40 Jahre laif © Bettina Flitner, Menschen an der Berliner Mauer, 1990
40 Jahre laif © Bettina Flitner, Menschen an der Berliner Mauer, 1990
Eröffnungsdatum
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Gruppenausstellung
Datum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Zum 40-jährigen Bestehen der Kölner Fotoagentur laif zeigt das Museum für Angewandte Kunst Köln vom 12. März bis zum 25. September 2022 die Ausstellung „40 Jahre laif – 40 Positionen dokumentarischer Fotografie“. Die von Kurator Peter Bialobrzeski, gemeinsam mit Peter Bitzer und Manfred Linke ausgewählten Fotograf:innen reflektieren in ihren Arbeiten die Welt anhand ihrer Konflikte und Bruchlinien, zeigen aber auch wie Kunst und Solidarität Menschen verbindet. Darüber hinaus reflektieren die Arbeiten die ästhetische Entwicklung der Dokumentarfotografie von den 1980er Jahren bis heute. Anhand der von der Berliner Gestalterin Sarah Fricke entwickelten Präsentation werden 40 Jahre Zeitgeschichte lebendig.

“Thematisierten die Fotograf:innen der ersten Stunde die Proteste gegen Kernkraft, Aufrüstung und Flughafenerweiterungen noch klassisch, schwarz-weiß und sehr dicht am Geschehen, gerät in den 1990er Jahren, analog zu den technischen Reproduktionsmöglichkeiten der Presse, die Farbfotografie in den Vordergrund”, so Peter Bialobrzeski.

Die Ausstellung, chronologisch aufbereitet, wird eingeleitet von den Arbeiten zweier Mitbegründer der Agentur Manfred Linke und Günter Beer, gefolgt von künstlerisch-dokumentarischen Bild-Textarbeiten zu Menschen an der Berliner Mauer von Bettina Flitner (1990). Katharina Bosse portraitiert in ihrer Arbeit „Surface Tension“ oft Frauen weltweit (1997), während Michael Lange eine experimentelle Arbeit über Los Angeles präsentiert, fotografiert auf schwarz-weißem Polaroid Dia-Film, die als Hommage an den „Film Noir“ gelesen werden kann (1999).

Henrik Spohler dokumentiert in „The Third Day“ kühl, distanziert, mit hoher bildnerischer Qualität, wie heute die Agrarindustrie Lebensmittel weltweit anbaut (2012). Sandra Hoyn besucht ein Bordell in Bangladesch und nimmt Anteil am Schicksal der Frauen und Mädchen dort (2015). Am Ende schließt sich der Kreis und die Fotograf:innen richten ihren Blick wieder auf Deutschland. Hannes Jung liefert eine Reportage über die Neue Rechte mit fast demagogischer Wirkung (2017), während Andreas Herzau seine Langzeitarbeit über Kanzlerin Merkel in subjektiv kombinierten Bildausschnitten 2018 erstmals komplett als Buch vorlegt. David Klammer wird 2019 zu einem ständigen Chronisten des Widerstands gegen die Abholzung des Hambacher Waldes. 2020 schließlich fährt der junge Ingmar Björn Nolting kreuz und quer durch Deutschland und schafft ein einmaliges, zu Recht mehrfach preisgekröntes Zeugnis der Corona-Krise. Den Abschluss bildet das Jahr 2021 mit der Flutkatastrophe im Westen des Landes.

Mehr Infos hier: 40 Jahre laif

https://laif.de/