gleicher neusachlicher Bildarbeit eine deutliche Veränderung in den Motiven durch die sensible Wahrnehmung der Verweise auf den Zeitgeist der 1930er Jahre in der Architektur des Rammelsbergs im zeitlichen Abstand (nach 80 Jahren). Dieter Blases Photographien sind inspiriert von der praktischen Anwendung einer als „Promenadologie“ bezeichneten Erkenntnistheorie, die das „Nach-, Neben- und Miteinander“ also die Struktur von Räumen erkundet. Entlang einer Linie, z. B. des technischen Prozesses, werden Verortungen zueinander in Beziehung gesetzt. Prof. Steffen Siegel führt in einem Essay aus, dass Photographie immer etwas Vergangenes und einen Ausschnitt aus der Realität zeigt, da sie eine Aneignung der Orte und zugleich eine Auseinandersetzung mit den zeitlichen Veränderungen ist. In diesem Sinne zeigt das Buch die künstlerische Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt und der Architektur in der Montanindustrie, und ist eine weitere Position zu Prof. Sachsses Statement: „In der post-industriellen Bedeutung und touristischen Nachnutzung von Industrieanlagen „kehrt sich der Ursprung von Objekt und Abbild um: Heute schafft die Photographie die Bedeutung der Anlage und damit das Gebäude selbst.“ Die Buchgestaltung in ihrer klaren SW Optik entspricht diesen wichtigen photographischen Positionen zum Erzbergbau. Eine übersichtliche Typografie, und Themengliederung und ein guter SW Druck machen das Buch empfehlenswert als Dokument der Zeitepoche der Montanindustrie aber auch für die klassische SW Photographie, da es neue Perspektiven schafft und einen interdisziplinären Austausch ermöglicht. (Ausstellung bis zum 17. November 2019 im Weltkulturerbe Rammelsberg, Goslar)

 

Antanas Sutkus (Dr.-Erich-Salomonpreisträger 2017)
planet lithuania

Herausgegeben von Thomas Schirmböck (DGPh)
Texte von David Campany, Gintaras Česonis, Jean-Marc Lacabe, Thomas Schirmböck
in Englisch, Deutsch, Französisch und Litauisch
Leineneinband, Duplexabbildungen, 272 Seiten, ca. 220 Abbildungen in Schwarz-Weiß
Steidl Verlag, Göttingen
ISBN 978-3-95829-512-4, 38,- Euro

Mit dem Buch »Antanas Sutkus: planet lithuania« wird ein europäisches Projekt zur 100. Wiederkehr der litauischen Staatsgründung (1918) in Deutschland, Italien, Frankreich und Litauen umgesetzt. Mit Antanas Sutkus (*1939) wird ein außergewöhnlicher Photograph geehrt, der Litauens Chronist des Alltagslebens und in der Sowjetzeit (1939-1990) war, die er in intensiven Motiven zeitlos komprimierte. Dies wird u.a. in seinem Hauptwerk „Menschen aus Litauen“ „Lietuvos žmonių“ (1950er/60er Jahre) deutlich. Mit diesen Bildern gab er der litauischen Bevölkerung etwas Eigenständiges in den Jahren der russischen Besatzung. Das Buch dokumentiert die Ausstellung „KOSMOS,“ die ein Geschenk der Photographie Nationen Frankreich und Deutschland ist. Die Bedeutung des griechischen Wortes KOSMOS ist umfassender als die sichtbare Realität, es schließt alle Aspekte des Lebens und das Ephimere des Lebens mit ein. Der „litauische KOSMOS“ umfasst Straßen- und Alltagsleben, alle Alters- und gesellschaftlichen Gruppen in der Stadt und in ländlichen Regionen und aus verschiedenen Zeitepochen. Eine gesellschaftliche Realität, die bis 1989 fast völlig unbekannt in Westeuropa war. Antanas Sutkus Photographien zeigen im Sinne des umfassenden Begriffs KOSMOS das Alltagsleben mit dem Wesen der Dinge hinter dem Sichtbaren. Es ist eine „street photography“ nicht mit den Augen des Flaneurs sondern des mitfühlenden Beobachters, der die Widrigkeiten und die komischen Momente des Lebens aus der Perspektive eines Beteiligten zeigt. Er kannte nicht nur das Leben seiner Landsleute er wurde mit der Gründung der Litauische Photographengesellschaft auch gesellschaftlich aktiv. Das Buch ist eine wichtige Neuerscheinung, da es stilistisch einen bedeutenden Photographen vorstellt und zu gleich dazu anregt, über den nationalen Tellerrand zu schauen und europäische Photographie als eine Einheit zu erkennen. Ein sehr empfehlenswertes Buch als europäisches Zeitdokument, aber auch für den Liebhaber der klassischen SW Photographie. (Ausstellungen vom 7.9.2019 bis 26.1.2020 im FIP/ Museum Zeughaus Mannheim) db

 

Under the Sun
LA by Freddy Perez

Mit einem kurzen Einleitungstext (dt./eng./franz.) von Fabienne Eggelhöfer
Softcover, 160 Seiten mit 120 farbigen Abbildungen
Snoeck, 2019
ISBN 978-3-86442-279-9; 29,80 Euro

Die Größe und Weite einer Stadt wie Los Angeles ist kaum fassbar. Dennoch wurde oft versucht, LA photographisch festzuhalten. Die Freeways, der oberflächliche Glamour und die Traumfabrik erzeugten ikonenhafte Bilder. Doch wenn man diese Stadt zu Fuß erkundet, wie das Freddy Perez während zwei Jahren gemacht hat, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Unter dem blauen Himmel und der gleißenden Sonne wird die Stadt der Sehnsucht und der Träume zu einem abstrakten Bild. Ohne Typologien oder bestimmte Motive zu verfolgen, ohne soziale Aspekte oder spontane Situationen auf der Straße festzuhalten, wird LA nüchtern und glasklar im grellen Licht gezeigt. Allein Sonne, Schatten, Licht und Farben bestimmen die Komposition. So verschränken sich die verschiedenen Elemente im Rechteck des Suchers – Himmel, Architektur, Autos, Schriften, Pflanzen – zu einem flächigen Ganzen, in dem Vorder- und Hintergrund hierarchielos verschmelzen. Freddy Perez bewegt sich durch die Stadt und findet durch den Sucher der Kamera Bildkompositionen, die durch ihre Klarheit sowie ihre Abstraktheit bestechen.

 

Bastiaan van Aarle
01:20

Texte in Englisch
Broschur, 64 Seiten mit 31 Abbildungen
Hatje Cantz, 2019
ISBN 978-3-7757-4600-7; 28,- Euro

Ólafsfjörður ist ein Fischerdorf im Norden von Island. Wie viele isländische Dörfer besteht es aus Häusern mit Wellblechdächern, einer Kirche im Hafen, einigen Geschäften, einer Tankstelle, einer Fischfabrik, einem Schwimmbad und einer Schule. All dies umgeben von verschneiten Berggipfeln, durch Täler mäandernden Flüssen, dem Meer, das gegen die Klippen schlägt, und Schafen in den Hügeln. Es ist bemerkenswert, dass in Island die Sonne im Sommer nicht untergeht. Aufgrund von Ólafsfjörðurs nördlicher Ausrichtung berührt die Sonne den Horizont am 1. Juli und geht danach sofort wieder auf. In den folgenden Tagen sinkt die Sonne immer weiter, bis die Nacht zurückkehrt. Diese Publikation veranschaulicht diese Lichtveränderungen. 31 Aufnahmen, jeweils um 1:20 Uhr aufgenommen, zeigen den dunkelsten Augenblick jedes Tages im Monat Juli. Gleichzeitig ist 01:20 auch eine Dokumentation über ein kleines Fischerdorf, über Abgeschiedenheit und alltägliches Leben, über Romantik und Rauheit – ein Gegenentwurf zur globalisierten Welt von heute.
Bastiaan van Aarle (*1988, Belgien) ist ein konzeptueller Landschaftsphotograph, der sich mit Themen des menschlichen Einflusses auf die Landschaft, des Konzepts von Zeit in der Photographie und der Zweidimensionalität des Mediums beschäftigt.

 

Jan Groover, Photographer
Laboratory of Forms

Herausgegeben von Franck, Tatyana; Mitarbeit: Boice, Bruce; Delcambre Hirsch, Emilie; Franck, Tatyana; Frèches, Paul; Hermanson Meister, Sarah; Maynés Tolosa, Paul
Texte in Englisch
Gebunden, 176 Seiten mit 133 farbige Abbildungen
Scheidegger & Spiess, 2019
ISBN: 9783858818386; 48,- Euro

Dieses Buch offeriert eine Entdeckung: Erstmals betrachtet eine umfassende Monografie das gesamte Schaffen der Künstlerin Jan Groover (1943-2012), von den Anfängen als Autodidaktin bis zu ihren letzten Jahren, die sie in Westfrankreich verbrachte. Essays über Leben, Werk und Bedeutung der amerikanischen Künstlerin werden ergänzt durch einen berührenden Beitrag ihres Ehemanns, des französischen Malers und Kunstkritikers Bruce Boice. Groover bildete sich zunächst am New Yorker Pratt Institute und an der Ohio State University in Columbus als Malerin und Zeichnerin aus. In den 1970er-Jahren wandte sie sich der Photographie zu, blieb jedoch ihrer bildnerischen Herkunft immer treu. Sie entwickelte eine eigene ästhetische Haltung, in der sie die beiden Disziplinen miteinander verschmelzen ließ. Groover wurde berühmt für ihre im Studio sorgfältig komponierten Stillleben. In ihrem Spätwerk experimentierte sie mit alten Phototechniken wie Platindruck und mit Großformatkameras des frühen 20.Jahrhunderts.

 

GAECHTER+CLAHSEN
Fünf Finger Föhn Frisur

Texte in Englisch
Broschiert, 224 Seiten mit 160 Farbabbildungen
edition patrick frey, 2019
ISBN: 978-3906803838; 60,- Euro

Die Frisur ist dem Menschen, was dem Berg der Gipfel ist. Während sich Letzterer den Blicken oft vornehm im Wolkengewimmel entzieht, sind die Gipfel der Menschen fast immer sichtbar – gerade in jenen Breitengraden, die dem dauerhaften Einsatz von Haube, Hut und Kopftuch entsagt haben. Der Gestaltungsdruck, der auf der Menschen Häupter lastet, ist verständlicherweise immens. Ein Konvolut von Aufnahmen des Photographen Peter Gaechter, die dieser für den Zürcher Coiffeur Elsässer Pour Dames anfertigte, zeugt von Wandel und Revivals der Haargestaltung in der Schweiz. Beginnend in den 1970er-Jahren, endend in den 90ern, versammelt die vorliegende Publikation Photographien aus den sogenannten Zeigebüchern, die im Salon des Edelcoiffeurs auslagen und jeweils aktuelle Frisurentrends repräsentierten. Zu sehen sind aber nicht nur skulptural anmutende Schopfgebilde, die möglichst identisch auf den Köpfen der Kundinnen nachmodelliert werden sollten, sondern auch Indikatoren des Zeitgeists. Ob ‚Cold War Kids“, ‚Punk“, ‚Fünf-Finger-Föhn-Frisur“, ‚70er-Charlies-Angels-Fransen“ oder ‚Old Hollywood“ – in den mannigfaltigen Frisuren der abgebildeten lokalen Schönheiten, It-Girls und Schauspielerinnen manifestiert sich sowohl die Why-not?-Beliebigkeit der liberalen Konsumkulturen als auch konkreter gesellschaftlicher Wandel, etwa in Gestalt eines unvermittelt ins Bild rückenden, klobigen Mobiltelefons als Accessoire zum Pixie Cut. Nicht zuletzt zeugen Gaechters Photographien von einer Ära, in der das Gewerbe der Photographie noch vom Geist des Professionalismus geprägt war. Keine Schnappschüsse, keine gesuchte Amateur-Ästhetik, kein strategischer Trash – Gaechters Bilder richten sich an eine Kundschaft, die nach Distinktion strebte, wie sie einst auch die Photographie für sich beanspruchen konnte.

 

Till Brönner
Melting Pott

Hrsg.:  Walter Smerling, Eva Müller-Remmert
Mit Beiträgen von Walter Smerling, Bodo Hombach, Ulrich Rüter, Carl Friedrich Schröer
224 Seiten mit 62 Farb- und 105 Schwarzweiß-Photos
Format: 29x24 cm, Hardcover
Köln, Wienand Verlag 2019
ISBN: 978-3-86832-538-6; 35,- Euro

Till Brönner, 1971 in Viersen am linken Rand des Ruhrgebiets geboren, ist als Jazzmusiker berühmt, hat sich aber mittlerweile auch durch seine faszinierenden Photographien, vor allem seine Porträtserien, einen Namen gemacht. In dem im Wienand-Verlag, Köln, erschienenen Band „Melting Pott“ legt er den Fokus auf das Ruhrgebiet und zeigt durch seine lebensnahen Photographien die vielseitigen Facetten des „Potts“. Unterteilt in die Kapitel Aufbruch, Auftritt, Aufwind und Aufsehen zeigt er das gewachsene Nebeneinander verschiedener Nationalitäten, Religionen und Kulturen in der von Kohle und Stahl geprägten Region, die sich heute in zukunftsorientiertem Wandel befindet.
Qualmende Schlote, verdreckte Kumpel, Taubenzüchter, Fußballfans, Rocker und Punker, Eckkneipen für das schnelle Bier nach der Schicht, moderne Einkaufs-, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Gastarbeiter in Schrebergärten, rußgeschwärzte Zechensiedlungen, Grünflächen zwischen Bahn- und Autobahntrassen – all das hat Brönner in seinem neuen Buch in Farbe und in Schwarzweiß zusammengetragen. „Brönner ist eben kein Dokumentar oder Chronist, sondern eher ein Gast in einem von ihm zu erkundenden Gebiet“  bilanziert Photojournalist Ulrich Rüter in seinem „Glückauf: Till Brönner unterwegs in den Bilderwelten des Ruhrgebiets“ zum Auftakt überschriebenen Text. Der Künstler selbst sagt zu seiner Arbeit: „Mir war es wichtig, die Geschichte über Menschen zu erzählen, weniger über Bauwerke oder dergleichen. Das heißt, du musst ganz nah heran an die Leute. Es hat mich berührt, denn ich bin hier mit der Kamera in Regionen und Teile der Gesellschaft vorgedrungen, die ich mit meiner Trompete wahrscheinlich so nicht hätte treffen, analysieren oder eben auch porträtieren zu können.“  Und so bilden die vielen Porträts das wesentliche Gegengewicht zu seinen Landschaft-, Natur- und Stimmungsbildern des Ruhrgebiets. Unter dem Titel „Jazz fürs Auge. Oder: Wie es Till Brönner gelingt, das Ruhrgebiet vor seine Kamera zu locken“ beschreibt der bekannte Autor Carl Friedrich Schröer denn auch, wie der Musiker Brönner  die Kamera ähnlich wie seine Trompete oder das Flügelhorn eher behutsam, flüsternd, ja beinahe erzählend einsetzt. „Jetzt habe ich ein anderes Bild . . .“ lautet denn auch die Überschrift zu einem, den Katalogband abschließenden Interview, das Walter Smerling, der Direktor des Museum Küppersmühle, mit dem Jazzmusiker und Photographen Till Brönner führte. (vZ) (Ausstellung im Museum Küppersmühle, Duisburg, noch bis 6. Oktober)

 

Julius von Bismarck
Talking to Thunder

Hrsg. Susanne Pfleger (DGPh), Dehlia Hannah, Gestaltung von Karsten Heller, Text(e) von Dehlia Hannah, Nadim Samman, Beiträge von Julius von Bismarck, Jürgen Trittin in Englisch
Schweizer Broschur, 176 Seiten mit 80 Abbildungen
Hatje Cantz, 2019
ISBN 978-3-7757-4561-1; 30,- Euro

In einem historischen Augenblick, der von vom Menschen ausgelösten Umweltkatastrophen geprägt ist, tritt Julius von Bismarck den Naturgewalten in ihren extremsten Formen entgegen. Er setzt Skulptur, Photographie, Video und technische Hilfsmittel ein, um sich die Elemente zunutze zu machen und schafft Momentaufnahmen von Wassertropfen und Fragmenten explodierenden Gesteins, womit er sie zu Katastrophen in Zeitlupe formt, die der menschlichen Wahrnehmung angepasst sind. Durch performative Begegnungen mit Blitzen, Lauffeuern, Hurrikans und Meereswellen inszeniert der Künstler eine zeitgemäße Abrechnung mit dem Schicksal uralter Naturvorstellungen. Eingeleitet von einem Vorwort der Museumsdirektorin Susanne Pfleger erkundet Talking to Thunder mittels Essays von Philosophin Dehlia Hannah und Kurator Nadim Samman, Interviews mit Wiwa shaman Taita, dem deutschen Grünen-Politiker Jürgen Trittin, dem Feuerhistoriker Stephen Pyne und Auszügen aus dem Werk von Gaston Bachelard und Max Frisch die Auswirkungen von Bismarcks jüngsten Arbeiten. Julius von Bismarck (*1983) wuchs in Riad (Saudi-Arabien) und Freiburg auf und studierte an der Universität der Künste Berlin und am Hunter College New York Visuelle Kommunikation. 2013 absolvierte er die Meisterklasse von Ólafur Elíasson.

 

Marco Warmuth/Tina Pruschmann
gottgewollt

Das Leben der Ordensschwestern von der heiligen Elisabeth
Gebunden, 320 Seiten mit Farbabbildungen
mitteldeutscher verlag, 2019
ISBN 978-3-96311-219-5; 60,- Euro

1842 gründen vier Frauen in der schlesischen Stadt Neisse einen Schwesternverein. Sie pflegen unentgeltlich bedürftige Kranke in ihren Wohnungen. Nach langem Ringen um die päpstliche und staatliche Anerkennung, wächst der Orden schnell. Im Laufe seiner Geschichte sind die Ordensfrauen in 17 Ländern aktiv; allein in Halle (Saale) sind es zeitweise mehr als 100 Schwestern. Doch nach 1945 schwindet die Gemeinschaft im westlichen Europa; die ehemals fünf deutschen Provinzen des Ordens werden zu einer für Gesamtdeutschland zusammengelegt. Im hallischen Ordenshaus leben noch knapp 30 Schwestern. Es ist die letzte Generation. Mit ihnen wird die Gemeinschaft des Ordens hierzulande zu Ende gehen.
Der Band »Gottgewollt« porträtiert Leben und Alltag der Ordensfrauen. Die Autoren spüren einer Lebensweise nach, die aus der Zeit gefallen scheint angesichts einer Gesellschaft, in der individuelle Freiheit und Wohlstand zur zentralen Lebensorientierung geworden sind.

 

Erich Hörtnagl | Alois Schöpf
Sehnsucht  Meer - vom Glück in Jesolo

Hardcover, 249 Seiten
Edition Raetia, Bozen (I)
ISBN: 978-88-7283-684-2;  28,- Euro

Photograph Erich Hörtnagl und Autor Alois Schöpf erleben seit ihrer Kindheit das Glück im Sommer an der Oberen Adria. Beide haben sich mit ihrem gemeinsamen, in der Edition Raetia erschienenen Buch Sehnsucht Meer – vom Glück in Jesolo zu einer Liebeserklärung an diesen ihren Urlaubsort zusammengefunden und widmen sich mit Ironie und Humor der Frage nach den Bedingungen privaten Glücks. In Wort und Bild ist eine Hommage an Jesolo und an diesen besonderen Landstrich am Mittelmeer, der im Schatten Venedigs seit der Nachkriegszeit bis heute zum sommerlichen Paradies für breite Bevölkerungsschichten aufstieg, herausgekommen. Als Film- und Theaterregisseur ist der in Schweden und Tirol lebende Erich Hörtnagl daran gewöhnt, auch beim Photographieren mitten im Geschehen, niemals versteckt, zu arbeiten. Im Gegenteil: Gerne tritt er mit den „Darstellern“ in Kontakt. „Es ist eine liebevolle Beziehung, die da für oft nur wenige Momente aufglimmt. Eine Begegnung – und ab und zu ein kurzer Dialog“, so sein Credo. Er benutzt eine digitale Kleinbildkamera und verleiht seinen ursprünglichen Farbaufnahmen anschießend mit der Verwandlung zum Schwarzweiß eine Abstraktion, eine – wie er sagt – „Brechtianische Verfremdung“, verbunden mit dem Ziel, zur Reflexion anzuregen. Diese  Umsetzung dient ihm zur Verdeutlichung dessen, was er mit seinen Photographien ausdrücken will. Dabei mag er keine „Snapshots“ sondern sammelt seine Motive, die eher Photoskizzen sind, und bearbeitet diese dann in seinem Studio am Arbeitstisch. Hier ist die künstlerische Auseinandersetzung mit seinen Photos dann zunächst ganz individuell und wird später, nachdem er eine Gruppe von ausgewählten Arbeiten für den weiteren Schritt des Arbeitsprozesses zusammengestellt hat, aufeinander abgestimmt. Daher erzählen seine Bilder – oft mit einem Augenzwinkern – Geschichten von diesem besonderen Ort und seinen Einheimischen, aber auch von den Menschen, die hier eine besondere Zeit verbringen. Der Autor und Kolumnist Alois Schöpf liefert zu dem Band persönliche Betrachtungen in essayistischer Form. Mit Ironie und Humor stellt er in seinen Textbeiträgen die Frage, wer lächerlicher ist: der durch die Welt hetzende Tourist oder der am Strand liegende Jesolo-Urlauber, der genügsam sein Buch zu Ende lesen will? Der Band Sehnsucht Meer zeigt, dass Autor und Photograph scharfe und liebevolle Beobachter der Welt jener sind, die im kalten Norden leben und sich nach dem Süden sehnen, und jener, die ihren Gästen als Gastgeber das Glück am Meer versprechen. (vZ)

 

Helmut Newton
SUMO - 20th Anniversary

Hrsg.: June Newton
Texte in Englisch, Deutsch, Französisch
Hardcover, mit Begleitheft, in Schuber
480 Seiten mit 464 Bildern in Schwarzweiß und Farbe
Taschen-Verlag, 2019
ISBN: 978-3-8365-7819-6; 100,- Euro

Helmut Newton (1920–2004) war einer der einflussreichsten Photographen aller Zeiten. Ersten internationalen Ruhm erlangte er in den 1970er-Jahren, vor allem durch seine Arbeit für die französische Vogue. Newton inszenierte seine Modelle nicht im Studio, sondern in Alltagssituationen, Innenräumen und auf der Straße. Seine Mischung aus widersprüchlichen Szenarien, kühner Beleuchtung und bemerkenswerter Bildkomposition wurde zu seinem Markenzeichen. Verleger Benedikt Taschen hatte 1999 die Idee, Riesen-, sogenannte Sumo-Bücher mit 480 Seiten  im Format 50x70 cm, einem Gewicht von 35 Kilogramm und einer Auflage von 10.000 nummerierten Exemplaren zusammen mit einem speziell gestalteten Buchständer auf den Markt zu bringen – damals ein publizistisches Abenteuer. Bei der ersten Ausgabe mit den aufsehenerregenden Aufnahmen von Helmut Newton versah der Photograph alle Bücher mit seiner Unterschrift. Bei der Vorstellung des Werks auf der Frankfurter Buchmesse wurde eine von den meisten der von Newton porträtierten internationalen Kulturgrößen zusätzlich signierte Ausgabe des Sumo-Buchs gezeigt, das später bei einer Charity-Auktion in Berlin einen unglaublichen Preis von 620.000 Mark erzielte. Im Laufe der Jahre sind im Taschen-Verlag weitere Sumo-Bücher mit den Arbeiten der wichtigsten Photographen der Welt erschienen. Die zum 20. Geburtstag des ersten Sumo-Buchs vom Taschen-Verlag, Köln, herausgegebene XL-Ausgabe - im „demokratischeren“ Format 27x38 cm und noch immer fast sechs Kilogramm schwer -  wurde von seiner Frau June Newton, Künstlername Alice Springs, sorgfältig überarbeitet. Es enthält insgesamt 464 der ikonischen schwarzweißen und farbigen Bilder von Newton, insbesondere seiner Hauptgenres Mode, Porträt und Akt, unter anderem die berühmten ‚Big Nudes‘ und die 1980 aufgenommenen ‚Walking Women‘, die beide in der Mitte des Buchs angeordnet sind. Zahlreiche Modebilder für die unterschiedlichen Ausgaben der Vogue, für Zeitschriften wie Queen, Nova, Elle, Stern oder Vanity Fair, sowie Porträts von bekannten Schauspielern und Schauspielerinnen, wie Elisabeth ‚Liz‘ Taylor, Faye Dunaway, Catherine Deneuve, Jeanne Moreau, Nicolas Cage, Charlotte Rampling, Ava Gardner oder Jodi Foster, oder auch Künstlern, wie Brassai, Salvador Dali, Zaha Hadid, Karl Lagerfeld, Leni Riefenstahl oder Andy Warhol, vervollständigen das Werk. Ein Beiheft schildert die Entstehung des ersten Sumo-Buchs 1999, das gleichzeitig  eine atemberaubende Hommage an den großen Photographen Helmut Newton war und das vor nunmehr zehn Jahren eine ungewöhnliche Ausstellung in der Helmut-Newton-Stiftung in Berlin erlebte. (vZ) (Ausstellung Helmut-Newton-Stiftung / Haus der Fotografie, Berlin, noch bis 10. November)

 

Mode Momente
Fotografinnen im Fokus
Photographien von Dora Kallmus, Anna-Sophie Berger, Cooper & Gorfer, Marina Faust, Luise Hardegg, Caroline Heider, Jakob Lena Knebl, Mira Loew, Rita Nowak, Hanna Putz, Elfie Semotan, Esther Vörösmarty, Elena Kristofor, Eva Zar.
Herausgeber Gabriele Hofer-Hagenauer, Ursula Guttmann
Textbeiträge von Annette Geiger, Ursula Guttmann und Gabriele Hofer-Hagenauer in Deutsch
136 Seiten, ca. 110 Abbildungen in Schwarz-Weiß und Farbe
Fotohof edition, Salzburg
ISBN 978-3-90299379-3; Buchhandelspreis: 25,00 Euro, Museumspreis: 19,00 Euro

Mit dem Buch »Mode Momente - Fotografinnen im Fokus« nimmt das Oö. Landesmuseums (Linz) Bezug auf das photographische Werk von Dora Kallmus (Atelier d’Ora) und spannt den Bogen zu den österreichischer Künstlerinnen, deren Werkserien sich zwischen Kunst und Modephotographie positionieren. Buch und Ausstellung sind die erste Präsentation, die das Thema Mode und Photographie aus der Position zeitgenössischen künstlerisches Schaffen aus Österreich zeigen. Das Thema „Damenmode“ wird im Spannungsfeld von Auftragsarbeit und zeitgenössischen künstlerischen Positionen gezeigt und greift damit eine Fragestellung auf, die sich wie ein roter Faden durch die Photographie des 20 Jahrhunderts bis heute zieht. Dementsprechend ist die Thematik der Positionen zwischen der Inszenierung von Rollenbildern, Genderfragen und gesellschaftlichen Bezügen breit gefächert. Dabei ist, aus photographischer Sicht die Wahrnehmung und gesellschaftliche Einordnung von Mode ein wichtiger Aspekt. Diese stilistische Bandbreite erstreckt sich von Dora Kallmus, Horst P Horst, FC Gundlach und Horst Mahler bis zu den hier gezeigten Positionen.Ein besonderer Aspekt ist, dass hier nur die Facetten eines „weiblichen Blick“ auf das Thema dargestellt werden und somit eine Innensicht mit Erotik, Körperidealen und die Ambivalenz des Schönen, die Frau als Objekt, Spuren der Zeit und Vergänglichkeit. in140 Arbeiten von 14 international bekannten Photographinnen thematisiert wird. Diese künstlerischen Positionen zu gesellschaftlichen Entwicklungen und Werten kommentieren die kunstgeschichtlichen und kulturellen Bezüge, die auch bei den oben genannten männlichen Positionen zu finden sind. Einen speziellen Reiz hat es auch die gezeigten historischen Photographien von Dora Kallmus (Portrait- und Modephotographien) auf diese Kriterien hin zu untersuchen. Das Buch ist eine wichtige Neuerscheinung, da es stilistisch bedeutend für die österreichische Photographiegeschichte ist und zu gleich dazu anregt, über den nationalen Tellerrand zu schauen und europäische Photographie als eine Einheit zu erkennen. (Ausstellung bis 15. Sept. 2019 in der Landesgalerie Linz des Oö. Landesmuseums, Linz) db

 

Ernst Leitz III 
Die Leica stets im Blick

Asphärentechnologie und Glasforschung – die Basis für ganz neue Objektive
Hrsg.: Knut Kühn-Leitz (DGPh)
Hardcover mit Schutzumschlag, 272 Seiten, mit 290 Abbildungen in Duoton
Heel-Verlag, 2019
ISBN: 978-3-95843-951-9; 29,95 Euro

Ernst Leitz III (1906 – 1979), der schon 1930 im Alter von 24 Jahren in die Geschäftsleitung der damaligen Ernst Leitz GmbH, Wetzlar, berufen wurde, gab dem Unternehmen vor allem in schwierigen Zeiten immer wieder entscheidende Anstöße. Nachdem die Grundlage seines beruflichen Lebenswegs in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf gelegt worden war machte er im väterlichen Unternehmen zunächst eine Ausbildung zum Feinmechaniker und studierte anschließend in der philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität, der heutigen Humboldt-Universität, in Berlin Physik und Mathematik. Sein Vater Ernst Leitz II (1881 – 1956) hatte 1923 am Beginn der Weltwirtschaftskrise trotz der großen Risiken entschieden, das Produktionsprogramm des Mikroskopherstellers mit der Leica um die Photographie zu erweitern. Daher berief er seinen ältesten Sohn wenig später zurück nach Wetzlar, auch, um die Einführung des Photoprogramms zu begleiten. Schon früh setzte Ernst Leitz III zukunftsträchtige Impulse. Für die Produktion der Leica erweiterte er das Programm des Unternehmens neben der Mikroskopie und der Photographie schon bald um einen weiteren Fertigungszweig: Die zum Prüfen der oftmals sehr kleinen Einzelteile der Leica-Kamera erforderlichen optischen Feinmessgeräte. Zum Entwickeln neuer bahnbrechender Glassorten gründete er nach dem Zweiten Weltkrieg ein firmeneigenes Glasforschungslaboratorium. Auch forcierte Ernst Leitz III neue Produktionsmethoden. So konnte die Ernst Leitz GmbH 1966 mit dem Noctilux 1:1,2/50 mm das erste Objektiv der Welt mit aspärischen Linsenflächen auf den Markt bringen. Als die deutsche Industrie Ende der 1960er Jahre durch starke Lohnerhöhungen, steigende Kosten und sinkende Preise sowie die Freigabe der Wechselkurse in große Schwierigkeiten geriet, leitete Ernst Leitz III zusammen mit seinen Brüdern Ludwig (1907 – 1992) und Günther (1914 – 1969) eine Umstrukturierung des Unternehmens ein: Partnerschaft mit dem schweizer Unternehmen Wild-Heerbrugg, technische Kooperation mit Minolta auf dem Gebiet der Fotografie, Bau eines eigenen Zweigwerks in Portugal und Zusammenarbeit mit der amerikanischen Firma Advanced Metals Research, Inc. (AMR) als Reaktion auf die aufkommende Rasterelektronenmikroskopie. Ernst Leitz III war darüber hinaus mehr als 30 Jahre in der Kommunalpolitik tätig und tat sich als Gründer und langjähriger Leiter des hessischen Wirtschaftsforums hervor. Zudem war er als Vorsitzender der Rudergesellschaft Wetzlar 1880 über 27 Jahre lang aktiver Förderer des Rudersports. Dr. Knut Kühn-Leitz (DGPh), der Urenkel des Firmengründers der Optischen Werke Ernst Leitz in Wetzlar, beschäftigt sich seit über einem Jahrzehnt intensiv mit der Geschichte des Familienunternehmens. Er veröffentlichte u.a. Bücher über seinen Ur-Großvater Ernst Leitz I - „Vom Mechanicus zum Unternehmer von Weltruf“ - und seinen Großvater Ernst Leitz II -  „Ich entscheide hiermit: Es wird riskiert!“. Mit dem im Heel-Verlag, Königswinter, erschienenen Buch „Ernst Leitz III – die Leica stets im Blick“ legt er eine weitere biografische Dokumentation über einen erfolgreichen Unternehmer vor, der die Ernst Leitz GmbH fast 50 Jahre mit Augenmaß und großem Engagement leitete. Dazu konnte er maßgebende Zeitzeugen, Weggefährten und frühere Mitarbeiter als Autoren ebenso gewinnen, wie Politiker und Ruder-Olympiasieger. (vZ)

 

FOTO.BUCH.KUNST.
Umbruch und Neuorientierung in der Buchgestaltung. Österreich 1840–1940
Mit Beiträgen von Monika Faber, Erik Gornik, Kurt Kaindl, Markus Kristan, Astrid Mahler, Elisabeth Schmuttermeier, Hanna Schneck, Simon Weber-Unger, Amelie Zadeh
Texte in Deutsch
Broschur, 240 Seiten mit 4-seitigem Einleger, mit zahlreichen Abbildungen in Farbe und SW
Schlebrügge.Editor, 2019
ISBN 978-3-903172-39-5, 38,80 Euro

Während die Photographie heute fast jede Art von Publikation dominiert, gerieten die Ursprünge dieses Zusammenwirkens in Vergessenheit: Der Weg des Photos ins Buch gestaltete sich lang und war von zahlreichen technischen Problemen begleitet, umso erstaunlicher sind die unterschiedlichen kreativen Lösungsvorschläge der Pioniere. Originalphotographien, Probedrucke oder Buchmaquetten eröffnen einen neuen Blick auf einen bisher unbeachteten Aspekt österreichischer Kulturgeschichte, der durch vielfältige Querverbindungen zwischen wissenschaftlicher Neugier, industriellen Interessen, künstlerischen Experimenten und einer dem Projekt Aufklärung verpflichteten Bildungspolitik gekennzeichnet ist. Es entwickelt sich ein außergewöhnliches Panorama innovativer Leistungen entlang von Prachtbänden und Werbebroschüren, Reiseberichten und Röntgenatlanten, Künstlerentwürfen und Verlagsprospekten. Ein breites Spektrum früher Photobände in Österreich, denen nun erstmals eine Ausstellung gewidmet wird, präsentiert faszinierende Kombinationen aus überzeugender Photographie, raffinierter Buchgestaltung und handwerklicher Perfektion. (Ausstellung: Albertina Wien, bis 22. September)

 

Fotografische Inkunabeln aus der Sammlung Kahmen I+II
Herausgeber Stiftung Insel Hombroich

Texte von Frank Boehm und Ricarda Dick in Deutsch und Englisch
Englische Broschur, 94 Seiten, ca. 49 Abbildungen in Schwarz-Weiß
Eigenverlag, Hombroich
ISBN 978-3-12-732320-7; 23,- Euro

Mit dem Buch »Fotografische Inkunabeln aus der Sammlung Kahmen I+II« werden die beiden Photographie Ausstellungen (2017 und 2018) dokumentiert, die auf der Raketenstation Hombroich gezeigt wurden. Der Katalog enthält in einem Tafelteil alle ausgestellten photographischen Arbeiten und als Text ein mit dem Sammler Volker Kahmen geführtes Gespräch zur Photographie. Volker Kahmen durch seine theoretischen Schriften und den Aufbau zweier Sammlungen bekannt, hat die hier gezeigte Sammlung nach 2 konträren Prinzipien zusammengestellt; seiner persönlichen Bewertung der Werke und die Beachtung und Visualisierung von Zusammenhängen. Da eine kritische Erkenntnis unmittelbar aus optischer Anschauung möglich wird, wurde die Gegenüberstellung wichtigstes Element seiner Sammlung. Kritisch hat Kahmen die Farbfphotographie gesehen, die sich als Imitation „… einer Erkenntnis verschließt, indem sie glaubt Realität zu geben, die sie nur farbig verklärt“. In der künstlerischen Photographie ist das typische nicht das individuelle von Bedeutung. Aus dem konkreten Ort wird so z.B. eine Arbeits-Landschaft eine registrierende Art der Wahrnehmung wie bei August Sander. Wichtig ist der Handabzug, der vom Künstler autorisierte Abzug, denn jeder Abzug ist eine Interpretation des Negativs. Für seine Sammlung zählte nur das besondere Werk und von diesem der beste Abzug. Seine Perspektive ist „Photographie die etwas macht was mit Kunst nicht festgehalten werden kann.“ „eigentlich das Dokumentarische“ der Anspruch des Photographen ist wichtig! Das Typologische ist eine Sonderform des Dokumentarischen! Ein gelungenes Buch, das mit seinen den zahlreichen Photographien und durch seinen interdisziplinären Ansatz der zeitgenössischen Photographie neue Themenansätze aufzeigt, und zu gleich dazu anregt, über den nationalen Tellerrand zu schauen und europäische Photographie als eine Einheit zu erkennen. Ein für Kunstliebhaber und Photographen gleichermaßen empfehlenswertes Buch, das übersichtlich gestaltetet ist und zur kritischen Reflexion beider Medien anregt. db

 

maybe.
magazine for analogue photography

mit Beiträgen von 54 Künstler*innen aus aller Welt
Kalamari Klub, 2019
offset print, 144 pages
Auflage: 500 Stück
ISBN: 978-3-9821070-1-1; 12,- Euro

Im vergangenen Jahr startete der Kalamari Klub eine internationale Ausschreibung für eine Publikation über analoge Photographie. Künstler*innen und Photograph*innen wurden gebeten, Arbeiten zum Thema belong (dt. hingehören, dazugehören) einzureichen. Die Erstausgabe des Magazins maybe. magazine for analogue photography umfasst Arbeiten von 54 Künstler*innen aus aller Welt. Ziel des Magazins ist es, eine breite Vielfalt an Perspektiven, Ideen und Visionen zu zeigen, einzelne Aspekte einer zeitgenössischen Anwendung des Mediums zu beleuchten, und den internationalen Austausch zwischen Künstler*innen zu fördern. Die Erstausgabe des Magazins erscheint in einer Auflage von 500 Stück und ist an ausgewählten Orten zu einem Preis von 12,00 Euro erwerbbar. Das Magazin des Kalamari Klub wird im Rahmen des KulturLabHD durch das Kulturamt Heidelberg gefördert. Weitere Informationen zum Projekt und die Verkaufsorte des Magazins auf www.kalamariklub.org