Jochen Ehmke (DGPh)
Knochenjob und Datschenglück

144 Seiten
Mitteldeutscher Verlag
ISBN 978-3-89812-834-6; 24 Euro

Jochen Ehmke hat die entscheidenden Jahre seines Lebens in der DDR verbracht. In dieser Zeit entstand auch dieses photographische Werk. Die besondere Faszination seiner Bilder beruht auf der Unaufgeregtheit seiner Sehweise. Sein eigenartiger Gleichmut, der wahre Entrüstung oder gar Hass nicht kennt, schafft umso mehr die glasklare Bestandsaufnahme einer Epoche, die nicht von außen, sondern gewissermaßen von innen erlebt worden ist.

 

Die Photographien Jochen Ehmkes zeugen von Achtung und Liebe zu den Menschen und zeigen auf eine unaufdringliche Weise deren unverschuldetes Schicksal in einer konfliktreichen Zeit, die sie ausharren ließ oder privat zu oft schmerzhaften Entscheidungen trieb. Heute wirken diese Photos besonders deshalb, weil man ihnen als Dokumenten voll vertraut. Sie sind erheiternd und erschreckend wahr, das Geschenk eines sensiblen Zeitgenossen mit wachem Blick.

 

Karsten Thormaehlen
Mit hundert hat man noch Träume

ca. 112 Seiten, ca. 50 Farbabb.
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-243-6 ; 36 Euro

Sie haben das 20. Jahrhundert mit zwei Weltkriegen, Zerstörung, Aufbau, Teilung und Wiedervereinigung erlebt und überlebt. Sie sind Jahrhundert-menschen: Der Photograph Karsten Thormaehlen hat mehr als vierzig Männer und Frauen porträtiert, die 100 Jahre und älter sind. Seine Photoserie ist eine Hommage an das Alter, die mit großem Respekt, aber ohne Verklärung, die Würde und Schönheit des Alters sichtbar machen möchte. Die 2008 entstandene Installation Jahrhundertmensch wurde bereits erfolgreich in zahlreichen Ausstellungen präsentiert und fand große mediale Beachtung. (Ausstellungen: Rathaus Schöneberg, Berlin, 7.9. – 28.10.; KunsTräume II, Frankfurt a.M. 06.–05.11.; Wandelhalle Bad Nenndorf 26. 09.–17. 10.; Städtische Galerie Iserlohn, Herbst 2011)

 

Vivian Maier
Die Straßenphotographin

144 Seiten, mehr als 100 Duotone-Tafeln
Schirmer/Mosel
ISBN 978-3-8296-0563-2; 39,80 Euro

Die Entdeckung des völlig im Verborgenen entstandenen Werks der 2009 im Alter von 83 Jahren verstorbenen Vivian Maier ist eine photohistorische Sensation. Aus Frankreich stammend, verdiente Vivian Maier ihren Lebensunterhalt in den 50er und 60er Jahren als Kindermädchen in Chicago und New York. Auf eigene Rechnung und Gefahr und außerhalb jeder Öffentlichkeit führte sie eine Art Doppelleben als Street Photographer. Ihr Entdecker John Maloof legt ihr Werk in unserem Buch erstmals einer staunenden internationalen Öffentlichkeit vor. Einige der Photographien wurden kürzlich in Deutschland in der Galerie von Hilaneh von Kories in Hamburg gezeigt. Wolfgang Kemp schrieb dazu: „Photographien, eine witziger, ergreifender, überraschender als die andere. Diese Frau hat alles gekannt, alles gewusst, was man ‚so machte’ mit Photographie in ihrer Zeit. Sie ist alles andere als ein Naturtalent, aber sie kann immer wieder die großen Straßenphotographen schlagen, nach Punkten, aber immerhin. Es sind gerade die winzigen Zusatzqualitäten, die das Werk so fesselnd machen.“

 

Leo Rosenthal
Ein Chronist in der Weimarer Republik

Herausgebe: Landesarchiv Berlin und der Rechtsanwaltskammer Berlin
160 Seiten, 99 Duotone-Tafeln, 24 Abbildungen
Verlag Schirmer/Mosel
ISBN 978-3-8296-0564-9; 29,80 Euro

Menschen vor Gericht – zur Zeit der Weimarer Republik war das für die Presse ein besonders ergiebiges Thema. Politische Prozesse, in die ab Ende des Jahrzehnts immer häufiger Nazi-Größen und -Mitläufer verwickelt waren, spektakuläre Mordfälle oder Kunstfälschungen mit Prominenz im Zeugenstand, die zunehmende Kleinkriminalität als Folge von Arbeitslosigkeit und Inflation beschäftigten Richter und Öffentlichkeit gleichermaßen. Leo Rosenthal (1884–1969) war Jurist und arbeitete anfangs als Gerichtsreporter für links stehende Berliner Zeitungen, bevor er zur Kamera griff und atmosphärisch dichte Aufnahmen von den Aufsehen erregenden, aber auch weniger sensationellen Prozessen seiner Zeit lieferte. Als Chronist der Weimarer Republik und Kollege des heute weitaus bekannteren Erich Salomon ist er noch zu entdecken. Anders als Salomon entkam er dem Holocaust, emigrierte in die USA und begann dort eine zweite Karriere als Photograph bei den United Nations in New York. Das Landesarchiv, das 1998 mit der Landesbildstelle vereinigt wurde und die 1968 die Aufnahmen Leo Rosenthals erwarb, stellt Leo Rosenthals Gerichtsphotographien aus der Weimarer Zeit erstmals in einer reich bebilderten Publikation vor.

 

Robert Rauschenberg
Photographs 1949-1962

232 Seiten, 167 Abbildungen
Schirmer/Mosel
ISBN 978-3-8296-0512-0; 58 Euro

Robert Rauschenberg (1925−2008) zählt zu den Vätern der amerikanischen Pop Art. Photographien sind ein elementarer Bestandteil seiner Arbeit. Sie tauchen bei Rauschenberg unter anderem in großformatigen Collagen gefundener Objekte auf, in die er Zeitungsausschnitte, Photographien und Ausschnitte abstrakter Gemälde integrierte. Aber Rauschenberg hat zeitlebens auch selbst photographiert: seine Familie, das Atelier, auf Reisen durch Europa, Künstlerfreunde wie Cy Twombly, Jasper Johns, Willem de Kooning und John Cage, das Spiel von Licht und Schatten auf Gesichtern, den menschlichen Körper und Alltagsgegenstände. Photos zu machen war für ihn Aneignung der realen Welt, die sein Leben und seine Kunst prägte und deren Reichtum man, wie er einmal sagte, nur einsammeln müsse. Der Band zu Rauschenbergs Photographien ist ein wichtiges Dokument der Genie-Epoche in der amerikanischen Kunst des vergangenen Jahrhunderts. Den einleitenden Essay hat Nicholas Cullinan, Kurator an der Tate Modern, geschrieben.

 

Joel Sternfeld
First Pictures

Steidl Verlag
ISBN: 978-3-86930-382-6; 48 Euro

Joel Sternfeld verdanken wir nicht weniger als die Wiederentdeckung der Farbe für die Kunstphotographie. Ab Ende der 1970er Jahre machte er unter dem Begriff »New Color« von sich reden. Mit der Kamera zog Sternfeld durch Städte und Landschaften und dokumentierte in der Tradition des unauffälligen Beobachters die Eigenarten und die sozialen Entwicklungen seines Landes. Dieser Katalog zur Ausstellung im Museum Folkwang bietet einen Gesamtüberblick über sein Werk, das sich konsequent mit Phänomenen des eigenen Landes auseinandersetzt. Joel Sternfeld, geboren 1944 in New York, gilt als einer der bedeutendsten Photographen der Gegenwart.

 

Kill Your Darlings
Herausg. Ute Noll (DGPh)

144 Seiten, 143 farbige Abb.
Kerber Verlag
ISBN: 978-3-86678-585-4; 33,50 Euro

Der martialisch klingende Titel „Kill Your Darlings“ steht für das Selbstverständnis der gleichnamigen Photographengruppe: Werden die Auswahlkriterien der Gruppe nicht eingelöst, muss selbst das persönliche Lieblingsbild, der Darling, weichen. Ganz klar wird hierbei das Verhältnis zu Photographie, Kultur, Gesellschaft und Ästhetik heiß diskutiert und führt doch zu vielen neuen Lieblingsbildern, die in diesem lustvoll arrangierten Photographieband ihren Platz fanden. Alle Photographen studierten bei Peter Bialobrzeski an der Hochschule für Künste in Bremen und spiegeln Selbstbewusstsein und Zeitgeist einer jungen Photographengeneration (Ausstellung „Kill Your Darlings - Junge Fotografie aus Bremen“, 3.9.-23.10., Städtische Galerie Bremen)


 
Max Regenberg (DGPh)
M Come To Where

Text: Hubertus Butin
 46 S.W. Abbildungen
White Press Verlag
ISBN: 978-3-932187-94-0; 48 Euro

Die Serie „M Come To Where“ intendiert die Sichtbarmachung zweier Bildsysteme, die in den 70er Jahren in Konkurrenz zueinander standen. Zum einen die fotokünstlerische Auffassung eines neuen Realismus der 70er Jahre, der die Landschaft des amerikanischen Westens, dessen Besiedelung und Urbarmachung dokumentierte, neu definierte und verortete. Parallel zu dieser fotokünstlerischen Bewegung installierte Philip Morris in den frühen bis Mitte der 70er Jahre mit seiner Zigarettenmarke Marlboro eine Kampagne, die zu 100% über das Bild (Foto) kommuniziert wurde. Paradoxerweise wurde hier wieder auf das Image der mythologischen, unbesiedelten Landschaft der Frontiers des amerikanischen Westens und alte piktorale Werte zurückgegriffen. Regenbergs Fotografien dokumentieren die Eroberung der westlichen Stadtlandschaft durch das Marlboro-Bildsystems und zeigen die Diskrepanz zwischen der urbanen Realität und dem Nimbus des Kampagnen-Helden, dem Marlboro-Cowboy. Regenberg bewegt sich dabei fotokünstlerisch sowohl in der Tradition eines Robert Aams und der Vertreter der New Topgraphics als auch in der der Streetphotography. Ausstellung („M Come To Where“, 9.9. - 15.10., Galerie f 5,6, München)

 

Laurenz Berges
Frühauf - Danach

96 Seiten, 38 Farbtafeln
Verlag Schirmer/Mosel
ISBN 978-3-82960-538-0; 49,80 Euro

Laurenz Berges, geb. 1966, in Düsseldorf ansässiger Photograph und jüngster Meisterschüler der Becher-Schule, legt eine neue Folge seiner Farbphotographien vor. Er bleibt in diesen Bildern sowohl seinem Stil als auch seinen Sujets treu. Es sind die Details aus verlassenen Wohnungen, geräumten Häusern und verwilderten Gärten, die ihn interessieren und die er zum Gegenstand seiner poetischen Bildgestaltung macht. Fast möchte man von einer photographischen Arte Povera sprechen. So sperrig und gegen den Strich des Lifestyles und Wellnesstrends der Gegenwart gebügelt kommen die Phototableaus von Laurenz Berges daher, dass man sich um den Autor fast Sorgen machte müsste, wäre nicht ihre Form so ausgeklügelt und souverän. Mit diesem Potenzial begabt, werden sie sich, gegen alle Widerstände und Vorurteile, auf lange Sicht durchsetzen.

 

Johanna Diehl
Displace

76 Seiten
Fotohof Edition, Österreich
ISBN: 978-3-902675-28-6; 35 Euro

Die Künstlerin Johanna Diehl, die in Leipzig Photographie studiert hat, beschäftigt sich in Displace mit den architektonischen Spuren eines andauernden Konfliktes auf der seit gut 35 Jahren geteilten Insel Zypern. In ihren äußerst präzisen Farbphotographien entwickelt die Künstlerin eine Typologie einer sakralen Architektur, die durch den langjährigen Kriegszustand eine dramatische Veränderung durch Leerstand, Umwandlung und Zerstörung erfahren hat. Der Titel Displace, was sowohl „Vertreiben“ als auch „Ersetzen“ bedeutet, verweist auf die in den Photographien charakteristische Abwesenheit der Menschen, die ihre Heimat und ihre Gebetsstätten - Moscheen im muslimischen Norden sowie christlich-orthodoxe Kirchen im Süden - verlassen mussten. Zugleich beschreibt dieser Begriff aber auch den Vorgang der Umwidmung und des Wiederbeschreibens durch eine andere Volksgruppe, die sich in den verlassenen Dörfern neu angesiedelt hat.

 

Nathalie Grenzhaeuser
Trespassing

Seiten: 120, 42 Abb. in Farbe
Verlag für Moderne Kunst
ISBN 978-3-86984-238-7; 24 Euro

Das Buch »Trespassing« ist die erste umfangreiche Monographie der Künstlerin Nathalie Grenzhaeuser. Die Publikation verbindet ihre beiden wichtigsten photographischen Serien der vergangenen vier Jahre. Ihre Bilder führen uns in wenig bewohnte Regionen, ins arktische Spitzbergen und das australische Outback. Auch dort, wo die Zivilisation aufzuhören scheint, haben massive menschliche Eingriffe ihre Spuren hinterlassen, was Grenzhaeuser immer wieder deutlich ins Bild setzt. Die Photographien sind jedoch keine bloßen Dokumentationen der abgebildeten Orte. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass Schatten in verschiedene Richtungen fallen, einzelne Bildelemente perspektivisch nicht zusammenpassen oder ein hinzugefügter dramatischer Himmel der kargen Szenerie eine intensivere Wirkung verleiht. „Es muss so aussehen, als ob man an einer offenen Tür vorbeigeht...

 

Andreas Mühe
ABC

180 Seiten, 160 Abbildungen
Distanz Verlag
ISBN 978-3-942405-43-0; 49,90 Euro

...kurz reinschaut, und die Szene, die dort passiert, bleibt hängen“ – so beschreibt der 32-jährige Photograph Andreas Mühe (geb. 1979 in Karl-Marx-Stadt, lebt und arbeitet in Berlin) die Wirkung, die er sich von seinen Bildern erhofft. So wie das Photo des Büros von Helmut Schmidt, das er für das Cover dieses Buches ausgesucht hat. Dabei überlässt er nichts dem Zufall, sondern inszeniert jedes Setting bis ins kleinste Detail. Die bewusste Auswahl des Raums und der präzise Einsatz von Licht sind zu seinem Markenzeichen geworden. Mit seinem eigenwilligen Stil ist Mühe zum Shootingstar der deutschen Photographieszene aufgestiegen. Prominente aus Politik und Gesellschaft wie Karl-Theodor zu Guttenberg, der italienische Botschafter Antonio Puri Purini, Christiane zu Salm und Gerhard Richter lassen sich gerne von ihm porträtieren. Mühe photographiert analog, mit einer Großbildkamera. Ob Menschen oder Landschaften, stets haben seine Bilder eine höchst artifizielle, unwirkliche Aura, die etwas Düsteres, manchmal sogar Bedrohliches ausstrahlt. „Ich spiele mit den Dimensionen von Raum und Zeit und setze den Menschen ins Verhältnis.“ Das vorliegende Buch ist die erste umfangreiche Monographie zum Werk von Andreas Mühe, mit einer hinreißenden Beschreibung der Person Andreas Mühe von der ebenfalls aus Ostdeutschland stammenden Autorin Jana Hensel und Texten des Kritikers Kito Nedo und des Kurators Ingo Taubhorn.
 

China, Portrait eines Landes
424 Seiten
Taschen Verlag
ISBN: 978-3-8365-3089-7; 19,99 Euro

Dieses Buch enthält eine riesige Auswahl an Bildern von chinesischen Photographen seit 1949 und nimmt den Leser mit auf eine visuelle Reise durch die großartige Volksrepublik. Editiert wurde es von dem angesehenen Photojournalisten Liu Heung Shing, einem langjährigen Korrespondenten der Nachrichtenagentur Associated Press und Mitarbeiter des Time Magazine. Nach Maos Tod forderte der inzwischen verstorbene chinesische Staatschef Deng Xiaoping seine Landsleute auf, "die Wahrheit in den Fakten zu suchen". Sie befolgten Dengs Ratschlag, und heute ist China auf dem Weg zur führenden Wirtschaftsmacht des 21. Jahrhunderts. Der Prozess, wie China aus der Peripherie in eine zentrale Position im Weltgeschehen gerückt ist, bestimmt die Debatte über das Verhältnis zwischen Asien und dem Westen. In seiner visuellen Geschichte von sechzig Jahren Volksrepublik (1949 bis 2008) zeigt der Pulitzerpreisträger Liu Heung Shing die menschliche Seite dieser Entwicklung. Diese Bildersammlung von 88 chinesischen Photographen zeigt, wie das chinesische Volk nach Jahrzehnten der Entbehrungen aufgeblüht ist. Als China 2008 den Vorhang für die Olympischen Spiele öffnete und die Welt nach Peking schaute, erinnerten diese Photos an die bemerkenswerte Reise, die China zurückgelegt hat, um zum Rest der Welt aufzuschließen. Um die Bilder besser einordnen zu können, enthält das Buch auch eine Zeitleiste der wichtigsten politischen Ereignisse in China.

 

Metamorphosen - Verwandlungen
Marilyn Monroe

320 Seiten, 233 Photographien in Farbe und Schwarzweiß
Schirmer/Mosel
ISBN 9-783-82960-551-9; 49,80 Euro

Auch heute noch, fast 50 Jahre nach ihrem Tod, zieht Marilyn Monroe unübersehbar ihre Leuchtspur über das sternenreiche Firmament des Showgeschäfts. Der große Gedenktag am 5. August kommenden Jahres kündigt sich in Form medialer Vorbeben an. Bereits in diesem Sommer erscheint das vielleicht schönste und bilderreichste Marilyn-Buch aller Zeiten. Der amerikanische Sammler David Wills hat die Bilder zusammengetragen, und breitet sie nun auf 320 Seiten aus. Seine Sammlung enthält viele Bilder, vor allem aus den 50er Jahren, die überraschen, und dazu die berühmten Marilyn-Klassiker. Marilyn, Rätsel und Ikone des 20. Jahrhunderts, tritt in all ihren glamourösen Rollen auf: als Liebling der Massen, Pin-up-Model, Superstar ihrer Filme, Sexsymbol, Diva und als Frau mit einer leidenschaftlichen und lebenslangen Liebesaffäre mit der Photographie. Der begleitende Text bringt Marilyns Stimme im Originalton: Es ist das letzte Interview der Künstlerin, das zwei Tage vor ihrem Tod am 3. August 1962 in der amerikanischen Illustrierten Life erschien und seitdem nie mehr veröffentlicht wurde.

 

Kate Brooks
Im Licht der Dunkelheit

252 Seiten, 100 Farbphotos
Benteli Verlag
ISBN 978-3-7165-1700-0; 49,80 Euro

Am 11. September 2001 hielt die Welt den Atem an. Die Anschläge auf das World Trade Center in New York katapultierten nicht nur die USA in eine neue Ära der Gewalt, sondern auch den gesamten Nahen Osten. Kate Brooks, damals 23 Jahre alt, begab sich auf die Spuren der Anschläge von 9/11. Ihre Reise führte sie über Pakistan in die afghanischen Höhlen Tora Bora, in den Irak, Iran, nach Gaza, in den Libanon bis nach Ägypten, wo sie den Sturz des Präsidenten Hosni Mubarak dokumentierte. Ihre Reise endete vorerst in Libyen. Entstanden ist eine mitreißende Chronik über die Ereignisse der letzten zehn Jahre in der arabischen Welt. Brooks‘ Bilder zeigen sowohl die raue Schönheit als auch den schneidenden Schmerz einer konfliktgebeutelten Region. Ihre Tagebuchaufzeichnungen ergänzen die eindringlichen Photographien und sind gleichzeitig ein persönliches Zeugnis, in dem sich ihre Erfahrungen als junge Photographin in der arabischen Welt widerspiegeln.

 

Cécile Wick
Colored Waters

184 Seiten, 124 farbige und 75 sw Abbildungen
Verlag Scheidegger & Spiess, Schweiz
ISBN 978-3-85881-330-5; 72,90 Euro

Die Künstlerin und Photographin Cécile Wick ist eine Grenzgängerin zwischen den Medien Photographie, Zeichnung und Druckgrafik. Cécile Wick. Colored Waters bringt neue Photographien, Tuschzeichnungen und Aquarelle in eine Bilderfolge, in der die Medien und Motive in einen Dialog treten. Ob Berge oder Blumen, Städte oder Landschaften: Wick erforscht mit Pinsel und Kamera Strukturen und Muster, Unschärfe und Transparenz, Dunkelheit und Licht. Der Schutzumschlag des Buchs ist eine Originallithographie von Cécile Wick.

 

Leica Oskar-Barnack-Preis 2011
84 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Special Edition Leica Fotografie International
Euro 9,90

1979, anlässlich des 100. Geburtstages von Oskar Barnack (1879 – 1936), dem Erfinder der Leica, wurde der nach ihm benannte Preis erstmals international ausgeschrieben. Er versinnbildlicht seit dieser Zeit, dass mit der Kleinbildkamera sowohl der Grundstein für eine einfache und unbeschwerte Amateurphotographie als auch die Basis für den modernen Bildjournalismus gelegt wurde. Seit nunmehr 32 Jahren wird der Leica Oskar-Barnack-Preis an Photographinnen und Photographen verliehen, „deren treffsichere Beobachtungsgabe die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt in einer aus mindestens 10, maximal 12 aktuellen Aufnahmen bestehenden Serie auf anschaulichste Weise zum Ausdruck bringt“. Die jetzt von der LFI Photographie GmbH herausgegebene „Special Edition“ versammelt auf 84 Seiten die besten der für 2011 eingesandten über 2000 Bewerbungen aus 89 Ländern, verbunden mit detaillierten Texten und Interviews. Das Heft ist damit gleichzeitig ein Kaleidoskop exzellenter zeitgenössischer Photographie in seinen spannendsten Facetten. Besonders herausgestellt sind die Serien „Haiti Aftermath“ des diesjährigen Gewinners, des Dänen Jan Garup, und „Pure Sight“, mit der der junge Chinese Jing Huang den Nachwuchspreis 2011 gewann. Weitere acht im Finale des internationalen Wettbewerbs vertretene Bildserien runden das Sonderheft ab.

 

Alexander Rodtschenko
Schwarz und Weiß

451 Seiten, 73 s/w Abb.
Wilhelm Fink Verlag
ISBN: 978-3-7705-5115-6; 49,90 Euro

»Das Objektiv des Photoapparats ist die Pupille des gebildeten Menschen in der sozialistischen Gesellschaft.« So pointiert formuliert Alexander Rodtschenko das Programm einer modernen Photographie. Gleichwohl war sein eigenes photographisches Werk in der Sowjetunion zwar überaus erfolgreich und wirkmächtig, aber keineswegs unumstritten und führte nicht zuletzt zu einer vehement geführten Debatte über die Aufgabe der Photographie in einer neuen Gesellschaft. Alexander Rodtschenko ist nicht nur einer der wichtigsten Photographen der Avantgarden und des »Neuen Sehens«, sondern auch Autor zahlreicher Schriften, die überaus anschaulich neue Wege der modernen Photographie auszuloten versuchen. Viele der Texte erscheinen hier erstmals in deutscher Übersetzung. Sämtliche Texte sind mit einem detaillierten Kommentar versehen und mit Aufnahmen aus den Originalpublikationen illustriert. Der Band bietet damit ein kompaktes wie anschauliches Kompendium, das für das Verständnis der Avantgardephotographie, aber auch der Kunst in der Frühzeit der Sowjetunion unerlässlich ist.

 

Eine Galerie finden
Ratgeber für Künstler

Autor: Cai Wagner
144 Seiten, mit 10 Grafiken Abbildungen
Jovis Verlag
ISBN 978-3-86859-131-6; 16,80 Euro

 Künstler ohne Galerie haben im Kunstmarkt heute kaum Chancen. Spätestens nach Ende des Studiums an der Kunsthochschule wird die Suche nach einer Galerievertretung notwendig. Wer dies ein paar Jahre nach Abschluss noch nicht geschafft hat, hat ein ernstes Problem. Jeder Künstler weiß von den Schwierigkeiten zu berichten. Wie und warum der Eine Künstler der Galerie wird, weshalb aber der Andere nur immer wieder Absagen kassiert, ist nach außen unklar. Galerien scheinen wie die berühmte Black Box: vorne kommt was hinein, hinten kommt was heraus, aber was dazwischen geschieht, entzieht sich dem Blick. Cai Wagner versucht in „Eine Galerie finden“ vor dem Hintergrund seiner über zehnjährigen Tätigkeit als Galerist Licht ins Dunkel zu bringen. Die Voraussetzungen einer Bewerbung werden ebenso erläutert wie das konkrete Vorgehen in der Bewerbungsphase. Hinweise zu Galeriewechsel und Vertragsrecht ergänzen dies. Abgerundet wird der Ratgeber durch Einsichten in den Kunstmarkt und die Zwänge, denen auch Galerien unterworfen sind.