Am 15. November verstarb im Alter von 80 Jahren der Photograph, Filmemacher und Autor Lucien Clergue in Nimes.

Clergue gilt als ein der wichtigsten Wegbereiter der Photographie, er hat maßgeblich zur Anerkennung der Photographie als Kunst beigetragen. Mit seinen Aktphotographien, die zunächst als Pornographie diskreditiert, dann aber von Pablo Picasso als Kunst bezeichnet wurden, beeinflusste er die Diskussion um das photographische Bild und hat dem Genre der Aktphotographie eine zeitgenössische Bedeutung gegeben.

Seit den späten 50er Jahren hat er über 75 Bücher publiziert und seine Arbeit in unzähligen Ausstellungen international  präsentiert.

Am 14. August 1934 in Arles geboren, erlernte er zunächst das Handwerk der Photographie und konnte sehr schnell eine eigene Bildsprache entwickeln. Ungewöhnliche Perspektiven, Fragmentierungen des Körpers und das Spiel mit der Beleuchtung wurden zu seinem Markenzeichen ebenso wie sein Experimentierwille mit Polaroid oder Verfremdungen. Aber auch längere Bildstrecken über Roma-Volksgruppen in Südfrankreich haben das  Werk Clergues bestimmt und zu seinem internationalen Renomee beigetragen.

2013 wurde ihm gemeinsam mit Maryse Cordesse,  Jean-Maurice Rouquette und Michel Tournier für die Gründung des Festivals “Recontres Internationales de la Photographie” der Kulturpreis der DGPh verliehen. In Frankreich wurde er ebenfalls vielfach ausgezeichnet und gehörte der Légion d’honneur ebenso wie der Academie des Beaux-Arts an.

Bildautor: François Besch