Die Düsseldorfer Photoschule
Hrsg. von Lothar Schirmer (DGPh),
mit einem Text von Stefan Gronert (DGPh)
320 Seiten, 332 Abb., davon 163 ganzseitige Farb- und Duotone-Tafeln
Schirmer/Mosel.
ISBN 9783829608039; 68 Euro

Die überarbeitete Neuauflage von "Die Düsseldorfer Photoschule" widmet sich in ganzer Breite und Tiefe dem über einen Zeitraum von fast vier Jahrzehnten herangewachsenen ästhetischen Phänomen der Düsseldorfer Photoschule und erkundet dessen photographische Entwicklungen. Der Band stellt die maßgeblichen Künstler und ihre wesentlichen Arbeiten in elf umfangreichen Portfolios vor: Bernd & Hilla Becher, Laurenz Berges, Elger Esser, Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Simone Nieweg, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Thomas Struth, Petra Wunderlich. Stefan Gronert, promovierter Kunsthistoriker und seit 2016 Kurator für Photographie und Medien am Sprengel Museum in Hannover, ist mit vielen der Künstler persönlich vertraut. Verständig führt er in dem Buch in diese Kunst internationalen Ranges ein und erläutert die konzeptionellen und photographischen Strategien der einzelnen Künstler.

 

Wolfgang Tillmans
304 Seiten, 383 Abb.
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4328-0; 58 Euro

In seinem künstlerischen Schaffen hat Wolfgang Tillmans (*1968 in Remscheid) das Medium der Photographie in einer bisher nie gesehenen Weise revolutioniert und auf andere Medien hin geöffnet. Beginnend in den frühen 1990er-Jahren dokumentierte Tillmans in Szenen aus London, New York oder Berlin die Menschen und Situationen seines direkten Umfeldes und schuf so auf stilprägende Weise das Porträt einer neuen Generation. Seit den späten 1990er-Jahren fertigt Tillmans vermehrt kameralose, abstrakte Photographien an, die aus einer direkten Arbeit mit und auf dem Photopapier hervorgehen. Zum Teil erlangen diese Bilder einen skulpturalen, objekthaften Charakter. Auch im Ausstellungskontext entwickelte er neuartige, antihierarchische Installationsformen seiner Bilder im Raum. Anlässlich einer umfassenden Ausstellung von Tillmans’ Werk in der Basler Fondation Beyeler erscheint dieses Katalogbuch, welches seine Arbeiten in bisher nie gesehener Weise ordnet und gruppiert. (Ausstellung: Fondation Beyeler, Riehen/Basel 28.5.–1.10.2017)

 

Die Erfindung der Pressefotografie
208 Seiten, 200 Abb.
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4324-2; 28 Euro

Als die Photographie um die Jahrhundertwende Einzug in die Zeitungswelt hielt, veränderte sie nachhaltig die Presselandschaft. Am Beispiel der von 1894 bis 1945 im Ullstein-Verlag erschienenen Wochenzeitschrift Berliner Illustrierte Zeitung zeichnet das Deutsche Historische Museum gemeinsam mit der photographischen Sammlung bei ullstein bild die Geburt des neuen Mediums der Illustrierten und ihren Umgang mit der Photographie nach. Die gesammelten Originalphotographien namhafter Photographen wie Georg und Otto Haeckel, Philipp Kester, Martin Munkacsi, Felix H. Man, Erich Salomon und Rosemarie Clausen sowie zahlreicher weniger bekannter Pressephotographen zeigen eine große Bandbreite: politisches Zeitgeschehen, Alltagsleben, Kultur, Sport- und Porträtphotographie. Mit fundierten Beiträgen von Photo-und Medienhistorikern arbeitet die reich bebilderte Publikation ein Kapitel der Medien- und Photogeschichte auf, das einen aufschlussreichen Blick auf das 20. Jahrhundert wirft. (Ausstellung: 23.06. – 31.10.2017, Deutsches Historisches Museum)

 

Lars Borges
Imperial County

176 Seiten, 156 Farbabbildungen
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-781-3; 44 Euro

Imperial County ist der jüngste und ärmste Landkreis Kaliforniens. Obwohl es in der Colorado Wüste auf der San-Andreas-Verwerfung liegt und dort Höchsttemperaturen von bis zu 50°C und mit Niederschlag von nur 75 Millimeter im Jahr lebensfeindliche Bedingungen herrschen, ist es einer der Hauptproduzenten von Wintergemüse, Salaten, Korn und Alfalfa in den USA. Der Wasserbedarf ist gigantisch – alte Wasserrechte sichern dem Imperial County riesige Mengen des Wassers aus dem Colorado River, das durch ein Netz aus Kanälen und Pipelines in ein Gebiet so groß wie die gesamte Metropolregion Los Angeles gepumpt wird: das größte Bewässerungssystem des nordamerikanischen Kontinents. Die Arbeitslosigkeit ist die zweitgrößte in den USA – die Einkommen sind am unteren Ende im sonst reichen Kalifornien. Hart arbeitende Menschen, vornehmlich Hispanoamerikaner, schuften in der Landwirtschaft bis zur Erschöpfung, und Heimatlose, Vertriebene und Aussteiger leben hier die Anti-These des amerikanischen Traums. In eindrucksvollen Landschaftsbeschreibungen und Porträts widmet der Berliner Photograph Lars Borges sein Buchprojekt diesen Menschen, um exemplarisch auf die Auswirkungen eines entfesselten globalen Kapitalismus für Mensch und Natur hinzuweisen.

 

Latif Al Ani
Bagdad

200 Seiten, 200 Abb., Englisch
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4270-2; 45 Euro

Latif Al Ani (*1932 in Bagdad) dokumentierte als Erster das Leben im weltoffenen Irak der 1950er- bis 1970er-Jahre und gilt als Gründungsvater der irakischen Photographie. Seine Schwarz-Weiß-Photographien verkörpern heute ein einzigartiges Bildgedächtnis des Landes in seiner Belle Époque. Al Ani präsentierte die lebendige irakische Kultur in ihrer Fülle und Komplexität: Neben dem westlich geprägten täglichen Leben, der politischen Kultur und Industrie dokumentierte er für die Iraq Petroleum Company das Land aus der Luft. Ende der 1970er-Jahre jedoch stellte Al Ani unter dem Druck des Hussein-Regimes seine photographische Arbeit ein. Heute sind seine Bilder Zeugen einer vergangenen Ära. Die Ausstellung des irakischen Pavillons auf der Biennale in Venedig 2016 präsentierte frühe Werke des Photographen und machte sowohl die Modernisierung als auch den Erhalt alter Traditionen als Themen in Al Anis Werk sichtbar.

 

Hans-Olav Forsang
Human Tonic

136 Seiten, 16 farbige und 51 s/w Abb., Englisch
Kerber Verlag
ISBN 978-3-7356-0162-9; 45 Euro

Die Bilder des norwegischen Photographen Hans-Olav Forsang fordern den Betrachter heraus. Einige Bilder sind inszeniert, während andere kleine photographische Notizen tatsächlicher Ereignisse sind. Nachdem er viele Jahre lang Wert auf strenge dokumentarische Photographie gelegt hatte, verspürte Forsang den Wunsch, sich von den Regeln dieses Genres zu befreien. Das Buch Human Tonic präsentiert nun die faszinierenden Ergebnisse und unterstreicht die Beziehung zwischen den kleinen alltäglichen Episoden und den großen existenziellen Fragen.

 

Lauren Greenfield
Generation Wealth

504 Seiten, 625 Abbildungen, Englisch
Phaidon Books
ISBN: 9780714872124; 69,95 Euro

Lauren Greenfield: Generation Wealth is both a retrospective and an investigation into the subject of wealth over the last twenty-five years. Greenfield has traveled the world - from Los Angeles to Moscow, Dubai to China - bearing witness to the global boom-and-bust economy and documenting its complicated consequences. Provoking serious reflection, this book is not about the rich, but about the desire to be wealthy, at any cost.

 

Die fotografierte Ferne.
Fotografen auf Reisen (1880–2015)

Prestel Verlag
ISBN: 978-3-7913-5642-6; 39,95 Euro

Seit mehr als 100 Jahren ist das Reisen eines der großen Themen der Photographie. Mit der kolonialen Expansion und dem aufkommenden Tourismus im späten 19. Jahrhundert reisten Photographen aus reiner Entdeckerlust durch die Welt, um aus der Ferne zu berichten. Erst seit den 1920er-Jahren ist das Reisen zudem Anlass für die künstlerische Auseinandersetzung mit den kulturellen, politischen und sozialen Zuständen anderer Länder. Die Bilder entstehen nun als spontane Reaktion auf Unbekanntes oder gehen von konzeptuellen Ideen aus. 180 Bilder von 15 berühmten wie weniger bekannten Photographen stehen für die wesentlichen Epochen und Stilrichtungen der Photographie seit der Moderne bis hin zur Gegenwart. So wird durch die verschiedenen Positionen auf philosophische, medienkritische oder ästhetische Weise anschaulich, wie sich der Blick auf das Unbekannte von der Kolonialzeit bis in die globalisierte Welt verändert hat.
(Ausstellung: Berlinische Galerie, Berlin, 19.05. - 11.09.2017)

 

George Rodger
Nuba & Latuka

112 Seiten, Englisch
Prestel Verlag
ISBN: 978-3-7913-8322-4; 39,95 Euro


George Rodger, Mitbegründer der renommierten Agentur Magnum Photos, arbeitete 1939 bis 1945 als Kriegsphotograph für das renommierte LIFE Magazin. Kurz nach Kriegsende ging er auf große Tour durch Afrika. Ab 1949 durfte Rodger als erster Ausländer die Nuba nicht nur besuchen, sondern auch das Leben und die Riten des sehr abgelegenen Stammes photographieren. Sein legendärer Photoband Le Village de Noubas erschien 1955 als Reisetagebuch mit Texten und Abbildungen in Schwarz-Weiß. Die Farbaufnahmen zu dieser unvergessenen Reise sind hier erstmals versammelt. Ein photographischer Schatz von mehr als 40 Bildern, aufgenommen auf legendären Kodachrome-Filmen, ist dieses Buch eine wunderbare Neuentdeckung und die ideale Publikation zur Feier des 70. Gründungsjubiläums von Magnum.

 

Billy Bühler, Dominique Frey
Skuter

348 Seiten, 340 Farbabbildungen
Edition Patrick Frey
ISBN: 978-3-906803-31-9; 43 Euro

Skuter (indonesisch für Scooter) zeigt den Alltag der Menschen auf der indonesischen Insel Sumatra, die mit Motorrädern unterwegs sind. Entstanden auf einer zweitägigen Reise vom Hochland Aceh bis in die Agglomeration der Millionenstadt Medan und aufgenommen durch das Fenster eines fahrenden Autos, sind dies Momentaufnahmen von Menschen in Bewegung: Viele sind auf dem Arbeitsweg. Scooter werden von Einzelnen oder ganzen Familien genutzt und bieten den Menschen in Indonesien eine erschwingliche Mobilität. Sie sind aus dem Bild des alltäglichen Verkehrs nicht mehr wegzudenken. Entstanden ist die Arbeit im Herbst 2015 während der Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm, der sich mit der Palmölindustrie und Regenwaldvernichtung auseinandersetzt.

 

Mélanie Veuillet
Tools of Disobedience

116 Seiten, 186 Farbabbildungen, Englisch, Französisch
Edition Patrick Frey
ISBN: 978-3-906803-29-6; 38 Euro

Der vorliegende Photoband präsentiert 185 Photographien, die 2014 in den Haftanstalten der Romandie entstanden sind. Sie zeigen Gegenstände, die die Häftlinge insgeheim in ihren Zellen mit den einfachsten Mitteln angefertigt haben und die ihnen im Laufe ihrer Haft abgenommen wurden. Es sind meist funktionale Nachbildungen von Gegenständen, die wir, außerhalb der Gefängnismauern, im Alltag verwenden. Sie zeugen von dem außerordentlichen Geschick und Einfallsreichtum, die in diesem schwierigen, speziellen Rahmen mit seinen vielen Zwängen erforderlich sind: eingeschränktes Umfeld, billiges Material, fehlendes Werkzeug, Überwachung, aber auch die Notwendigkeit, diese Dinge zu verstecken. Das zugängliche Material wird umgestaltet, verbunden, zweckentfremdet und verliert seine ursprüngliche Funktion, sodass etwas Neues entsteht, ausgestattet mit neuen Eigenschaften: Häufig muten die Objekte schlichter und lebensnotwendiger an als ihre «normalen» Entsprechungen, häufig sind sie ganz anders, in jedem Fall aber immer funktional. Die Objekte wurden alle vor Ort und in der Art von Archivmaterial photographiert. Durch die neutrale, künstliche Beleuchtung wirken sie ähnlich wie Industrieprodukte, die zu Werbezwecken inszeniert werden. In ihrer Hybridität bilden diese Gegenstände, Seite um Seite, eine Art visuelles Lexikon abwegiger und vertrauter, tiefgründiger und höchst subjektiver Formen. Mit dem Text «Of Things and Men» von Didier Fassin.

 

Fleckhaus
Design, Revolte, Regenbogen

240 Seiten, ca. 660 Abbildungen
Hartmann Books
ISBN 978-3-96070-012-8; 39,80 Euro

Man nannte Willy Fleckhaus (1925–1983) den »teuersten Bleistift Deutschlands« und »Deutschlands ersten Art Director«. Wie kein Zweiter hat er die visuelle Kultur der noch jungen Bundesrepublik in den 60er, 70er und 80er Jahre geprägt. International bekannt wurde er durch sein bahnbrechendes Design der Jugendzeitschrift twen, die durch ihr inhaltliches Konzept, großzügige Gestaltung, moderne Typografie und Photographie gleich mehrere Generationen prägte. Fleckhaus arbeitete mit bedeutenden Photographen seiner Zeit wie z. B. Will McBride, Thomas Höpker, Hans Feurer, Charlotte March, Ulrich Mack, Guido Mangold, Stefan Moses, Reinhart Wolf. Neben seiner Arbeit für twen entwickelte er auch Layoutkonzepte für die Illustrierte Quick oder das Supplement der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (ab 1980), Buchreihen wie die in den Farben des Regenbogens gehaltene edition suhrkamp oder die Taschenbücher des Insel Verlages. Die Autoren Michael Koetzle (DGPh)und Carsten Wolff schreiben die umfassende Monografie über einen der prägendsten und wichtigsten Gestalter des 20. Jahrhunderts.
(Ausstellungen: Villa Stuck, München vom 01.06.-10.09.2017)

 

Erhard Bertele
Ludwig J. Bertele - Ein Pionier der geometrischen Optik

120 Seiten
vdf Hochschulverlag Zürich
ISBN: 978-3-7281-3816-3; 46 Euro

Vor 100 Jahren begann der erst 16-jährige Ludwig J. Bertele in München eine Ausbildung zum Optikrechner. Das Potenzial des mathematisch interessierten jungen Mannes blieb nicht lange unbemerkt: Mit gut 20 Jahren begeisterte er die Fachwelt erstmals mit einer neuartigen, für die damalige Zeit erstaunlich leistungsfähigen Optikkonstruktion. Das lichtstarke, scharfzeichnende Objektiv ermöglichte es erstmals, ohne Blitzlicht und ohne Stativ in Innenräumen zu photographieren. In der Folge wurde eine entsprechend ausgerüstete Kamera zur Basis des Erfolgs zahlreicher prominenter Photographen. In der rasanten Entwicklung der geometrischen Optik und damit auch der Photographie nach dem Ersten Weltkrieg nimmt die Arbeit von Ludwig J. Bertele einen herausragenden Stellenwert ein. Später setzten seine Entwicklungen auch in der Luftbild-Photogrammetrie sowie in weiteren Spezialgebieten der Optik Maßstäbe.
Dieses Buch erzählt die Lebensgeschichte eines außergewöhnlich begabten Mannes, der als Autodidakt und Meister der Linsenkombinationen immer wieder wichtige Impulse in der Entwicklung der Optikforschung zu setzen vermochte.
1958 verlieh die ETH Zürich Ludwig J. Bertele die Ehrendoktorwürde, 1980 erhielt er den DGPh Kulturpreis.

 

fotoMAGAZIN Edition
12,90 Euro

Am 9. Juni erscheint die neue Ausgabe des jährlich publizierten Fine Art-Sonderheftes fotoMAGAZIN Edition. Die Zeitschrift im XXL-Format widmet sich diesmal unter anderem dem aktuellen Trend zum Unikat auf dem Sammlermarkt. Das Revival alter, analoger Printtechniken und neue, individuelle Bildbearbeitungen mit Pinsel oder Nähmaschine liefern der Photokunst heute jene Unikate, nach denen sich der Sammlermarkt sehnt. Darüber hinaus wird Deutschlands beste Photogalerien vorgestellt, wird ein Überblick über die derzeit höchstgehandelten Photokünstler gegeben und einige hochkarätige Interviews abgedrukt. Von besonderem Interesse dürfte die Reportage „Sehnsucht nach dem Unikat“ sein. Hier wird der augenblickliche Trend des Sammlermarktes untersucht, besonders auf Prints in Mini-Auflagen zuzugreifen, die mit alten Printtechniken und künstlerisch individuellen Bearbeitungen Unikat-Charter bekommen.