Mark Mühlhaus, Ulrike Jensen
Generationen

106 Seiten mit 60 farb. Abbildungen
Wallstein Verlag
ISBN: 978-3-8353-0993-7; 19,90 Euro

Begleitet von kurzen Texten zeigen die eindrucksvollen Aufnahmen dieses Bildbandes Überlebende von Konzentrationslagern an den ehemaligen Orten ihres Leidens. Auf künstlerische Weise werden so Generationen des Erinnerns sichtbar gemacht: Überlebende besuchen die Orte, werden von ihren Angehörigen begleitet, treffen einander und begegnen Jugendlichen. Junge und alte Menschen reden oder schweigen, gedenken miteinander, sprechen und lachen oder trauern gemeinsam. Die Photographien von Mark Mühlhaus regen dazu an, über die Weitergabe und die Zukunft des Erinnerns nachzudenken. In Ulrike Jensens Texten und den Aussagen von Überlebenden wird das Verhältnis der Generationen zueinander noch einmal auf besondere Weise lebendig: »Dass die Zeitzeugen diesen Schritt gehen, über ihre Erlebnisse zu sprechen und das ihnen fremden Jugendlichen anzuvertrauen, das empfinden wir wirklich als etwas Besonderes«. Die Aufnahmen entstanden im Rahmen von Veranstaltungen in Gedenkstätten in Deutschland, Österreich und Polen.
(Ausstellung: 23.04. - 27.07.  KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)

 

Wir sind jemand
Gruppenfotografien 1870–1945

348 Seiten, 164 Abbildungen
Benteli Verlag
ISBN: 978-3-7165-1720-8; 62 Euro

Photographien von Gruppen waren um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein beliebtes Mittel, sich selbst und seine Lebenswelt festzuhalten. In ihnen äußert sich das ganze Selbstvertrauen des aufsteigenden Bürgertums, das sich bewusst in Szene setzte. Doch trotz der damaligen Popularität von Gruppenphotographien galten sie lange als zu trivial und zu unkünstlerisch, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen. In diesem reich bebilderten Buch lassen sich nun bisher meist unveröffentlichte photographische Schätze aus Privatsammlungen entdecken, und mit ihnen das Flair vergangener Zeiten: wohlerzogene höhere Töchter in weißen Schürzen, stolze Athleten mit ihren Pokalen, Feuerwehrkommandanten, die sich als Retter in der Not verewigt wissen wollen – Familien, Vereine, Schulklassen, Studentenverbindungen, Fabrikbelegschaften, Militärkompanien: Sie alle gehören zu den Charakteren der Gruppenphotographien und überliefern uns damit ein Bild der Schweizer Gesellschaft von 1870 bis 1945 in ihrer ganzen Vielfalt.

 

Fotos für die Pressefreiheit 2012 Reporter ohne Grenzen
104 Seiten
ISBN: 978-3-937683-37-9; 14 Euro

Der Band „Fotos für die Pressefreiheit 2012“ dokumentiert in Bildern und Texten die Ereignisse des vergangenen Jahres – vor allem in Staaten, in denen unabhängige Medien unter Druck stehen. Er hält die euphorischen Momente der ägyptischen Revolution fest und die Stille nach dem Unglück in Fukushima. Er zeigt, wie die syrische Diktatur sich selbst inszeniert und wie die Menschen in Tunesien ihr Land wieder in Besitz nehmen. Der US-amerikanische Photoreporter Michael Christopher Brown hält seine Handykamera auf die Gräuel des libyschen Bürgerkriegs und der Künstler Kenneth Tin-Kin Hung übersetzt die Geheimcodes chinesischer Internetnutzer in Bilder.

 

Igor Mukhin
Mein Moskau

196 Seiten, 205 Abbildungen in Duotone
Benteli Verlag
ISBN: 978-3-7165-1722-2; 42 Euro

Der russische Photograph Igor Mukhin dokumentiert in eindrücklichen Schwarz-Weiß-Aufnahmen die Entwicklungen in seiner Heimatstadt Moskau von der Ära der  Sowjetunion bis heute. Die Bilder erlauben private und öffentliche Einblicke in das Leben unterschiedlicher Moskauer Bevölkerungsschichten. Mukhin bewegte sich in politischen und künstlerischen Kreisen und hielt die Veränderungen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion fest, die sowohl die Stadt als auch ihre Bewohner prägten. Alltagsflucht und Fanatismus, Aufbruchstimmung und Orientierungslosigkeit, Ausgelassenheit und Melancholie, Liebe, Sex und Einsamkeit: Mukhins Photographien  beschönigen nichts, sondern spiegeln ein äußerst lebendiges Moskau mit all seinen Höhen und Tiefen wider. Ein Essay des in Russland preisgekrönten Schriftstellers Zakhar Prilepin vervollständigt dieses besondere Porträt einer Stadt.

 

Pierre Bourdieu
Picturing Algeria

248 Seiten, 170 Abbildungen
Columbia University Press
ISBN: 978-0-231-14842-9; 24,10 Euro

 Im vergangenen Herbst bereits wurde die spanische Übersetzung von Pierre Bourdieu. In Algerien. Zeugnisse der Entwurzelung (Edition Camera Austria 2003): En Argelia. Imágenes del desarraigo in Zusammenarbeit mit dem Círculo de Bellas Artes Madrid herausgegeben. Nun ist die englische Übersetzung Picturing Algeria. Pierre Bourdieu erschienen: Der Band vereint 130 von Bourdieus Photographien mit Ausschnitten aus seinen einschlägigen Schriften, von denen bisher nur wenige ins Englische übersetzt waren. Viele dieser Bilder, die zugleich eigenständige ästhetische Objekte darstellen, sind ein beredter Kommentar zu den sie begleitenden Texten, die ihrerseits die Bilder kommentieren.  Bourdieus Arbeiten setzten Maßstäbe für die gesamte spätere ethnographische Photographie und Kritik. Der Band enthält eine Einführung von Craig Calhoun und Texte von Christine Frisinghelli und Franz Schultheis, sowie ein Interview aus dem Jahr 2001 indem Bourdieu über seine Erfahrungen in Algerien, ihre Bedeutung für seine intellektuelle Entwicklung, seine Rolle bei der Verwandlung der Photographie in ein Mittel der Sozialforschung und die Pflicht des engagierten Intellektuellen zur Partizipation in einer zunehmend krisengeschüttelten Welt spricht.

 

Guadalupe Ruiz
Bogotá D.C.

148 Seiten, 120 farbige Abbildungen
Texte deutsch, englisch, französisch, spanisch
Verlag Scheidegger & Spiess
ISBN: 978-3-85881-351-0; 35.51 Euro

Dieses Buch präsentiert eine Photoserie der Künstlerin Guadalupe Ruiz (*1978 in Bogotá), die seit Mitte der 1990er-Jahre in der Schweiz lebt. In sechs Stadtvierteln ihrer Geburtsstadt – sie entsprechen je einer Steuerklasse und sind für eine soziale Schicht repräsentativ – hat Ruiz Häuser, Interieurs, Möbel und persönliche Gegenstände photographiert. Mit soziokultureller Tiefenschärfe dokumentieren die 120 ebenso subtilen wie provokanten Bilder die Spuren der Bewohner und damit die wirtschaftlichen Unterschiede und kulturellen Parallelen. Begleitet von einem Essay des Photospezialisten Joerg Bader und ergänzt mit einem beigelegten Stadtplan von Bogotá, auf dem die sechs Bezirke verortet und die Standorte der jeweiligen Photographien aufgeschlüsselt sind, liefert Ruiz‘ Buch eine außergewöhnliche Ikonographie des Alltäglichen.

 

Petr Lovigin
Planet Lovigin

112 Seiten, 53 Farbabb., Englisch/Französisch
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-287-0; 39,90 Euro

Wo Badenixen fortgeschrittenen Alters sich eine verbissene Schlacht mit aufblasbaren Gummitieren liefern; wo ein tanzender Tscherkesse in roter Tracht durch ein blühendes Sonnenblumenfeld wirbelt; wo ein Metzger und sein frisch geschlachtetes Schwein sich einträchtig der Melancholie hingeben, hier ist man angekommen in der magischen Welt des russischen Photographen Petr Lovigin – farbenfroh, verträumt und mit Fernwehfaktor. In "Planet Lovigin" führt der Photograph auf einem märchenhaften Roadtrip durch seine russische Heimat und den Kaukasus. Häufig sind die Bilder mit handschriftlichen Kommentaren des Künstlers und mit Ornamenten versehen. Lovigin bereist den Planeten mit ironischem Blick auf die Dinge und die Menschen, übererfüllt manches Klischee und behält doch eine liebevolle Haltung gegenüber seinen Sujets bei. Gerne bezeichnet der Künstler seine Arbeit als »Soul Kitchen«, Photographie mit Seele als wesentlicher Zutat.

 

Alexander Jaquemet
Rabenland

128 Seiten, 49 farbige und sw Abbildungen
Bibliophile limitierte Auflage von 500 Exemplaren
Verlag Benteli
ISBN: 978-3-7165-1715-4; 46 Euro

Landläufig gilt der Rabe als böser Vogel. Oder überhaupt als Botschafter des Bösen, als Kurier der anderen, dunklen Seite der Welt. Aber ist denn der Rabe wirklich so ein Untier? Was ist denn böse an ihm, außer unseren Projektionen, unseren rabenschwarzen Phantasien? Der Photograph Alexander Jaquemet lebt seit seiner Geburt in Erlach – in der Mitte des Rabenlands. Er ist mit dem Raben aufgewachsen, er lebt mit ihm, hat ihn aber lange Zeit nicht besonders wahrgenommen. «Weil man ihn ständig sieht, sieht man ihn nicht mehr», schreibt Jaquemet. Doch dann, auf einmal, begann er genauer hinzuschauen und das Rabenland zu erkunden. Er folgte den Spuren des Raben und begann die Welt mit seinen Augen zu sehen. So wurde die Entdeckung des Rabenlands zugleich zur Neuentdeckung des eigenen näheren Lebensraums. Der renommierte Journalist, Photograph und Filmemacher Bernhard Giger und der bekannte Kulturjournalist und Kunstkritiker Konrad Tobler erzählen in ihren Texten über den kulturhistorischen Hintergrund, den Photographen und seine Arbeit.

 

Coming Soon -
seen by Dieter Blum (DGPh)

Status Verlag
ISBN: 978-3-942924-03-0; 29,80 Euro

In diesem Werk hat Blum die künstlerischen Disziplinen Photographie und Literatur auf faszinierende Weise verknüpft. Denn gespiegelt werden Blums Photos von Textauszügen aus dem Skandal-Buch „Das sexuelle Leben der Catherine M“ der französischen Erotik-Autorin Catherine Millet. Ihre detailgenauen, authentischen Schilderungen weiblicher Sehnsüchte und sexueller Begierden geben den perfekten Rahmen ab für die lustvollen Nahaufnahmen weiblicher Gesichter kurz vor dem Höhepunkt. „Mir war vor allem wichtig, die Photos in einen größeren inhaltlichen Kontext zu stellen, um ihnen eine adäquate Bühne zu verschaffen“, sagt Blum.

 

Lewis Baltz
Rules Without Exception
(Regel ohne Ausnahme)/ Only Exceptions
184 Seiten
Steidl
Englisch
ISBN: 978-3869301105; 65 Euro

"Rule Without Exception (Regel ohne Ausnahme) / Only Exceptions" besteht aus zwei Bänden. "Regel ohne Ausnahme" ist eine Wiederauflage seines preisgekrönten Buches, das 1991 eine Wanderausstellung gleichen Namens begleitete. Der Band offenbart den Schwung und die Tiefe im einflussreichen Werk Lewis Baltz und reicht von Arbeiten wie "Der Prototyp Works" aus dem Jahr on 1967 bis zu den 1991 entstandenen "Sites of Technology" und zeigt somit das Spektrum seiner Bilder von Industrie-Landschaften und technologischen Gebäudekomplexen. Jeder Abschnitt des Buches wird durch Installationsansichten sowie Texte von namhaften Autoren begleitet, einige davon extra für diese Neuausgabe in Auftrag gegeben. Bei "Only Exceptions" handelt es sich um ein neues Buch mit chronologisch aufgeführten Auftragsarbeiten - von 1992 bis heute. Dieser Band begleitet die Ausstellung im Kunstmuseum, Bonn und beinhaltet Arbeiten aus Kalifornien, dem Leipziger "Schwarzen Dreieck", der Reggio Emilia, Groningen, Rom, Venedig, sowie zweier Projekte mit Jean Nouvel in Frankreich und Italien.

 

Juergen Teller
Pictures and Text
192 Seiten
Steidl
Englisch
ISBN: 978-3869303208; 65 Euro

Ein Jahr lang füllte Juergen Teller eine Spalte mit im Magazin der Wochenzeitung "Die Zeit" und genoss dabei völlige kreative Freiheit. Jede Woche veröffentlichte er dort eine Photographfie mit begleitendem Text, den er auch geschrieben hatte - eine völlig neue Erfahrung für Teller und für den Betrachter interessant, da es das autobiographische Element seiner Arbeit offenbart. Wie seine Bilder sind auch die Texte oft kontrovers und unwiderstehlich Telleresque. Von Anfang an wurde die Rubrik nicht nur begeistert begrüßt, sie erfuhr auch einen Aufschrei - das Magazin erhielt jede Woche Stöße von Briefen; in den meisten wurde beklagt, dass so schlechten Photographien in einem so angesehenen Magazin veröffentlicht wurden. Nun ist ein zweibändiges Werk veröffentlicht worden; Band zwei ist dem Besten aus den Texten vorbehalten.

 

Adam Bartos
Darkroom

80 Seiten
Steidl
Englisch
ISBN: 978-3869303208; 65 Euro

Da immer mehr Dunkelkammern dem Digitaldruck weichen müssen, ist abzusehen, dass Dunkelkammern bald schon Tages komplett ausgestorben sein werden. Beißender Geruch von Chemie, die unheimliche Stille in feuchter Luft - Bartos zeigt zudem mehr als nur die räumliche Enge der Dunkelkammer, er  visualisiert das Labor auch als Ort grenzenlosen kreativen Potentials, mit der Aura des fotografischen Prints. Mithilfe indirekter Porträts von Produzenten und ihren photographischen Ergebnissen durchleuchtet Bartos' neue Arbeit „Darkroom“ den physikalischen Raum, der die Photographen und ihre Werke mit den für die Herstellung dieses Mediums notwendigen Werkzeugen und den Spuren ihrer Verwendung verbindet. „Darkroom“ dokumentiert und ergründet in gleichem Maße die visuelle Sprache und Ethos der analogen Druck-Kultur, bevor diese für immer verloren gegangen sein wird. Bartos' Fotografien wurden bereits in Europa und den USA gezeigt auch waren auch in der jüngsten MoMA-Ausstellung "Into the Sunset: Photographisches Abbild des amerikanischen Westens" enthalten.

 

Anne-Kathrin Hillenbach
Literatur und Fotografie

280 Seiten, zahlr. Abb.
Transcript Verlag
ISBN 978-3-8376-1970-6; 33,80 Euro

 Was geschieht mit einem literarischen Text, der sein mediales Spektrum durch die Einbettung von Photographien erweitert? Und was passiert mit einer Photographie, die einen literarischen Text auf ihrer Bildfläche integriert?
Durch Gegenüberstellungen literatur- und phototheoretischer Positionen sowie mittels fundierter Analysen zeitgenössischer Romane, Photobücher, Comics und Kunstwerke liefert Anne-Kathrin Hillenbach Antworten auf die Fragen nach dem Verhältnis von Literatur und Photographie. Neben bekannten Autoren wie W.G. Sebald kommen auch unbekanntere Werke, etwa ein Photobuch von Michael Lesy, zur Sprache.