Pepa Hristova
Sworn Virgins

Herausgeber: F. C. Gundlach (DGPh)
136 Seiten mit 13 Booklets, 138 Farb- und S/W-Abb.
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-347-1; 49,90 Euro

Im Norden Albaniens leben bis heute die »Sworn Virgins« – die letzten Mann-Frauen Europas. Eine mündlich überlieferte Gesetzessammlung aus dem Mittelalter erlaubt Familien, die ihr männliches Oberhaupt – nicht selten durch Blutrache – verloren haben, eine Frau aus der Verwandtschaft als Stellvertreterin zu bestimmen. Voraussetzung aber ist, dass diese ein unwiderrufliches Gelübde ablegt: Sie muss schwören, ihre Jungfräulichkeit für immer zu bewahren. Diese so genannten Schwur-Jungfrauen werden in den Familien geachtet und erhalten den Status von Männern. Sie leisten Männerarbeit, kleiden und verhalten sich wie Männer, sind aber keine Männer im sexuellen, sondern in einem gesellschaftlichen und sozialen Sinn. Die »Sworn Virgins« füllen ihre Rolle so perfekt aus, dass sie im Laufe der Zeit außerhalb der Familie nicht mehr als Frauen erkannt werden.
Pepa Hristova (*1977 in Bulgarien) lebt in Hamburg. Sie studierte Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Photographie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg. Neben anderen Auszeichnungen erhielt sie den Otto-Steinert-Preis der DGPh und den C/O Berlin Talents Preis. Sie ist Mitglied der Agentur Ostkreuz.
Die Photographin bietet eine sehr exklusive Collector’s Edition mit 2 Prints (bestehend aus einem Portrait (wählbar von zwei) und einer Landschaft). Blattformat ca. 22 x 26,5 cm, in einer Auflage von 50 + 5 Exemplaren.
Subskriptionspreis von Buch mit Edition bis 27.02.2012 Euro 128,00 + Versand.
 

Benjamin Katz (DGPh)
Georg Baselitz at Work

144 Seiten, etwa 80 Abbildungen
Hardcover, 24x28 cm
Hirmer Verlag
ISBN 978-3-7774-2054-7; 34,90 Euro

Der Photograph Benjamin Katz (DGPh) ist berühmt für seine Künstlerporträts: Gerhard Richter, Sigmar Polke und eben der kürzlich 75 Jahre alt gewordene Georg Baselitz ließen sich von ihm bei der Arbeit über die Schulter blicken. Mit den meisten Künstlern, die er photographiert, ist Katz, der an der Hochschule für bildende Künste in Berlin studierte, persönlich befreundet und begleitet sie auf Augenhöhe. Katz zeigt die Künstler am liebsten im Prozess heißt es dazu in diesem eher dokumentarischen Photobuch. Besonders zu Georg Baselitz, einem der bekanntesten Maler und Bildhauer der deutschen Gegenwartskunst, unterhält  Benjamin Katz eine lange  Freundschaft. Beide kennen sich seit 1957, der Photograph hat den Künstler seit über 30 Jahren in seinen Ateliers mit der Kamera beobachtet. Baselitz ist in dem neuen Buch bei der Arbeit mit Pinsel, Hammer und Motorsäge abgebildet, aber auch mit Rauschebart und Nickelbrille wie ein Philosoph aus dem 19. Jahrhundert, hemdsärmelig in Aktion mit kahl rasiertem Schädel und farbverschmierter Hose, als Hedonist mit elegantem Anzug und Zigarre, im Schlosspark beim Spiel mit den bulligen Mastiff-Hunden oder beim Einpacken seiner Bilder – man kann die Nähe dieser beiden Künstler zueinander förmlich spüren. Ohnehin gehören die zahlreichen Porträts von Baselitz zu den umfangreichsten Werkgruppen des photographischen Oeuvres von Benjamin Katz. Sie sind bei vielen Begegnungen entstanden und somit auch das Ergebnis einer Freundschaft und einer Kunstwelt, die beide seit vielen Jahrzehnten miteinander teilen. Der Text von Cornelia Gockel, die als Kunstkritikerin in München lebt, bereichert die hochwertigen Abbildungen um detailreiche Informationen. (vZ)

 

David Koenig (DGPh)
URBAN ELEMENTS

240 Seiten, 135 meist farbige Abbildungen
Hardcover, 35x44 cm
Engl.-Französ.-Dtsch.-Italien.-Span.-Chines.
Könemann
ISBN-13: 978-3864071157; 49,95 Euro

In seiner fotografischen Serie Urban Elements beschäftigt sich David Koenig (DGPh) mit architektonischen Elementen, Bauwerke unserer Zeit dienen ihm als Ausgangsform für seine persönliche Arbeit. Mit dieser Arbeit sprengt David Koenig den vorgegebenen Rahmen der Architekturfotografie, um sie als Experimentierfeld für seine künstlerische Arbeit zu nutzen. Raum und Wirklichkeit der fotografierten Objekte werden vom Künstler neu inszeniert und es entstehen eigene Bild- und Raumkonstruktionen, die bewusst auf die Phänomene virtueller Bildkomposition anspielen.

 

Walter Niedermayr
The Aspen Series  

126 Seiten, 44 Bildserien, Englisch
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-3212-3; 48 Euro

Walter Niedermayr (*1952) hat seit Ende der 1980er-Jahre weltweit viel in hochalpinen Regionen gearbeitet und sich mit der Präsenz und den Eingriffen des Menschen in die Landschaften auseinandergesetzt. Im Winter 2009 wurde er nach Aspen, Colorado, eingeladen, und dort entstand eine weitere Serie seiner Werkgruppe Alpine Landschaften. Über zwei Jahre hat Niedermayr an den Aspen Series gearbeitet, die im Buch mit 42 mehrteiligen Arbeiten und einem Video vorgestellt sind. Das Werk ist vom schönen Schein des Skiortes Aspen und der ihn umgebenden winterlichen Bergwelt geprägt. Doch zugleich reflektieren die Bildsequenzen auf ihre eigene Wirklichkeit, die der Künstler mit den Mitteln der Photographie offenlegt. Einerseits zeigen sie Schneelandschaften, Erlebniszentren und urbane Räume des anspruchsvollen Tourismus’, andererseits berühren sie die Grenzen des Abbildbaren. So schließt die Publikation an vorherige Projekte an, etwa zu Bauten des japanischen Architektenteams Sanaa sowie die Iran-Serien (Recollection).

 

Anton Corbijn
Private Passion

84 Seiten, 20 farbige und 10 s/w Abbildungen
Kerber Verlag
ISBN:    978-3-86678-771-1; 22 Euro

Anton Corbijn hat Persönlichkeiten jeder Couleur vor seine Kamera bekommen. „Private Passion“ präsentiert 30 großformatige Werke aus der Sammlung Günter Beckers – Photographien unter anderem von Miles Davis, Keith Richards, Mick Jagger, Luciano Pavarotti oder auch von Stephen Hawking und Gerard Dépardieu. Damit geben sowohl Katalog als auch Ausstellung einen tiefen Einblick in das Gesamtschaffen des Niederländers, der ebenso durch seine Spielfilme „Control“ und „The American“ sowie durch zahlreiche Musikvideos zum Beispiel von Joy Divison, Nirvana, U2, Depeche Mode oder Herbert Grönemeyer zu Weltruhm gelangt ist.

 

Karin Jobst
Detroit for John, Mary Lou and Mr. Duke

72 Seiten; 89 Farbabb.
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-324-2; 29,90 Euro

Im Jahr 2010 reiste die Künstlerin Karin Jobst erstmalig von Deutschland aus nach Detroit. Sie ließ sich von den leer stehenden Gebäuden der Stadt, den entvölkerten Straßen nicht so beeindrucken, wie die vielen Photographen vor ihr, vielmehr fühlte sie sich herausgefordert, eine neue, frische Perspektive zu entwickeln, inspiriert von dem für Detroit besonderen Zusammenklang von Zeit, Raum und Geschichte. Karin Jobst arbeitete mit ihrem Medium, der Photographie, über einen Zeitraum von zwei Jahren immer wieder in Detroit. Progressiv in ihrer Konzeption und in der Präsentation ihrer Serie, entwickelt Karin Jobst keine Form einer Stadtgeschichtsschreibung und auch keine Interpretation mit einer klaren, linear-narrativen Struktur, auch keine Adaption bestimmter Traditionen der Photographiegeschichte. Ohne Anfang, Mitte oder Ende bilden die Bilder ein Kontinuum von Inhalt und visueller Information, das Detroits Besonderheit als ein zeitgenössisches urbanes Territorium ausdrückt.

 

Dieter Blum (DGPh)
A Part of Art

244 Seiten
Status Verlag
ISBN: 978-3-942924-08-5; 79,80 Euro

Kaum etwas regt die Fantasie so an wie das Thema Künstler und Modell. Der international bekannte Photograph Dieter Blum hat im Laufe von 20 Jahren 70 Künstler mit Aktmodellen photographiert. Das Besondere daran: Dieter Blum überraschte die Künstler jedes Mal, indem er ihnen ein Modell mitbrachte, mit denen die Künstler dann umgehen mussten. Die besten Photographien wurden in diesem 244-seitigen, aufwändig gestalteten Bildband zusammengefasst.
„Ein Meisterstück des Photographen“, schreibt Prof. Klaus Honnef (DGPh) in seinem Vorwort. In „Akt-ion“ zu sehen sind zum Beispiel so weltberühmte Künstler wie Louise Bourgeois, Alex Katz, Sandro Chia, Nam June Paik, Robert Rauschenberg, Alfred Hrdlicka, Günther Uecker, Jörg Immendorf, Markus Lüpertz, Elvira Bach, Ben Willikens, Tomi Ungerer oder K.R.H. Sonderborg.

 

Helga Paris   
Fotografie

208 Seiten, 133 Abb.
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3490-5; 39,80 Euro

Helga Paris (*1938 in Polen) nimmt in der deutschen Photographie eine herausragende Rolle ein. In ihrem Werk findet sich die Poesie eines Henri Cartier-Bresson ebenso wie die Strenge eines August Sander oder Albert Renger-Patzsch. Paris, die seit 1966 in Berlin-Prenzlauer Berg lebt, ist die Chronistin des langen ostdeutschen Nachkriegs. Über mehr als drei Jahrzehnte richtet sich ihr zärtlich-präziser Blick auf die Menschen, die ihn leben. Ihre Photographien berichten von der melancholischen Vitalität Ostberliner Eckkneipen und der poetischen Tristesse Altberliner Straßenzüge der 1970er-Jahre. Man begegnet Müllfahrern, eigenwillig wütenden und besonnenen Jugendlichen oder stolzen Textilarbeiterinnen. Man bereist Georgien und Siebenbürgen und durchwandert die mitteldeutsche Industriestadt Halle, eine »Diva in Grau». Diese Photographien berichten jedoch auch vom Ende dieses Nachkriegs, von der Suche nach den Bildern der Kindheit und ihrer Wiederkehr. (Ausstellungen: Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig 7.12.2012–27.1.2013)

 

Lysann Buschbeck
Hecht

224 Seiten,
Spector Books
ISBN: 978-3-940064-52-3; 24 Euro

Als die Photographin Lysann Buschbeck Ende der 1990er Jahre in eine Wohnung im Dresdner Hecht-Viertel zog, begegnete sie dort ihren jüngeren Nachbarn. Sie borgten sich Zigaretten, kamen häufig auf einen Tee vorbei. Lysann Buschbeck begann, die Jugendlichen in den Räumen zu photographieren, die sie sich selbst geschaffen hatten – in leer stehenden Wohnungen, die es im Dresden der Nachwendezeit in Hülle und Fülle gab. Über einen Zeitraum von 13 Jahren begleitete die Photographin die Heranwachsenden. „Hecht“ – benannt nach dem Stadtviertel in Dresden-Neustadt – eröffnet einen sensiblen Blick auf eine Gruppe ostdeutscher Teenager, deren Eltern Anfang der 1990er Jahre arbeitslos wurden und ihren Kindern keinen Halt mehr geben konnten, weil sie ihn selbst verloren hatten. Alkoholismus, körperliche Gewalt und Drogenerfahrungen gehörten zum Alltag der Heranwachsenden, wie sie in Gesprächen mit der Hamburger Autorin Claudia Gülzow erzählen.

 

e-X-tension
Aktuelle Museums- und Ausstellungsarchitektur im Bestand
128 Seiten, 58 farbige und 6 s/w Abbildungen
Kerber Verlag
ISBN:    978-3-86678-801-5; 24 Euro

Spektakuläre Museumsbauten sind in den vergangenen Jahrzehnten weltweit entstanden, viele im historischen Bestand. Dabei reichen die vielfältigen architektonischen, städtebaulichen und künstlerischen Lösungen von der behutsamen Ergänzung und Weiterentwicklung denkmalgeschützter Bauten bis hin zu einer intensiven Überformung und Neudefinition. Die Publikation „e-X-tension“ basiert auf Beiträgen einer internationalen Tagung im Kunstmuseum Moritzburg, Halle: Herausragende aktuelle Beispiele für diese vielschichtige neue Museums- und Ausstellungsarchitektur im Bestand werden vorgestellt und zugleich in der zeitgenössischen Museumsarchitektur verortet.

 

Frans Lanting
Okavango
– Afrikas letztes Paradies
Hrsg. Christine Eckstrom
252 Seiten, über 170 Bilder
Hardcover, 26,2 x 32,9 cm
Taschen Verlag
ISBN 978-3-8365-3416-1; 29,99 Euro

„In Botswana, so sagen viele, gibt es noch das alte Afrika. Im Herzen dieses trockenen Landes liegt ein Ort, so inspirierend und unerwartet wie der schneebedeckte Gipfel des Kilimandscharo direkt am Äquator: Es ist der Okavango, eines der größten Sumpfgebiete der Erde, dessen pure Existenz mitten in der Wüste ein echtes Wunder ist“ – schrieb der weltbekannte Tier- und Naturphotograph Frans Lanting 1993 in der ersten Ausgabe seines Buchs über das riesige, mehr als 22.000 Quadratkilometer große Feuchtgebiet im Herzen der Kalahariwüste. Die neu herausgebrachte, aktualisierte Version enthält einige Dutzend neue Bilder einschließlich der zugehörigen Texte. Mehr als 170 außergewöhnliche Aufnahmen des Meisterphotographen und Naturforschers zeichnen ein eindringliches Porträt von der atemberaubenden Schönheit des Okavangodeltas im südlichen Afrika, das eine einmalige Vielfalt an Tieren und Pflanzen bietet. Im größten Binnendelta der Welt treffen Wüsten- und Sumpfbewohner aufeinander: Flusspferde, Krokodile, Zebras, Büffel, Giraffen, Löwen, Hyänen und der größte Elefantenbestand des Kontinents – sie alle finden im Okavangodelta und seiner Umgebung Nahrung und Zuflucht. Lanting stellt in teilweise verblüffenden Bildern und anschaulichen Texten in sieben Kapiteln – Kalahari (Das große Durstland), Okavango (Das Wunder des Wassers), Trockenzeit (Leben auf Messers Schneide), Pula (Zeit des Überflusses), Afrikanische Nächte (Ins Herz der Dunkelheit), Elefanten (Gigantendämmerung) und Jenseits von Eden (Ein Epilog) –  dar, wie das Wasser im Rhythmus der Jahreszeiten pulsiert und wie sich das auf die Natur auswirkt. Das neue Buch ist eine bemerkenswerte Hommage an das wunderbare, nach wie vor existierende, mittlerweile grenzüberschreitend geschützte afrikanische Paradies. (vZ)

 

Christoph Grill   
Short Stalks at Distant Shores

192 Seiten, 106 Abb.
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3398-4; 58 Euro

Christoph Grill (*1965 in Österreich) dokumentiert in großartigen Bildern den Weg der Nachfolgestaaten der Sowjetunion in die Unabhängigkeit sowie die damit verbundenen ökologischen und ökonomischen Umwälzungen. Seine Photographien aus Russland und Weißrussland, der Ukraine, Litauen, Lettland, Estland, der Republik Moldau, Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan und Tadschikistan halten unsentimental den Alltag fest: In den Ruinen kommunistischer Utopien spielen Kinder, Triumphbögen stehen im Nirgendwo, in den Ritzen eines Exerzierplatzes wächst Gras. Grills photographische Notizen verorten das auf seinen Reisen Gesehene, die Begegnungen mit den Menschen und deren Überlebenswillen, auch und gerade angesichts unübersehbarer Zerfallserscheinungen.

 

Andreas Magdanz   
Stammheim

230 Seiten, 98 schwarz-weiße Abb.
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3457-8; 49,80 Euro
 

Durch die Inhaftierung der führenden Köpfe der Rote Armee Fraktion wurde die Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim in den 1970er-Jahren über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Für den Prozess gegen die RAF-Mitglieder wurde dort 1975 eigens ein besonders gesichertes Mehrzweckgebäude erstellt. Ausgangspunkt für das photokünstlerische Projekt Stuttgart Stammheim von Andreas Magdanz ist die Tatsache, dass mit dem bevorstehenden Abbruch des Staatsgefängnisses jener Ort zerstört wird, der untrennbar mit den historisch bedeutenden Ereignissen von 1977 verbunden ist. Daraus leitete sich für den Photokünstler das Ziel ab, die historisch überladene Stätte des RAF-Mythos im Medium der digitalen Großformatphotographie umfassend zu dokumentieren und mit den betont nüchtern-sachlichen Aufnahmen ein differenziertes und wirklichkeitsgerechtes Bild der Anlage im Zustand des Jahres 2010/11 zu zeichnen. (Ausstellung: Kunstmuseum Stuttgart 17.11.2012–3.3.2013)

 

Nicolas Grospierre
Open-Ended

164 S. mit zahlr. farb. Abb., Englisch
jovis VERlAG
ISBN 978-3-86859-169-9; 38 Euro

Der Photograph und Künstler Nicolas Grospierre arbeitet im Grenzbereich von Photographie, Kunst und Architektur. In seinen Arbeiten erkundet er die Spuren, die die Architektur der moderne im kollektiven Gedächtnis zurückgelassen hat. Seine doppelbödigen Photographien und Installationen spiegeln die Hoffnungen und Enttäuschungen moderner Utopien. Das Buch Open-Ended präsentiert in über 200 Abbildungen Arbeiten aus den letzten zehn Jahren, zeigt klassische Dokumentarphotographie ebenso wie ortsspezifische Installationen. Von der Serie „the Afterlife of Buildings“ – 2008 in Venedig mit dem Goldenen löwen ausgezeichnet – bis zu faszinierenden Gedankenspielen wie den Installationen „the library“ oder „the Bank“ entfaltet dieser opulente Band so einen Überblick über das Werk des Künstlers, ergänzt von analysierenden Essays und ausführlichen Erläuterungen der einzelnen Arbeiten.

 

Tomasz Gudzowaty   
Keiko

148 Seiten, 66 Abb.
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-3521-6; 45 Euro

Tomas Gudzowaty (*1971 in Warschau) zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Photographen in Polen. Seine Aufnahmen basieren auf filmischen Vorlagen und widmen sich Dingen, die jenseits des Mainstreams in Vergessenheit geraten. Der Künstler fängt Gefühle und Leidenschaften auf eine sublime und äußerst ästhetische, dabei schlichte Weise ein. Die Publikation widmet sich seinem klassischen Photoessay über das Abwracken aussortierter Tanker: Keiko ist die Geschichte eines Ortes und von Menschen, die ihn prägen. Der Künstler hat das Leben von Schiffsabwrackern in Chittagong dokumentiert, der zweitgrößten Stadt Bangladeschs, wo 30 bis 40 Prozent aller jährlich rund 700 außer Dienst gestellten Hochseeschiffe ausgeschlachtet werden. Der Band erinnert daran, dass Arbeit auch heute noch eine physische Herausforderung sein kann, die den Lebensunterhalt zwar sichert, dabei aber auch jeden Spielraum zur Veränderung des Status quo raubt.

 

Maximilian Meisse
Venetian Settings

96 Seiten mit 60 farbigen Abbildungen
Wasmuth Verlag
ISBN: 978 3 8030 0762 9; 29.80 Euro

 Aus dem Vorwort von Bernard Stein:
"In jedem seiner Nachtbilder ist ein Augenblick geronnen, und ich brauche lange, ehe ich mir sicher bin, welchen Moment ich da sehe. Es ist der Augenblick der Geburt einer idealen Welt. Für immer festgehalten als ideale Realität. Maximilian Meisse steckt mit seinen Sinnen tief in allem was er sieht. Ohne jede Scheu ist er vereinnahmt von der selbstverständlichen Schönheit Venedigs, die man genauso wenig kritisieren kann wie das Blatt eines Baumes. Wenn ich auf die Photographien schaue, habe ich eine Ahnung davon, wie unsere Welt entstanden ist. Sobald ich von Meisses Photographien wegschaue, bleibt Venedig ein Rätsel."

 

Wolfgang Kubak (DGPh)
Merseburg

60 Seiten, 100 farbige Abbildungen
Stadt-Bild-Verlag Leipzig

Der neue Bildband über Merseburg, der ein aktuelles Porträt der Dom- und Hochschulstadt zeigt, ist als Gemeinschaftsprojekt des Stadt-Bild-Verlag Leipzig, der Stadt Merseburg und des Merseburger Photographen und Wolfgang Kubak (DGPh) entstanden. In dem 60seitigen Bildband wird der Betrachter auf eine faszinierende Entdeckungstour durch Merseburg eingeladen. Mehr als 100 aktuelle Photos zeigen Interessantes und Schönes der Dom- und Hochschulstadt. Kubak hat die Stadt der Zaubersprüche über viele Jahre im Bild festgehalten. Im vorliegenden Bildband sind vor allem Aufnahmen von besonderen Ereignissen des Jahres 2012 enthalten.

 

Gute Aussichten 2012/2013
Junge deutsche Fotografie

208 Seiten, 60 vierfarbige und 100 s/w-Abbildungen
richter|fey verlag
ISBN 978-3-981263-51-2; 19 Euro

Der jährlich statt findende Nachwuchsförderpreis für zeitgenössische Photographie »Gute Aussichten – Junge deutsche Fotografie 2012/2013« richtet sich an Absolventen des ­Photographiestudiums an deutschen Hochschulen und ­Akademien. Dieser Preis geht auf die Initiative von Josefine Raab und Stefan Becht zurück, die 2004 dieses Projekt ins Leben gerufen haben, mit dem Ziel aktuelle Entwicklungen und Tendenzen zeitgenössischer Photographie aufzuzeigen.
Die sieben Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs dokumentieren in ihren Arbeiten ihre kritische Auseinandersetzung mit einer immer komplexer werdenden gesellschaftlichen Realität, verweisen auf prekäre soziale Verhältnisse z.B. in einem ehemaligen Baumwollanbau­gebiet im Mississippi-Delta, zeigen Not und Isolation in einem russischen Waisenhaus auf oder fragen, wie ­Menschen Katastrophen in Krisengebieten wie Mexiko, Japan oder dem Nahen Osten bewältigen. Die in dieser Publikation vorgeführte dokumentarische Reportagephotographie wird ergänzt durch narrative Arbeiten, die individuelle Verhaltensweisen problematisieren wie das Sammeln, Erinnern und Aufbewahren in persönlichen Archiven oder das strategische Verhüllen von minimalistisch anmutenden Skulpturen.