Pieter Hugo
Between the Devil and the Deep Blue Sea

304 Seiten
Prestel Verlag
ISBN: 978-3-7913-8352-1; 49,95 Euro

Was trennt uns und was verbindet uns? Wie leben Menschen jeglicher Couleur mit den Schatten kultureller Unterdrückung oder politischer Dominanz? Der südafrikanische Photograph Pieter Hugo, geboren 1976 in Johannesburg, geht diesen Fragen in seinen Porträts, Stillleben und Landschaftsbildern nach. Aufgewachsen im postkolonialen Südafrika, wo er 1994 das offizielle Ende der Apartheid erlebte, hat Hugo ein feines Gespür für soziale Dissonanzen. Sensibel bewegt er sich mit seiner Kamera durch alle sozialen Schichten, nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in Ländern wie Ruanda, Nigeria, Ghana oder China. Sein besonderes Interesse gilt dabei den Subkulturen einer Gesellschaft: Obdachlose, Albinos, Menschen, die Elektroschrott sammeln, oder Nollywood-Schauspieler in Kostüm und Pose finden sich in seinen Bildern genauso wie Familie und Freunde. Mehr Künstler als Anthropologe oder Dokumentarist, verfügt Hugo über eine prägnante Bildsprache, mit der er Porträts von eindringlicher Direktheit und Lebensnähe schafft.
(Ausstellung: Kunstmuseum Wolfsburg, 19. Februar - 23. Juli ud Galerie Priska Pasquer (DGPh), 11. Februar - 15. April)

 

Ed van der Elsken
Camera in Love

288 Seiten, Englisch
Prestel Verlag
ISBN: 978-3-7913-8325-5; 49,95 Euro

Ed van der Elsken gilt als einer der wichtigsten niederländischen Photographen und Filmemacher. Kurz nachdem er Ende der 1940er-Jahre zu photographieren begann, zog er nach Paris und geriet in den Bann der Bohème von Saint-Germain-de-Prés. Seine authentischen Photographien vom Leben auf der Straße sprühen vor Lebenslust, nehmen jedoch auch die Probleme und Abgründe der damaligen Zeit ins Visier. Bis heute faszinieren seine Aufnahmen durch unkonventionelle Technik und Schnappschuss-Ästhetik. Seine mehr als 20 Photobücher und seine Filme hatten einen starken Einfluss auf den Stil von nachkommenden Generationen renommierter Photographen wie Larry Clark, Nan Goldin, oder Wolfgang Tillmans. Dieses Photobuch ist die bisher umfassendste Übersicht über das Werk von Ed van der Elsken und es begleitet die bislang größte Retrospektive des Photographen und Filmemachers.

 

Tara Bogart
A Modern Hair Study

120 Seiten, 76 Abbildungen; Englisch, Französisch
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-757-8; 35 Euro

Im Jahr 2011 sah Tara Bogart in der Pariser Bibliothèque nationale die Photographie Marie Laurent (1856) von Nadar und war sofort fasziniert. Das von hinten aufgenommene Photo zeigt eine junge Frau, deren Haar mit einem verzierten Kamm hochgesteckt ist. Fünf Monate später begann sie mit der Serie, aus der A Modern Hair Study entstand. "Ich dachte die ganze Zeit darüber nach, wie dieses Bild heute aussehen würde. A Modern Hair Study besteht aus Porträts junger Frauen, die von hinten photographiert sind. Durch die Fokussierung auf den Rücken ist der Betrachter gezwungen, sich mit all den peripheren Dingen auseinanderzusetzen, die jede Frau einmalig machen. In diesen intimen Porträts bin ich Voyeur und konzentriere mich auf eine Generation, die nicht die meine ist. Während bestimmte Ideale oft für verschiedene Generationen gelten, zeigt die Art, wie Frauen sich schmücken und verwandeln, oft die Kämpfe junger Erwachsener mit ihrer eigenen Ideologie und Individualität. Seit ich diese Frauen photographiert habe, kann ich mir vorstellen, dass diese Kämpfe zeitlos sind. Sie existieren heute noch genauso wie damals, als das ursprüngliche Porträt von Nadar aufgenommen wurde." (Tara Bogart)

 

Everyday Africa
30 Photographers Re-Picturing a Continent

440 Seiten, 300 Farbabb., Englisch
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-731-8; 38 Euro

Everyday Africa kämpft gegen die Klischeebilder von Afrika als Ort voller Armut, Krankheiten und Krieg. Mit den besten Photos aus dem gefeierten Online-Projekt zeigt dieses Buch Bilder vom Alltagsleben auf dem afrikanischen Kontinent, die seltene Einblicke von ungeahnter Schönheit gewähren; sie lenken unsere Wahrnehmung von sensationslüsternen Extremen auf eine geordnetere, vertraute Wirklichkeit um. Die Photos werden von Auszügen aus den Instagram-Kommentaren begleitet, die von ihnen inspiriert wurden. Schockierend, witzig und aufrichtig – die Kommentare sind im einen Moment heiter, im nächsten sarkastisch. Sie sprechen Bände über die gängige Wahrnehmung von Afrika und unterstreichen gleichzeitig die immer engere Vernetzung des Kontinents innerhalb einer globalisierten Welt. Schon allein wegen dieser Kommentare hat das Projekt seine Existenzberechtigung. 288.000 Menschen folgen Everyday Africa auf Instagram, wo es 2012 von Peter DiCampo und Austin Merrill gestartet wurde; weltweit ist es in verschiedensten Medien veröffentlicht worden.

 

Claudia Andujar
Morgen darf nicht gestern sein

112 Seiten, 32 farbige und 98 s/w Abbildungen
Kerber Verlag
ISBN 978-3-7356-0328-9; 30 Euro

Claudia Andujar (*1931) zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen der künstlerisch-dokumentarischen Photographie Südamerikas. Im Rahmen ihres aktivistischen Engagements zum Schutz und Erhalt der Yanomami, Brasiliens größtem indigenen Volk, entstand in den 1970er-Jahren ihre bis heute wichtigste Serie „Marcados“ (dt. Die Markierten). Die Portraits sind der Beginn einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit der Kultur der Yanomami. Darüber hinaus umfasst das Buch photographische Werkgruppen von den 1960er-Jahren bis heute. In den eindrucksvollen Bildserien tritt der Mensch in seinem Verhältnis zu Gesellschaft und Politik, Stadt und Natur in einen engen Dialog mit dem subjektiven Blick der Photographin. In einem begleitenden Interview mit der Kuratorin Carolin Köchling gibt die Künstlerin einen tiefen Einblick in ihr Schaffen und Werk.

 

Ohne Motor - Das Fahrrad Im Alten Berlin
128 Seiten, ca. 140 Abbildungen
Edition Braus
ISBN 9783862281602; 24,95 Euro

Rennräder, Lastenräder oder Tandems, schäbige Drahtesel und schnittige Luxusbikes: Fahrräder gab und gibt es für jeden Geschmack und fast jeden Gebrauch. Mit dem Fahrrad fuhr man schon vor hundert Jahren ins Grüne, zur Arbeit oder als Soldat an die Front. Mit dem Fahrrad belieferten die Bäcker- und Zeitungsjungen ihre Kundschaft und die Kriegsversehrten blieben auf drei Rädern mobil. Das historische Bild Berlins ist ohne Räder kaum vorstellbar. Sie sind der Inbegriff der Mobilität und der individuellen Fortbewegung. Und sogar Frauen demonstrierten um 1900 bereits ihre Unabhängigkeit, indem sie auf dem Fahrrad ihrer eigenen Wege fuhren. „Berlin ohne Motor“ versammelt rund 100 Photographien aus einer Welt der Fortbewegung, in der dem Erfindungsreichtum kaum Grenzen gesetzt scheinen. Eine Fahrt auf zwei Rädern durch die Berliner Geschichte.