Ein Tag Deutschland
7. Mai 2010

Herausgeber: Freelens
640 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
ISBN 978-3-89864-707-6; 49,90 Euro

Der 7. Mai war ein ganz gewöhnlicher Freitag. Und doch wird er für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Denn an diesem Tag reisten 432 Photographen durch ganz Deutschland, um festzuhalten, was vor ihrer Kamera geschah: in Schulen und Wohnzimmern, auf Fußballplätzen und Flughäfen, in Parlamenten und Diskotheken. Sie sind über die Dörfer und durch Großstädte gefahren und haben nach Momenten Ausschau gehalten, die dieses Land repräsentieren. Photographen haben von je her Gesellschaften erforscht und dokumentiert – in ihrer ganzen Breite und Tiefe und unabhängig von Redaktionsaufträgen.  Die Freelens-Photographen wollen dies auch im Projekt „Ein Tag Deutschland" machen - ohne auf die Verwertbarkeit in den Medien zu achten. Sie wollen erzählen, wie es wirklich „aussieht" in Deutschland. Dabei haben sie nicht nur Großereignisse beobachtet, sondern sich vor allem auch auf Menschen in alltäglichen Situationen konzentriert. "Mit 'Ein Tag Deutschland' ist ein Gesellschaftsporträt entstanden, das wahrscheinlich mehr über die Bundesrepublik aussagt als so manches Geschichtsbuch." (Spiegel Online, 21.09.10)

 

Michael Wolf
Tokyo Compression

112 Seiten, 75 Farbabbildungen
peperoni books
ISBN 978-3-941825-08-6; 28 Euro

Michael Wolf ist bekannt für seine großformatigen Architekturphotographien aus Chicago und vor allem Hongkong, wo er seit mehr als 15 Jahren lebt. In einer großen Stadt sind auch die Bilder der neuen Arbeit entstanden: Tokyo. Die Auswirkungen der Architektur und des modernen Städtebaus sind hier das Thema. Die Funktionstrennung von Arbeiten und Wohnen spült Tag für Tag die Menschen in die Zentren und Industrie- und Gewerbegebiete der Mega-City Tokyo. Michael Wolf hat in seiner Serie "Tokyo Compression“ den Irrsinn des Tokyoter U-Bahn-Systems ins Visier genommen. Für die Aufnahmen hat er sich einen Ort ausgesucht, der ihm unbarmherzig im Minutentakt neue Bilder vor die Kamera fährt.
Verdichtung einer Megacity im Untergrund. Abertausende betreten jeden Tag für zwei oder mehr Stunden diese Untergrundhölle und rollen eingezwängt zwischen Glas, Stahl und anderen Menschen unter der Stadt zur Arbeit und zurück nach Hause. Angst, Müdigkeit, Verzweiflung, Resignation, Agression. Dieses Spektrum der Emotionen durch die Glasscheibe des U-Bahn-Waggons betrachtet wird zu einem Zerrbild des Stadtmenschen. Besonders bizarre Züge nehmen diese Porträts an, wenn die Fahrgäste gegen die Scheiben gedrückt wie in einer Sardinenbüchse mit Sichtfenster erscheinen.
(Ausstellungen: 16.10. - 30.11. Galerie Wouter van Leeuwen, Amsterdam; 06.11.2010 - 08.01.2011 Galerie 51, Antwerpen)

 

Miron Zownir
The Valley of the Shadow

144 Pages, schwarz/weiß
Verlag Gestalten
ISBN 978-3-89955-315-4; 39,90 Euro
 

Mit radikalem Blick erschafft Miron Zownir Bilder von Menschen, die sich am Rand gesellschaftlicher Normen und Konventionen bewegen. Er sucht nach dem Ungewöhnlichen und extremen Situationen. Hat Zownir einen solchen Winkel entdeckt, lässt er nicht mehr von ihm ab. Er skizziert und dokumentiert diesen Ort und seine Menschen. Er holt ihn aus dem Schattendasein hervor und macht ihn auch für all jene sichtbar, die sich niemals aus freien Stücken hierher begeben würden. Seine Bilder erzählen von Kontrollverlust, Einsamkeit, Sexualität von Rausch, Gewalt und Lust. Miron Zownirs Photographien von anonymen Menschen sind genauso geheimnisvoll wie die von ihm Porträtierten. Vor seine Linse traten Persönlichkeiten wie David Lynch, Klaus Kinski, Ben Becker, Alec Empire und Christoph Schlingensief. Es gelingt dem Berliner Kult-Künstler, eine extreme Nähe zu den von ihm abgelichteten Personen aufzubauen. Die Intensität seiner Suche nach dem richtigen Augenblick ist in seinen Schwarzweiß-Photographien zu spüren. Mit durchdringender Schärfe gibt er Einblick in subkulturelle Geschehen der Großstädte. London, Los Angelos und Moskau zählen zu seinen Stationen. Im New York der 1980er Jahre verlieh ihm die lokale Szene aufgrund seiner Fähigkeit, den alltäglichen Wahnsinn aufzuspüren, den Namen Teutonic Phenomenographer (Village Voice).

 

Hasselblad Masters
Vol. 2 Emotion

240 Seiten mit ca. 120 Farb- und Schwarzweißphotographien
Text in Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch
Verlag teNeues
ISBN 978-3-8327-9411-8; 79,90 Euro

Hasselblad, seit 50 Jahren Hersteller exquisiter Kameratechnik, unterstützt den jährlich stattfindenden Masters Wettbewerb, in dem etablierte und aufstrebende Photographen gekürt werden. Vergeben wird je eine Auszeichnung pro Kategorie: Architektur, Editorial, Mode, Fine Art, General, Natur & Landschaft, Portrait, Produkt, Up and Coming und Hochzeitsphotographie. Jeweils zehn Beiträge wurden von ca 3.000 ambitionierten Bewerbern eingereicht, fast zweimal so viel wie 2008, aus denen das Hasselblad-Team in einem strengen Verfahren hundert Finalisten auswählte. Aufgrund der hohen Beteiligung wurde die Zahl der Jurymitglieder gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Zu den Mitgliedern der externen Jury zählten die Besten der Branche: künstlerische Leiter, Redakteure und Photographen wie Anton Corbijn (Niederlande), Tim Flach (Großbritannien) und Steve McCurry (USA).
Erstmals hatte auch die Öffentlichkeit die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben – eine pro Kategorie. Zusätzlich zu dem renommierten Titel »Hasselblad Master« erhielten die 10 Preisträger die Möglichkeit, Hasselblads führendes Kamerasystem sowie eine Videokamera samt Skript für ihr ganz persönliches Master-Projekt zu nutzen und das Thema Emotion auf ihre eigene Weise zu interpretieren. Dieser Bildband zeigt die faszinierenden Projekte der Sieger.

 

Köln und seine Fotobücher

Mit Beiträgen von Wolfgang Vollmer (DGPh) und
Eusebius Wirdeier (DGPh)
288 Seiten, zahlreiche Abbildungen
emons verlag
ISBN 978-3-89705-790-6; 68 Euro

Photobücher enthüllen den Charakter einer Stadt, der Photographen, der Autoren und der Verleger. Zwischen 1853 und heute sind über 600 Photobücher entstanden, in denen Kölns Stadtbild, Kölner Architektur und Kölner Leben insgesamt oder in Details erfasst worden sind. Sie bieten ein spannendes und in ihrer Fülle überraschendes Panorama des Kölner Stadtbildes und der Kölner Stadtgeschichte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Alle haben sie Köln im Blick: Die ganze Stadt für Touristen oder/und Eingeborene, einzelne Bauten, die Zeit der Trümmer und der Rückblick auf »Köln wie es war«, Leben in Köln biographisch und allgemein von Karneval bis Christopher Street Day. Die Autoren haben eine neue Sicht auf Köln und auf Photographie in und für Köln entdeckt – von Johann Franz Michiels über August Sander bis Gerhard Richter.

 

Thomas Herbrich
Die Wahrheit über die Mondlandung.

32 Seiten, Signiert
Eigenverlag: www.herbrich.com
30 Euro plus Versandtkosten
Bestellung über: tom@herbrich.com

Humor kommt doch in der zeitgenössischen Photographie viel zu kurz?! Von daher war die Ausstellung des Buches „Die Wahrheit über die Mondlandung“ von Thomas Herbrich für viele Photokina-Besucher der Visual Gallery einer der herausragendsten Beiträge im Jahr 2010. Die Serie erzählt die Geschichte der amerikanischen Mondlandung im Jahr 1969 als Investigationskomödie. Das Ereignis musste im Photostudio nachgestellt werden, weil Armstrong und Aldrin damals das Kamerakabel zuhause vergessen hatten. Dies offenbaren die Tagebücher eines vermeintlichen Onkels, der bei der NASA angestellt gewesen sei. Das Ganze ist ein burlesker Spaß mit unserer Wahrnehmung. „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – wenn die aber alle gelogen sind? Man möchte sie dennoch gerne glauben … Thomas Herbrich ist sehr beeinflusst vom amerikanischen Regisseur Stanley Kubrick. Er ist ein Tüftler und Bastler; sucht immer nach der ungewöhnlichen Idee, nach der ironischen Brechung, nach der Überraschung auf den zweiten Blick. Liebt spektakuläre Szenen mit Humor und Tiefgang. Die erweiterten Bildlegenden des Buches erläutern en detail das Täuschungsmanöver, mit dem die peinliche Panne vor der Weltöffentlichkeit vertuscht werden sollte. Man erfährt und erkennt dann auch in Herbichs Bildern, dass Alltagsmaterialien wie Besenstiel, Gummistiefel und Imkeranzug eingesetzt wurden, um photographische Szenen der Mondlandung nachzustellen. Ein großer Spaß.

 

Der Rote Bulli. Stephen Shore und die   Neue Düsseldorfer Fotografie. Stephen Shore and the New Düsseldorf Photography

Mit Photographien von: Stephen Shore, Bernd und Hilla Becher, Thomas Struth, Volker Döhne, Axel Hütte, Candida Höfer, Thomas Ruff, Tata Ronkholz, Wendelin Bottländer, Andreas Gursky, Martin Rosswog, Andi Brenner, Simone Nieweg, Boris Becker, Kris Scholz, Stefan Schneider, Claudia Fährenkemper, Claus Goedicke, Matthias Koch, Laurenz Berges, Elger Esser, Miles Coolidge, Bernhard Fuchs
344 Seiten mit 150 meist farbigen
Schaden.com
48 Euro

Der Rote Bulli . Stephen Shore und die Neue Düsseldorfer Fotografie zeichnet die folgenreiche Verbindung zwischen dem aufstrebenden Protagonisten der New Color Photography und den beiden stilbildenden Düsseldorfer Dokumentarkünstlern Bernd und Hilla Becher über einen Zeitraum von über zwei Jahrzehnten nach. Konkret wird die Frage erkundet, inwieweit die von Bernd Becher geleitete Photoklasse an der Düsseldorfer Kunstakademie, deren erste Generation später Weltruhm erlangt, sich von US-amerikanischen Sujets und Bildkonzepten der 1970/80er Jahre inspirieren ließ. Gerade in Konfrontation mit dem photographischen Werk von Stephen Shore sind die transatlantischen Einflüsse auf die Becherklasse kaleidoskopartig zu studieren.
Mit 17 Jahren gelangt der gebürtige New Yorker Stephen Shore in Andy Warhols Factory und dokumentiert dort das virulente Treiben um den legendären Pop-Art-Künstler. Im Alter von 24 Jahren wird Shore bereits 1971 eine Einzelausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York eingerichtet. Ab Mitte der 1970er Jahre begibt er sich auf mehrere Roadtrips durch die Vereinigten Staaten und erstellt eine Dokumentation des „American Life“, die in ihrer scheinbaren Banalität die Zeitgenossen zutiefst zu irritieren vermag. Hierbei offenbart sich für Shore das Moment der Farbe als ein künstlerisch auto-nomes Bildelement. Für die Photographie allerdings, die damals von einer marktschreierischen Buntheit in den Werbe- und Printmedien beherrscht wird, kommt dieser künstlerische Impuls, den zeitgleich auch sein Landsmann William Eggleston treibt, einer Revolution gleich. Bereits in frühen Arbeiten von Candida Höfer, Thomas Ruff, Volker Döhne, Tata Ronkholz, Thomas Struth und Axel Hütte, die noch in den 1970er Jahren entstehen, artikuliert sich ein Bedürfnis der Studierenden der Becherklasse, die präzisen motivischen, bildästhetischen oder konzeptuellen Vorgaben des Becherschen Anspruchs mit Bildparametern des New Color zu erweitern. In der Folgegeneration der 80er Jahre dienen verstärkt Sally Eauclaires Monografie The New Color Photography (1981) und Stephen Shores Photobuch Uncommon Places (1982) als Inspirationsquelle für bildkünstlerische Strategien. Zu Beginn des Jahres 1995 ist Stephen Shore auf Einladung von Bernd Becher erstmals zu Gast an der Kunstakademie Düsseldorf. Er spricht dort zu den Studierenden der Photoklasse und sichtet Portfoliomappen.

 

Horst Hamann (DGPh)
Paris Vertical XXL

Format 23 x 50 cm
168 Seiten mit 65 ganzseitigen Parorama-Photographien in Duoton
Edition Panorama
ISBN 978-3-89823-166-4; 78 Euro
Auch als Vorzugsausgabe erhältlich

Horst Hamann kennt Paris sehr gut, denn er hat lange dort gelebt. Daher zeigt er in seinen konsequent im vertikalen Format komponierten Panorama-Photographien nicht nur bekannte Sehenswürdigkeiten, sondern auch weniger vertraute Ecken der französischen Hauptstadt. So entsteht ein Bild der Seine-Metropole, wie es nie zuvor zu sehen war. Den jeweiligen Aufnahmen sind Zitate berühmter Persönlichkeiten über die Stadt gegenübergestellt.

 

Photo-wisdom
Große Fotografen
über ihr Werk

Herausgegeben von Lewis Blackwell
Feymedia
216 Seiten mit 162 vierfarbige Abbildungen
ISBN 978-3-941459-13-7; 49 Euro

Der Bildband bietet einen neuen Einblick in die Vielfalt zeitgenössischer Photographie.
Sinn und Technik der Photographie werden erklärt und mit vielen der großartigsten Photographen unserer Zeit diskutiert. Mit ihren eigenen, offenen Worten teilen sie ihre Visionen, Herausforderungen, Motivation und Vorgehens-weisen mit uns und lassen uns die Welt durch ihre Linse sehen. Die hier vorgestellten Photographen zeigen die Bandbreite von preisgekrönten Photojournalisten zu Celebrity-Photographen, von politisierenden Umweltschützern zu unnahbaren Künstlern, von zeitlosen Klassikern der Photokunst zu neuen Visionären und von großen Geschichten-erzählern zu den Schöpfern unvergänglicher Ikonen.
Noch nie war die Schaffung von Bildsprache für unsere globale Kultur dynamischer, herausfordernder oder bedeutungsvoller. Photo-wisdom vereint diese große Auswahl herausragender Bildermacher und gibt damit einen Ausblick auf das, wohin uns Photo-Visionen führen können.

 

Horst Wackerbarth (DGPh)
Die rote Couch – Here and there

288 Seiten
Klartext Verlag
ISBN 978-3-8375-0102-5; 39,95 Euro

"Here & There" ist Teil des Gesamtprojekts "The Red Couch - A Gallery of Mankind". Am Beispiel der Stadt Duisburg und ihrer Partnerstädte kommentiert Horst Wackerbarth Migration künstlerisch durch Photo- und Videoarbeiten. Es sind Arbeiten mit berühmten und weniger berühmten Kindern der Stadt entstanden, wobei die prominenten Duisburger jeweils einen Mitbürger mit Migrationshintergrund "adoptieren".  Horst Wackerbarth arbeitet seit über einem Vierteljahrhundert an seinem Porträtwerk "The Red Couch - A Gallery of Mankind". Der Photo- und Videokünstler bereist mit Couch und Kamera die Welt und platziert das Sofa im Lebensumfeld der unterschiedlichsten Menschen, die darauf porträtiert zwölf universelle Fragen beantworten. Seine Fragen zu den Themen Arbeit, Glück, Liebe und Tod stellt der Künstler stets auf der leuchtend roten Couch. Diese ist der gemeinsame Nenner für alle Nationen, Religionen, Rassen und Schichten, für kulturelle Vielfalt, Lebensgewohnheiten und Ansichten von Individuen, Szenen, Mehrheiten und Minderheiten. Ergebnis ist jeweils eine großformatige Original-Photographie nebst Videoinstallation. (Ausstellung:01.10.2010-09.01.2011 Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg)

 

Heinrich Hauser
Schwarzes Revier

224 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Weidle Verlag
ISBN 978-3-938803-25-7; 19,90 Euro

Im Herbst 1928 erhielt der Journalist, Romancier, Filmemacher und Photograph Heinrich Hauser (1901 – 1955) vom S.Fischer Verlag den Auftrag, »ein Bildmaterial des Ruhrgebiets mit eigenen Aufnahmen zu beschaffen«, wie er im Vorwort zu seinem 1930 erschienenen Buch Schwarzes Revier berichtet. Neben einer Fülle von faszinierenden Aufnahmen einer untergegangenen Epoche der Industrie-Region Ruhrgebiet im Stil des Neuen Sehens der 20er Jahre entstanden eindrucksvolle, präzise Beschreibungen der Landschaft der Industrie und der Lebensbedingungen der Bergleute und Hochofenarbeiter, die in ihrer Dichte und Sprachgewalt heute noch fesseln.
(Ausstellung: Ruhr Museum Essen, 27.10.2010 – 26.02.2011)

 

New York auf Postkarten 1880-1980
Die Sammlung Andreas Adam

560 Seiten, 948 farbige Abbildungen
Verlag Scheidegger & Spiess
ISBN 978-3-85881-211-7; 59 Euro

«New York auf Postkarten ist kein konventionelles Fachbuch, ja noch nicht einmal ein typischer Geschichtsatlas, denn es besitzt etwas, was diese Bücher nicht haben. Es ist eine Architekturgeschichte New Yorks und zugleich eine Geschichte der Blicke auf New York.» Paul Goldberger, Pulitzer-Preisträger und Architekturkritiker des Magazins The New Yorker, in seinem Essay
Dieses Buch präsentiert eine einzigartige Sammlung von Postkarten über New York. Mit mehr als 900 raren Ansichtskarten aus einem ganzen Jahrhundert erzählt es die urbane Entwicklungsgeschichte dieser Stadt und zeigt die schönsten Gebäude und bedeutendsten Wahrzeichen in ihrem architektonischen und sozialhistorischen Kontext.
Die Sammlung Andreas Adam umfasst mehr als 4000 Postkarten von New York, rund 1500 Postkarten aus den übrigen USA – Chicago, Los Angeles, San Francisco; Stadtansichten, Hochhäuser, Hotels usw. – sowie ergänzend etwa 900 zum Teil sehr seltene Bücher und Zeitschriften (hauptsächlich zu New York, einige zu Chicago und den weiteren USA) und rund hundert weitere seltene Exponate: Stiche, Photographien, Poster usw., vor allem zu New York. Sie deckt die ganze Entwicklungsgeschichte des amerikanischen Hochhauses, vor allem in New York und Chicago, von ihrem Beginn bis etwa 1980 ab sowie die städtebauliche Geschichte New Yorks seit seiner Gründung im 17. Jahrhundert und teilweise auch die Entwicklung Chicagos. Die Sammlung wurde bereits in Museen ausgestellt und stieß auf großes mediales Echo. Die 4000 Postkarten zu New York bilden die Grundlage des vorliegenden Buchs.
 

Angelika Platen
Künstler

240 Seiten, 238 Abbildungen
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-2653-5; 49,80 Euro
 

Ihre Kamera kam den Künstlern nah; ihre Schwarz-Weiß-Photographien haben sich eingeprägt. Vor 40 Jahren: Joseph Beuys lässt sich von Auguste Rodin inspirieren. Walter De Maria legt sich auf eine Abflugschneise. Sigmar Polke macht einen Luftsprung. Günther Uecker sitzt im Nagelwald. Hanne Darboven, schön und jung an Jahren, bezieht Stellung vor ihrer Schreibzeitwand. 40 Jahre später: Hanne Darboven ist von der Zeit gezeichnet. Jonathan Meese dreht das große Rad. Julian Rosefeldt begegnet Petrus Christus. Sylvie Fleury und Sophie Calle lächeln geheimnisvoll. Mehr als 500 Künstler aus der zweiten Hälfte des 20. und dem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts hat Angelika Platen (*1942) in Ateliers und Galerien, auf Biennalen und bei Aktionen photographiert. Das Buch präsentiert mit erzählerischen und essayistischen Beiträgen Stationen einer präzisen Annäherung und eines sympathisierenden Dialoges

 

Nadav Kander
Yangtze - The Long River

188 Seiten, 77 farbige Abbildungen
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-2683-2; 58 Euro

Nadav Kander (*1961 in Israel) macht Bilder in Zeiten des Umbruchs: In seiner 2009 mit dem renommierten Photopreis Prix Pictet ausgezeichneten Serie photographiert er das sich wandelnde China entlang des Jangtse und den einzelnen Menschen, der sich der Gewalt dieser Veränderungen anscheinend hilflos gegenüber sieht. Der Fluss, die Lebensader Chinas, wird in diesen Bildern zum Symbol des unaufhaltsamen Wandels. Als winzige Figur steht eine Mutter mit einem Baby auf dem Arm an einem überdimensionierten Brückenpfeiler und man fragt sich unwillkürlich, wie das Land aussehen wird, wenn dieses Kind erwachsen ist. Noch finden sich Reste des alten Chinas, in dessen Spiritualität der Strom eine bedeutende Rolle spielte, doch die idyllischen alten Gebäude und Hausboote werden durch                  überdimensionierte neue Wohnblocks ersetzt, die Architekturformen des Westens kopieren. Nadav Kander selbst kommt es vor, als ob dieses Land in seinem gewaltigen Streben nach Fortschritt die eigenen Wurzeln in die Vergangenheit kappt und dabei Land und Leute tief verwundet.

 

Luca Campigotto
My Wild Places

144 Seiten, 36 farbige Abbildungen, 31 in Duplex
Hatje Cantz Verlag
ISBN 978-3-7757-2719-8; 58 Euro

Der Bildband My wild places von Luca Campigotto (*1962 in Venedig) konzentriert sich auf die visuelle Kraft großartiger Landschaften, der man sich nicht entziehen kann. Von der Magellanstraße über die endlosen Weiten Patagoniens, von Marokko zum Alpenpass Strada degli Eroi auf dem Monte Pasubio, von den Osterinseln bis zu den Gletschern des Sarek Nationalparks in Lappland – die Ruhe und Kontemplativität dieser einsamen und wilden Landstriche stellt Campigotto in geradezu heroischen Ansichten vor. Die Intensität des Lichts und Theatralik des Raums seiner gewaltigen Szenerien nimmt gefangen, soll bestehende Sichtweisen verändern und zum Blick eines Dichters verführen. Die Bilder seiner Serie evozieren den Geist jener Orte und begreifen sich als unauslöschliche Dokumente einer im Schwinden begriffenen Welt. Mit fast kathartischer Intensität legen Luca Campigottos Photos die Notwendigkeit eines authentischen ökologischen Bewusstseins nahe.

 

Thomas Wrede (DGPh)
Anywhere

132 Seiten, 57 Farbabbildungen
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-152-1; 36 Euro

Der deutsche Photokünstler Thomas Wrede jongliert in seinen Photoserien mit dem Wahrheitsgehalt und der Konstruiertheit von Photographie als Realitätsabbild. Seine künstlerischen Raumerfindungen gehen von realen Natur-, Landschafts- und Stadtansichten aus und bewegen sich fortwährend auf der Schwelle zum Absurd-Surrealen und Mehrdeutigen. Thomas Wrede schafft mit seinen Photowelten Räume für Sehnsüchte und Utopien, die jenseits von zeitlicher und räumlicher Verortung liegen. Der Katalog zur Ausstellung "Anywhere", die parallel im Museum Kunst der Westküste in Alkersum auf Föhr und in der stiftung kunst:raum sylt quelle gezeigt wird, umfasst mit Arbeiten der Real Landscapes und der Seascapes zwei herausragende Photoreihen der letzten Jahre.

 

Gosbert Gottmann
Marathon People

64 Seiten, 54 Farbabbildungen
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-177-4; 28 Euro

"Gottmann photographiert Marathon People, ohne sich – so paradox dies klingen mag – für den Lauf als solchen zu interessieren. Er schaut gleichsam durch das Ereignis hindurch, transzendiert ein Stück Massen- oder Breitensport, um dahinter etwas anderes zu erkennen, das mit (womöglich) gesundheitsfördernder Bewegung wenig, mit gesellschaftlichen, kulturellen, gar politischen Fragestellungen dafür umso mehr zu tun hat, gemäß der Erkenntnis, dass die Photographie mehr kann als die uns umgebende Wirklichkeit lediglich zu duplizieren.“ (Hans-Michael Koetzle (DGPh))

 

Gudrun Kemsa
Urban Stage

88 Seiten, 57 Farbabbildungen
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-149-1; 30 Euro

"Urban Stage" zeigt Gudrun Kemsas neue großformatige Photoarbeiten zum Thema Mensch und Architektur. Ihre Aufnahmen, authentisch und virtuell zugleich, entstehen in Metropolen wie Paris, New York, Rotterdam, Berlin und Dubai. Manche Orte sind eindeutig zu identifizieren, andere werden durch die Eliminierung von Schrift zu austauschbaren Orten unseres globalen Dorfes. Kemsa konnte ihre Arbeiten in den letzten Jahren mit besonderer Präzision an der Schnittstelle von Photographie und Film positionieren. Die Konzeption und Wirkung ihrer Arbeiten ist mit dem Aspekt der Bewegung intensiv verbunden. Im Spannungsfeld der jeweiligen medialen Eigenschaften und technischen Möglichkeiten von Photographie und Film gelingt es der Künstlerin, Zeit sichtbar werden zu lassen.

 

Andrej Krementschouk
Come Bury Me

104 Seiten, 47 Farbabbildungen
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-120-0; 36 Euro

Nach seinem preisgekrönten Buch No Direction Home (Siegertitel des Deutschen Fotobuchpreises 2010) erzählt der Photograph Andrej Krementschouk (*1973 in Gorki) wieder eine bewegende Geschichte von Heimat und Heimatlosigkeit, Ursprung und Identität. Schauplatz ist eine baufällige Hütte im Zentrum einer russischen Kleinstadt. Hier hatte sich eine Gruppe von Obdachlosen, aufgewachsen in Waisenhäusern, ein Zuhause am Rande der Gesellschaft geschaffen. Als Krementschouk 2006 zufällig auf die Gruppe stieß, wurde er eingeladen und es gelangen ihm anrührende Beobachtungen: Von Verzweiflung und Sucht auf der einen Seite, von Wärme und Zärtlichkeit auf der anderen.
"Komm mich begraben / Come bury me" – mit diesen Worten hatte sich eine der Frauen im Haus von Krementschouk verabschiedet, als dieser versprach, im nächsten Jahr wiederzukommen. Bei seiner Rückkehr im Winter 2008 fand der Photograph nur noch eine Brandruine vor und erfuhr von der einzigen Überlebenden der Gruppe, dass das Haus und seine Bewohner einer Brandstiftung zum Opfer gefallen waren. Auf dem Grundstück wird heute gebaut. Dem Andenken an die einzigartigen Bewohner des früheren Hauses ist das vorliegende Buch gewidmet.

 

Ernst Leitz I. – vom Mechanicus zum Unternehmer mit Weltruf
Herausgeber: Knut Kühn-Leitz (DGPh)

272 Seiten mit 153 Abbildungen in Duoton
Lindemanns Verlag
ISBN 978-3-89506-287-2; 19,80 Euro

Es waren herausragende Unternehmerpersönlichkeiten, die den Aufstieg Deutschlands zur Industrienation und zum Export-Weltmeister ermöglichten. Zu ihnen zählt Ernst Leitz I. aus Wetzlar, ein Pionier der feinmechanischen und optischen Industrie. Wegweisende Innovationen, moderne Fertigungsmethoden und ein weltweites Vertriebsnetz machten die Leitz-Werke bereits im 19. Jahrhundert zum führenden Hersteller von Mikroskopen.
Anlässlich des 90. Todestages von Ernst Leitz I. erinnert sein Urenkel Knut Kühn-Leitz (DGPh)  jetzt mit der Herausgabe eines Buchs an diesen visionären Unternehmer. Darin wird dessen Leben und Wirken von mehreren Autoren beschrieben. Geboren am 26. April 1843 in Sulzburg (Südbaden) wurde Ernst Leitz in der Werkstatt des berühmten Christian Ludwig Oechsle in Pforzheim zum „Mechanicus“ ausgebildet. Seine Wanderjahre brachten ihn danach in die moderne Telegrafenfabrik von Matthias Hipp, dem „Edison der Schweiz“, nach Neuchâtel. 1864 kam Ernst Leitz nach Wetzlar, um als Geselle in das von Carl Kellner 1849 gegründete Optische Institut einzutreten, das er 1870 als Alleininhaber übernahm. Mehrere Beiträge des neuen Buchs verdeutlichen, wie es Ernst Leitz gelang, aus der kleinen Werkstatt mit 10 Mitarbeitern ein Unternehmen von Weltruf aufzubauen, das am Ende seines Lebens, am 10. Juli 1920, 1.500 Betriebsangehörige zählte. Wegweisende Innovationen machten Leitz bald zum Marktführer in der Mikroskopie: 1907 verließ das 100.000ste und 1912 das 150.000ste Mikroskop das Werk in Wetzlar. Der photographisch interessierte Leser wird überrascht sein in einem Beitrag von Günter Osterloh (DGPh) zu erfahren, dass sich die Leitz-Werke bereits ab Ende des 19. Jahrhunderts auch mit der Berechnung und Fertigung von Photo-Objektiven für großformatige Plattenkameras befassten. Schon um die Jahrhundertwende wurde der Bereich „Photo-Optik“ gegründet. Angeboten wurden Objektive für wissenschaftliche Geräte, aber auch für Photo- und Kinokameras sowie für Projektoren. In einem 18seitigen Katalog „Photographische Objektive und Apparate“ von 1905 sind insgesamt 51 Photo-Objektive aufgeführt, die sich durch optischen Aufbau, spezielle Fassungen und verschiedene Brennweiten unterschieden. Und auch Kameras für die damals üblichen Aufnahmeformate 9 x 12 cm, 13 x 18 cm und 9 x 18 cm (für Stereoaufnahmen) gehörten mit den Kamera-Modellen „Klapp“ und „Moment“ bald zum Lieferprogramm. Sein Sohn Ernst Leitz II. (1871 – 1956) konnte nach dem Tod des Vaters die Leitz-Werke auf einem soliden Fundament der Feinmechanik und Optik weiter ausbauen. Weitblickend war dessen 1924 getroffene Entscheidung, die von Oskar Barnack konstruierte, völlig neuartige Kleinbildkamera Leica, die die Photographie nachhaltig revolutionieren sollte, in Serie fertigen zu lassen.  Mit der jetzt erschienenen Biographie über Ernst Leitz I. wird ein Unternehmer gewürdigt, der deutsche Wirtschaftsgeschichte geschrieben hat.

 

Calanca
Verlassene Orte in einem Alpental

Photographien von Oliver Gemperle
Texte von Markus Rottmann und Oliver Gemperle
168 Seiten, 63 farbige Abbildungen, deutsch / italienisch
Benteli Verlag
ISBN 978-3-7165-1639-3; 54 Euro

Wir erleben heute einen in der Menschheitsgeschichte einmaligen Rückgang des bäuerlichen Lebens und der ländlichen Kulturen. Die Kleinbauern geben ihre Höfe auf und ziehen in die Städte. Diese aktuelle Migrationswelle hat eine bisher wenig beachtete Vorgängerin im südbündnerischen Calancatal. Seit einigen hundert Jahren sind große Bevölkerungsteile aus den Tälern der Alpensüdseite in die städtischen Zentren abgewandert. Als Folge des Zusammenbruchs der Berglandwirtschaft vollzieht sich ein grundlegender Landschaftswandel: Wiesen und Weiden werden wieder von Wald überwachsen, Alpwege verschwinden, Landwirtschaftsgebäude zerfallen. Doch nur in wenigen Regionen ist dieser Vorgang auf so dramatische Weise sichtbar wie im Calancatal, wo die vorliegenden Photographien von Oliver Gemperle entstanden sind. Neben dem dokumentarischen Wert dieser Aufnahmen steht für den Photographen im Vordergrund, dass die Bilder die Vergänglichkeit und das an sich unsichtbare Wesen der Zeit visualisieren. Das photographische Inventar der verlassenen Orte des Calancatals lotet dadurch gekonnt die Schnittstelle zwischen Dokumentar- und Kunstphotographie aus.

 

Helga Pisters
Circus Roncalli

168 Seiten mit 200 Photographien in Farbe und Duoton
Edition Panorama
ISBN 978-3-89823-275-3; 39 Euro

Die Photographin Helga Pisters ist seit Jahrzehnten mit Bernhard Paul befreundet und begleitet seit Gründung des Circus Roncalli im Jahre 1976 immer wieder das Leben rund um die Manege. Oft ist sie wochenlang im Wohnwagen mitgereist, um so Teil der Zirkuswelt zu werden; ihre Aufnahmen zeigen nicht nur die weltbekannten Clowns und Artisten, sondern auch deren alltägliches Zirkusleben. Einfühlsame und informative Texte des Gründers und Direktors Bernhard Paul lassen uns die "Faszination" Roncalli erleben.

 

Nan Goldin

128 Seiten, 56 farbige Abbildungen
Phaidon Verlag
ISBN 978 0 7148 5945 3; 9,95 Euro

In dieser Monographie in Taschenausgabe zeigt Guido Costa, Goldins langjähriger Freund und Mitarbeiter, die komplette Karriere von Nan Goldin (geb. 1953) auf. Deren atemberaubend ehrliche Photos verwischen die Grenzen zwischen Kunst und Photographie.
Organisiert in chronologischer Reihenfolge enthält das Buch Beispiele aus ihren berühmtesten Werken wie auch weniger bekannten Photos. Jedes Bild wird durch einen kurzen erläuternden Text zur begleitet
Ein idealer Begleiter für Galeriebesucher, Studenten und alle, die sich zum ersten Mal mit Goldins Arbeit beschäftigen.