Hanns Zischler
Nach der Natur • Camera Obscura

Autoren: Christiane Stahl (DGPh), Jean-Christophe Bailly
72 Seiten, 24 Farbabb.
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-387-7; 24,80 Euro

Der Schauspieler und Autor Hanns Zischler geht seit Jahren ins Freie, um mit einer Rigby-Lochbildkamera zu photographieren. Mittels dieser historischen Technik, die lange Belichtungszeiten erfordert, erhält das Zusammenspiel von bewegten und unbewegten Gegenständen einen besonderen Ausdruck, der mit keinem realistischen Bild in Einklang zu bringen ist. Da die unmittelbar gegenüber der Blendenöffnung liegende Mitte des Planfilms mehr Lichtpartikel empfängt als die Ränder, ist eine von der solaren Mitte des Bildes nach außen abnehmende, konzentrisch pulsierende Lichtstreuung zu beobachten. Die »subjektive Kamera« ist nah am Objekt, sie spielt mit der Wechselwirkung von Schärfe und Unschärfe, den Unwägbarkeiten von Lichtverhältnissen und mit überraschenden Farbmischungen. Durch den dynamischen Ausdruck und die leuchtende Farbigkeit erhalten die Bilder eine große poetische Kraft.  Für den Autor-Photographen gilt es, das chaotische Spiel von Wind, Welle und Wolke zu überlisten und zu einem einzigen Zeitbild zu zähmen. »Die Sonne bringt es an den Tag« sagt Adelbert von Chamisso. Diese Maxime beschreibt hinreichend Hanns Zischlers Arbeit mit der Camera obscura.

 

Erwin Blumenfeld
Sudio - Farbe, New York, 1941-1960
Herausgegeben von Nadia Blumenfeld Charbit, FrangDis Cheval, Ute Eskildsen (DGPh)
216 Seiten, Katalog, Englisch mit deutschem Einleger
Steidl Verlag
ISBN 978-3-86930-531-8; 28,- Euro

Bemerkenswert ist die Gleichzeitigkeit dieses Werkkataloges/Ausstellung mit denen von Walker Evans »Decade by Decade« und »Willy Ronis - Eine Retrospektive«, die ebenfalls der Klassischen Moderne zuzurechnen sind. Der in Berlin geborene Fotograf Erwin Blumenfeld (1897-1969) hat mit seinen ideenreichen und vom Licht inspirierten Bildschöpfungen diese Stilepoche in die Modefotografie eingeführt und damit in die führenden amerikanischen Magazine wie Vogue, Harper's Bazaar, Life und Look. Der Art Director von Vogue, Alexander Liberman, hat Erwin Blumenfeld als „den grafischsten aller Fotografen und denjenigen, der am tiefsten in den Schönen Künsten ver­wurzelt ist" charakterisiert. SW Abzüge und Originalausgaben der Magazine geben einen guten Eindruck von der „Ma­gazinkultur des 20. Jahrhunderts,“ die Blumenfelds Fotografie stark prägte. Das Buch ist auch für den weniger an Modefotografie interessierten interessant, da es einen wichtigen Einblick gibt, wie man mit Farbarchiven arbeitet und welche Möglichkeiten „color reconstruction“ heute bietet. (Dieter Blase, DGPh)

 

Waits/Corbijn ‘77-‘11
Photographien von Anton Corbijn
Curiosities von Tom Waits
272 Seiten, 226 farbige und Duotone- Tafeln
Limitierte Auflage 6.600
Schirmer/Mosel
ISBN 978-3-8296-0555-7; 158,36 Euro

Waits/Corbijn feiert eine künstlerische Zusammenarbeit, die über 35 Jahre zurückreicht, zu jenen ersten Schwarzweiß-Photos, die der junge, noch weitgehend unbekannte Anton Corbijn 1977 in Holland von Tom Waits machte. Corbijn wurde dann für seine ikonisch-rätselhaften Portraits von Musikern und anderen Künstlern – von U2 und Miles Davis über Robert de Niro und Clint Eastwood bis zu Damien Hirst und Gerhard Richter – berühmt, zum Pionier auf dem Gebiet der Musikvideos und, in den letzten Jahren, zum preisgekrönten Filmregisseur. Tom Waits war 1977 bereits in aller Welt für phantastische, zeitlose Songs über ein Los Angeles noir bekannt, bei denen John Fante und Jack Kerouac ebenso Pate standen wie der Jazz, Blues und die Tin Pan Alley, die Waits seit Kindertagen über die Poren aufgenommen hatte. Vor ihm lagen die Partnerschaft mit Kathleen Brennan – aus der legendäre Alben wie Rain Dogs und Mule Variations hervorgingen –, seine Filme mit Leuten wie Francis Ford Coppola und Jim Jarmusch und seine Theaterprojekte mit Robert Wilson. Jene ersten Photos sind der Beginn zweier Karrieren, die untrennbar miteinander verbunden sind und sich gegenseitig befördert haben. Waits‘ spezielle Dynamik verhalf Corbijn zu seinem narrativen, filmischen Stil: zu Bildern, bei denen man meint, mitten in ein dramatisches Geschehen zu platzen. Corbijn wiederum verhalf Waits zu einem neuen theatralischen Ich, das perfekt zu der experimentellen Musik passte, die Waits mit Brennan produzierte. Mit dem Ergebnis, dass Waits selbst Photos machte, die hier unter dem Stichwort Curiosities zum ersten Mal versammelt sind – als optischer Zugang zu einem künstlerischen Genius, den Millionen von Fans nur durch seine Musik kennen. Corbijn-Photos von Tom Waits und Tom Waits-Photos von Alltagsgegenständen, über viele Jahre entstanden, sind hier zum ersten Mal in einem Photoband vereint; die 226 Bilder schildern die vielleicht längste und ergiebigste Zusammenarbeit in der Laufbahn beider Künstler.

 

Stuart Franklin
Narcissus

152 Seiten, 90 Abb., Englisch
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3554-4; 39,80 Euro

Stuart Franklin (*1956 in London), Mitglied von Magnum Photos und Geologe, bereist als Photojournalist die Welt und hält vom Tian’anmen-Massaker bis zur Intifada die Zeitläufte im Bild fest. Doch eine Reise in die Region Møre og Romsdal an der Westküste Norwegens lässt ihn innehalten: Franklin kauft sich auf der Insel Otrøya eine Hütte an einem See und verbringt dort in den nächsten zweieinhalb Jahren viel Zeit. Narcissus dokumentiert seine Erfahrung dieses abgeschiedenen Ortes. Das Verweilen und sich Versenken führt zu einer vertieften Kenntnis, zum Erlebnis der Fülle in einer Umgebung, die zunächst karg erscheint. Sehr stille, kontemplative und introvertierte Landschaftsphotographien entstehen, die dabei immer wieder menschliche Bezüge suchen – ein Weg, ein Hackklotz in der Ecke des Grundstücks, das scheinbar zum menschlichen Porträt gerinnende Abbild einer Bergsilhouette im See. Ein Stadtmensch begegnet einem kleinen, besonderen Stück Natur und spiegelt sich in ihr.

 

Josef Dabernig
Panorama

152 Seiten, 394 farbige und 63 s/w Abbildungen
Kerber Verlag
ISBN:    978-3-86678-826-8; 25 Euro

In einem über die Jahre zur Obsession gesteigerten Ritual dient das Panorama dem Künstler Josef Dabernig zur Befragung von Analogien zwischen Film und Photographie, Bildraum und Bildfläche sowie der Phänomenologie eines Objekts oder Orts. Dabernig wählt hierzu Sportplätze als Untersuchungsobjekte. Wie kaum eine andere kulturell geprägte Struktur gleichen sich diese Orte auf der ganzen Welt in Form und Ausmaß – sie stehen für den Begriff der Rand- oder Freizeit. Sportplätze sind allerdings auch aufgeladene Orte der Versammlung, des Sieges und der Niederlage. In ihrem Umfang erinnert die Sammlung mit Aufnahmen aus Ländern wie Brasilien, Ukraine, Ägypten oder Italien bereits an ein Nachschlagewerk, das Zeit und Raum linear lesbar werden lässt.

 

Rinko Kawauchi
Ametsuchi

160 Seiten, 40 Farbabb.
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-396-9; 58 Euro

Der Titel von Rinko Kawauchis neuestem Werk, Ametsuchi, ist aus zwei japanischen Schriftzeichen zusammengesetzt, die für »Himmel und Erde« stehen. Er stammt aus dem Namen eines der ältesten Pangramme des Japanischen – einem Gedicht, in dem sämtliche Zeichen der japanischen Silbenschrift vorkommen. Das – frei übersetzt – »Lied vom Universum« besteht aus einer Liste, zu der Himmel, Erde, Sterne und Berge gehören. Kawauchi führt in ihrer Serie Bilder von entfernten Sternbildern und winzigen, sich in der Landschaft verlierenden Figuren zusammen, außerdem Photos von einer traditionellen bäuerlichen Technik kontrollierter Brände (yakihata), bei der die Anbau- und Erholungszyklen Jahrzehnte oder gar Generationen umspannen. Das Buch wurde von dem preisgekrönten niederländischen Designer Hans Gremmen gestaltet, der dem Buch mit einer reizvollen Origami-Bindung eine monumentale, rätselhafte Anmutung gibt.

 

Sebastião Salgado
Genesis

520 Seiten, Format 36x25 cm, gebunden
Taschen Verlag
ISBN: 978-3-8365-4259-3; 49,99 Euro

 „Genesis“, das neueste, opulente Werk des großen, vielfach, beispielsweise 1988 mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der DGPh ausgezeichneten Photographen Sebastião Salgado, hat das Ziel, unser Bewusstsein dafür zu schärfen, wie kostbar die letzten unberührten Winkel unserer Welt sind – für uns selbst wie für zukünftige Generationen. Und was eignete sich dafür besser, als uns die Schönheit dieser Welt vor Augen zu führen? Der Bildband ist in fünf Kapitel gegliedert, jedes eine Region unseres Planeten repräsentierend. Salgado zeigt uns mit beeindruckenden Schwarzweiß-Bildern die letzten Naturräume – Wüsten, Meere, Urwälder –, die dem Zugriff unserer modernen Zivilisation noch entgangen sind, ebenso wie die Menschen und Tiere, die in ihnen leben, vor allem aber die wunderbaren Landschaften der Erde. „Rund 46 Prozent des Planeten sind noch immer in dem Zustand, in dem er sich bei seiner Entstehung befunden hat“, erinnert Salgado. Der Photograph hat in acht Jahren mehr als 30 Reisen unternommen - in kleinen Propellermaschinen, zu Fuß, mit dem Schiff, im Kanu und sogar im Fesselballon. Dabei trotzte er klimatischen Extremen und lebensbedrohlichen Situationen, um Bilder zu sammeln, die uns Natur, Tierwelt und eingeborene Völker in atemberaubender Pracht vor Augen führen. Seine einzigartigen Schwarzweiß-Aufnahmen erinnern in ihren Schattierungen und Grauabstufungen ebenso wie den Hell-Dunkel-Kontrasten an alte Meister wie Rembrandt oder Georges de La Tour.
Der großformatige Bildband entführt uns in die archaische Vulkanlandschaft der Galapagosinseln, zeigt uns die Seelöwen, Kormorane, Pinguine und Wale in der Antarktis und im Südatlantik, die Alligatoren und Jaguare des brasilianischen Urwalds und das Großwild Afrikas. Wir begegnen dem isoliert lebenden Volk der Zo’é-Indianer im tiefsten Regenwald am Amazonas, den Korowai in West-Papua, dem Nomadenvolk der Dinka im Sudan, den Nenzen mit ihren Rentierherden am Polarkreis und den Mentawai auf den Inseln westlich von Sumatra. Mit Salgado stehen wir vor den Eisbergen der Antarktis, den Vulkanen Zentralafrikas und der Kamtschatka-Halbinsel, an den Flussläufen des Negro und Juruá im Amazonasgebiet, vor den Schluchten des Grand Canyon und den Gletschern Alaskas. Sein persönliches Fazit: „In Genesis sprach die Natur durch meine Kamera zu mir. Und ich durfte zuhören.” All die Zeit, Energie und Leidenschaft, die in die Entstehung dieses Werkes geflossen sind, machen „Genesis“ zu Sebastião Salgados photographischer Hommage an unseren Planeten in seinem ursprünglichen Zustand. Es versteht sich gleichzeitig als Mahnung: „Wir müssen das Bestehende bewahren!“ (vZ)

 

Willy Ronis
Eine Retrospektive
Herausgeber: Markus Müller
Gebundene Ausgabe: 152 Seiten mit ca. 110 SW- Abbildungen
Kehrer, Heidelberg
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3868283945;  39,80 Euro

Das Buch erscheint in einer Reihe anderer Bücher zu Fotografen deren Werk im Dialog mit Künstlern der Klassischen Moderne wie Pablo Picasso steht. Bemerkenswert ist die Gleichzeitigkeit der Ausstellung mit denen von Walker Evans »Decade by Decade« und Erwin Blumenfeld »Sudio -Farbe, New York, 1941-1960«, die ebenfalls dieser Stilepoche zuzurechnen sind. Prof Markus Müller hat das Werk von »Willy Ronis - Der große Humanist der französischen Fotografie« sehr pointiert gewürdigt. Die Fotografien sind in den Werkgruppen Die Akte, Die Kinder, Mein Paris, Belleville-Ménilmontant, Die sozialen Bewegungen, Die Provence. Beim Namen von Willy Ronis hat man unwillkürlich 2 Bildmotive vor Augen »Der Kuss über den Dächern von Paris« und »Die Streikführerin bei Citroén« ein Aspekt den Jean-Claude Gautrand in seinem Essay »Willy Ronis. Zeitzeuge seines Jahrhunderts« würdigt. Seine Aktfotografien, die aus der Alltagssituation heraus gestaltet sind, erinnern an die Skizzen von Degas und Manet, womit sich der Kreis zur Malerei schließt. So ist Willy Ronis seit den 1950er-Jahren in Amerika als repräsentativ für den spezifisch französischen Beitrag zur zeitgenössischen Fotografie wie auch in Deutschland rezipiert. Dazu ist dieses Buch eine wichtige und informative Ergänzung. (Ausstellung Willy Ronis – Eine Retrospektive im Picasso Museum Münster vom 4.5.-1.9. 2013) (Dieter Blase, DGPh)

 

Sonja Braas   
So Far

122 Seiten, 97 Abb.
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3646-6; 38 Euro

Die Bildästhetik von Sonja Braas (*1968) ist von schillernder Paradoxie. Zwar erblickt der Betrachter klar erkennbar Naturphänomene und -gewalten wie eisige Hochgebirgszonen, donnernde Lawinen, tosende Brandungen oder überflutete und in Flammen stehende urbane Zentren und Städte. Doch die Ursprünglichkeit der Natur wirkt entfremdet. Die Bilder erscheinen künstlich, denn sie basieren nur teilweise auf realen Natur- und Landschaftsaufnahmen. Viele der Photographien zeigen von der Künstlerin gebaute Modellwelten, was ihnen ihre charakteristische, unheimliche Atmosphäre verleiht. Während die Malerei der Romantik dem Betrachter, meist vertreten durch eine Figur im Bild, einen festen Standort zuweist, von dem aus die Erhabenheit des Schreckens der Natur aus sicherer Distanz wahrgenommen werden kann, verweigert Braas jeglichen Halt. Allein die Kamera scheint körperlos in das Geschehen eingetaucht.

 

Frank Herfort
Imperial Pomp

176 Seiten, 100 farbige Abbildungen
Kerber Verlag
ISBN:    978-3-86678-798-8; 44 Euro

Für sein langjähriges Photoprojekt reiste Frank Herfort quer durch Russland, wo er nach allen Regeln der Architekturphotographie Wolkenkratzer photographierte – Gebäude, die nach dem Zerfall der Sowjetunion aus dem Boden gestampft wurden. In ihrer Wucht und Größe erscheinen diese skurril, pompös, exotisch und erinnern zugleich an überdimensionierte sowjetische Denkmäler. Sie drücken Sehnsucht nach vergangener Größe aus und den Ehrgeiz, diese noch zu übertreffen. Kontextuelle Widersprüche fügen aber noch eine ganz andere Note hinzu: Russischer Mietwohnungsbau und verwelkte Idyllen im Umfeld der Neubauten verleihen den Aufnahmen eine zweite Ebene, die Fragen aufwirft, Rätsel stellt. (Ausstellung: 9.4. – 17.5. 2013,  f75 fotogalerie, Stuttgart)

 

Yann Arthus-Bertrand
Der Mensch und die Weltmeere

304 Seiten, mit 220 farbigen Abbildungen
Knesebeck Verlag
ISBN 978-3-86873-569-7; 39,95 Euro

Yann Arthus-Bertrand, der erfolgreichste Luftbildphotograph der Welt und engagierte Umweltschützer, porträtiert in diesem überwältigenden Band gemeinsam mit dem gefeierten Unterwasserphotographen Brian Skerry in über 200 Photographien die Großartigkeit der Weltmeere und ihrer Bewohner. Engagierte Beiträge von namhaften Journalisten, Wissenschaftlern und Umweltaktivisten weisen auf die großen Probleme von Überfischung, Artensterben und Verschmutzung der Meere hin und bieten Lösungswege an.

 

Ahlam Shibli
Phantom Home

200 Seiten, 90 Abb., Englisch
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3576-6; 39,80 Euro

Die Publikation präsentiert alle 68 Bilder von Death, der jüngsten Photoserie von Ahlam Shibli (*1970). Sie handelt von der Darstellung der Palästinenser, die während der zweiten Intifada ihr Leben verloren haben. Plakate an den Wänden von Häusern und Läden, Photos in Wohnzimmern oder auf dem Mobiltelefon und mit Bildern und Inschriften geschmückte Gräber stellen die imaginäre Anwesenheit der Männer und Frauen sicher, die von der palästinensischen Gesellschaft als Nationalhelden verehrt werden. Shiblis Photos zeigen, wie die Lebenden mit der ständig präsenten Abwesenheit der Toten umgehen. Der Band enthält außerdem Abbildungen aus Shiblis Serien Trauma, Trackers und Goter und anderen wichtigen Photoarbeiten sowie einen Essay des Anthropologen Esmail Nashif zum Stellenwert des Todes in der palästinensischen Gesellschaft seit 1948 sowie eine kritische Würdigung von Shiblis Gesamtwerk von T J Demos.

 

Christian Schad
Werkverzeichnis Band II: Photographie

256 Seiten mit 18 farbigen und 244 s/w Abb.
Inkl. CD mit Gesamtkonvolut der Bilder
Wienand Verlag
ISBN 978-3-87909-930-6; 68 Euro

Christian Schad (1894–1982) war einer der bedeutendsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Seine bis zur Überzeichnung realistischen Porträts der 1920er bis 1940er Jahre sind weltberühmt und beeinflussen bis heute verschiedene Kunstrichtungen. In Zusammenarbeit mit der Christian-Schad-Stiftung entsteht das erste vollständige Werkverzeichnis. Dieser zweite Band widmet sich den Photographien Christian Schads, die 1934/35 entstanden und von deren Existenz bisher wenig bekannt war. Bilder von Berlin, Porträt- und Landschaftsaufnahmen sowie abstrakte Motive werden erstmals präsentiert. Die begleitenden Texte erläutern u.a. das Verhältnis von Neuer Sachlichkeit und Photographie, Schads künstlerischen Ansatz als Photograph oder auch die Verwendung von Photographien als Vorlagen für seine berühmten Porträtmalereien – und für seine späteren »Schadografien«, denen sich Band 3 des Werkverzeichnisses widmen wird.

 

Contemporary Swedish Photography
200 Seiten,     English/Swedish
NevaBooks, Schweden
ISBN: 9789197998574; 38 Euro

Contemporary Swedish Photography is an outstanding and much anticipated book. Generous in format and richly illustrated, it provides an overview of Sweden’s photography scene, from the legendary Christer Strömholm to today’s wide range of eminent photographers. The book covers the work of over 50 photographers in alphabetical order, each presented with an introductory text and sumptuous images highlighting their most important characteristics. An insightful opening essay sheds light on the local historical context and outlines the technological and conceptual development of the medium, while American critic and curator Charlotte Cotton adds an international perspective. The focus of the book is art photography but cross-disciplinary photographers working in fields such as documentary photography, advertising, and fashion are also included, making this an essential reference book and a rich well of information for all who are interested in contemporary Swedish photography.

 

Michael Martin (DGPh)
In der Welt zuhause

256 Seiten, 32 Seiten Farbbildteil
NG Taschenbücher
ISBN 978-3-492-40509-6 ; 14,99 Euro

Seit über 30 Jahren bereist Michael Martin die Welt, inspiriert von zahlreichen Freunden und Weggefährten. Von ihnen hat er sich die schönsten Geschichten für »In der Welt zuhause« erzählen lassen, zwanzig Geschichten von Neugier, Eigensinn und Abenteuer. Namhafte Reiseautoren und Kultfiguren der Abenteurer und Vortragsszene berichten von ihren Erlebnissen: Ted Simon, Achim Mende, Rainer Falk, Peter Hinze, Karl Johaentges, Ilija Trojanow, Holger Fritzsche, Andreas Altmann, Louis Palmer, Norbert Rosing, Carsten Peter, Christoph Bangert, Jörg Reuther, Bernd Römmelt, Thomas Ulrich, Jean Malaurie, Doris Wiedemann, Stephan Orth, Maria von Blumencron, Sepp Friedhuber.

 

Dagmar Sippel (DGPh)
People

188 Seiten, 22 Euro
http://www.blurb.de/b/4191096-people

People - aus dem Englischen übersetzt - bedeutet Leute. Im Starsystem sind es 'Berühmtheiten'. Dieses Buch ist eine Auswahl von ganz besonderen Leuten, die sowohl meinen künstlerischen - als auch privaten Werdegang beeinflusst und vor allem bereichert haben. (Dagmar Sippel)
 

 

 

 

 

Jan Gerstner
Das andere Gedächtnis

Photographie in der Literatur des 20. Jahrhunderts
442 Seiten 
transcript Verlag
ISBN 978-3-8376-2280-5; 39,80 Euro

Die Photographie ist im 20. Jahrhundert zum zentralen Medium der Vermittlung von Vergangenheit avanciert. In Literatur und Theorie figuriert sie auf den ersten Blick oft das Andere des Textes. Doch geht es dabei zugleich um den Text als Gedächtnismedium: In der Photographie findet die Literatur das, was ihrem Gedächtnis entgeht. In detaillierten Lektüren klassischer Texte zur Photographie (Barthes, Benjamin, Kracauer sowie Proust und Brecht) und anhand der problematischen Erinnerung nach Auschwitz bei Jorge Semprun, Georges Perec, Hubert Fichte und Christa Wolf zeigt Jan Gerstner, dass eine Theorie des Gedächtnisses ohne eine intermediale Perspektive nicht auskommen kann.

 

Torsten Andreas Hoffmann
Fotografie als Meditation

260 Seiten, komplett in Farbe
dpunkt.verlag
ISBN: 978-3-86490-031-0; 38 Euro

Für viele ernsthafte Amateure ist die Photographie ein Ausgleich, der beruflichen Stress vergessen lässt: beispielsweise mit der Kamera durch eine schöne Landschaft zu wandern, zu schauen, zu empfinden und Bilder zu gestalten. Dieser Prozess hat weitaus mehr mit Meditation zu tun, als man im ersten Moment denken mag. Torsten Andreas Hoffmann geht mit diesem Buch einen ganz neuen Weg: Er setzt die japanische Zen-Philosophie in Beziehung zur künstlerischen Photographie und zeigt, dass der Weg der Meditation dazu führen kann, die Quelle wirklicher Inspiration leichter zu finden. Meditation und Photographie haben vieles gemeinsam: Beides ist auf den gegenwärtigen Moment bezogen, beides erfordert einen höchsten Grad an Aufmerksamkeit, beides gelingt am besten, wenn der Geist von störenden Gedanken frei und unvoreingenommen ist. Hoffmanns Basis bleibt jedoch stets die Photographie. Mit seinen stimmungsvollen Bildern von Landschaften, Städten, Menschen und Motiven der Natur, seinen klugen Bildanalysen und instruktiven Texten erschließt der Autor dem Leser eine völlig neue Betrachtungsweise der Photographie, ohne dabei die handfesten Kriterien der Bildgestaltung und Aufnahmetechnik aus den Augen zu verlieren.