Die DGPh trauert um Robert Lebeck, ihren Dr.-Erich-Salomon-Preisträger von 1991, der am 14. Juni in Berlin im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Robert Lebeck gilt als einer der profiliertesten Bildjournalisten der Bundesrepublik und hat die maßgebliche Entwicklungen Deutschlands nach dem Krieg mit der Kamera begleitet. Durch viele, schon ikonenhafte Aufnahmen ist es ihm gelungen, wichtige Ereignisse und gesellschaftliche Situationen in Deutschland aber auch weltweit in unser kollektives Bildgedächtnis einzuschreiben.
In den 50er Jahren begann er als Autodidakt mit seiner Arbeit für verschiedene Zeitungen und Magazine, bevor er zunächst bei der „Kristall“ und dann nach deren Einstellung beim „Stern“ seine publizistische Heimat fand. Nach einer kurzen Zeit als Chefredakteur bei „Geo“ kehrte er Ende der 70er Jahre erneut zum „Stern“ zurück.

Ob es Evis Presleys Jahre als Soldat sind, die Heimkehr von Kriegsgefangenen oder später die über mehrere Jahre angelegte Studie zum Leben und Wirken von Willy Brandt, immer  wieder gelangen Lebeck die passenden Bilder. Seine Portraits sind häufig inszeniert, ohne jedoch den Personen ihren Freiraum zu nehmen. So entstanden sehr persönliche, teils intime Einblicke in deren Persönlichkeit.

Seine berühmteste Aufnahme ist wohl der Diebstahl des Degens von König Baudouin während einer Parade im Kongo 1960. Hier fiel ihm die Absicht des Afrikaners auf, der dann im nächsten Moment den Degen an sich riss und damit flüchtete. Lebeck bewies hierdurch seine Beobachtungsgabe und Fähigkeit, entscheidende Momente festzuhalten. 

Das photographische Werk Robert Lebecks wurde 2009 in Berlin in der bis dahin umfangreichsten Würdigung gezeigt und festigte noch einmal seine herausragende Bedeutung für den deutschen Bildjournalismus.
Neben seinen erfolgreichen Reportagen betätigte sich Robert Lebeck auch als Sammler und Kurator und konnte seine Forschungen in der Ausstellung „Kiosk“ u.a. 2011 im Museum Ludwig in Köln zeigen.